Noch so ein Thema, das den meisten LVB-Nutzern nicht auffällt, wenn sie regelmäßig im System unterwegs sind, ihre Linien und Fahrzeiten im Kopf haben und auch die Baustellenmeldungen nicht verpassen: Die Fahrplanaushänge der LVB haben alle einen QR-Code - oben rechts. Ja, wirklich: oben rechts. Da verzweifelt nicht nur das Handy, wie Herr B. in seinem dritten Text an die LVB feststellt.

QR-Codes sind eigentlich ganz einfach: Schwarz auf Weiß und in genügender Größe können sie einfach mitgedruckt werden – auf Plakate oder eben Fahrplanaushänge. Man nimmt sie mit seinem Apparat ins Visier, scannt sie ein und bekommt sofort den Zugang zu weiteren Informationen auf seinem Gerät. Ja, wenn das Gerät den Code lesen kann.

Und das ist bei den Leipziger Verkehrsbetrieben und ihren Fahrplanaushängen fast ein Ding der Unmöglichkeit, wie Herr B. feststellt, der sich mit IT-Dings schon von berufswegen bestens auskennt, wie er betont.

Das dritte Schreiben an das geehrte LVB-Team:

“Die Aushangfahrpläne an den LVB-Haltestellen enthalten rechts oben einen QR-Code zum Einscannen mit einer Smartphone-Barcode-App, die auf einen Internet-Link des aktuellen Abfahrplans verweist. Dies ist, denke ich, inzwischen bei den Verkehrsbetrieben aller deutschen Großstädte üblich. Leider sind die QR-Codes auf den LVB-Aushangfahrplänen nicht lesbar, da sie fehlerhafterweise nicht nur farbig statt schwarz, sondern z.T. sogar in Negativ gedruckt sind.

Außerdem sind die QR-Code-Vierecke etwas zu klein gehalten, 4-5 cm im Quadrat sollten es schon sein; der Platz dafür wäre vorhanden. Fazit: Ein inzwischen üblicher – und erwartbarer – Service ist bei den LVB mit gutem Willen, aber wenig technischem Sachverstand umgesetzt worden. Weiterhin sollte auf den Plänen etwas mehr unbedruckter seitlicher Rand gelassen werden, damit nicht, wie bisweilen geschehen, die senkrechte Fahrzeiten-‘Perlschnur’ links vom Rahmen des Aushangkastens oder dem benachbarten Fahrplan verdeckt wird – so schon öfters geschehen etwa bei der Buslinie 74, Haltestelle Karlbrücke – aktuell aber OK.

Den Sachverhalt mit den fehlerhaften QR-Codes hatte ich bereits im September 2016 einer Kollegin der Telefon-Hotline 0341/19449 geschildert; offensichtlich wurde er nicht weitergeleitet: Die Aushang-Fahrpläne haben auch zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 keine lesbaren QR-Codes erhalten. Warum nicht; warum kümmert sich niemand um dieses bekannte Problem???”

Das mit dem QR-Code ist nicht nur bei den Fahrplanaushängen an den Haltestellen so. Auch die freundlicherweise online verfügbaren Fahrplanaushänge weisen dasselbe Problem auf. Wir haben uns online mal den Schienenersatz-Fahrplan-Aushang für die Linie 11 besorgt, der seit dem 3. April gültig ist und an der Haltestelle HTWK hängt. Der QR-Code ist tatsächlich oben rechts zu sehen – aber eben Schwarz auf Rot. Was zumindest vermuten lässt, dass der leitende Layout-Entwickler der LVB nicht gern auf seine großen farbigen Balken am Seitenkopf verzichten möchte, denn die zeigen ja nicht nur die Linie an, sondern auch die Linienfarbe. In diesem Fall ein fettes Rot. Dasselbe Rot, das die Straßenbahnen auch in der Leuchtnummer am Fahrzeug führen, so dass man schon von weitem einen roten, gelben, grünen und blauen Fleck sieht, an dem man seine Linie erkennen kann.

Und zwar früh genug, um sich durch die Menschenmassen an der Haltestelle zu wühlen, um eventuell ans andere Ende des Bahnsteigs zu kommen, falls die Bahn halt “da hinten” hält. Da das an den Doppelhaltestellen der LVB die Regel ist, ist die Signalfarbe wichtig.

Aber dem QR-Code auf dem satten Rot tut das nicht gut. Vielleicht fällt ja den Fahraushanggestaltern der LVB noch was Kluges ein, auch wenn Herr B. vielleicht der Erste ist, der das gemerkt hat. Wie oben erwähnt: Die meisten Leute werden gar nicht mitkriegen, dass da etwas ist. Es verschwindet ja einfach im Farbrausch.

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Wenn Herr B. der Erste ist, der das gemerkt hat, nutzt vielleicht ganz einfach niemand diese Codes?

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