Mehrere tausend, vielleicht sogar mehrere zehntausend Fans von 50 Fußball-Clubs haben am Sonntag gegen Pläne protestiert, die Sicherheitsmaßnahmen in den Stadien zu verschärfen. Außerdem: Neue Angebote im LVB-Liniennetz dürften vor allem Menschen in Eutritzsch, Connewitz und Paunsdorf freuen. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 15./16. November 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Wohl deutlich mehr als die zunächst angekündigten 5.000 Fußballfans haben am Sonntag in Leipzig gegen verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in Stadien demonstriert. Die Polizei sprach von 8.000 Teilnehmenden, der Dachverband der Fanhilfen von mehr als 20.000 Menschen.

„Aus Leipzig geht heute eine unmissverständliche Botschaft an die Innenministerkonferenz und die Verbände heraus: Schluss mit den Verhandlungen hinter verschlossenen Türen, Stopp der Pläne und Start eines offenen und faktenbasierten Dialogs zur Stadionsicherheit mit allen Beteiligten“, bilanziert Danny Graupner vom Dachverband.

Er bezieht sich damit auf Pläne der Innenministerkonferenz, auf der kommenden Sitzung im Dezember unter anderem personalisierte Eintrittskarten zu beschließen und Stadionverbote zu vereinfachen.

Die Fußballfans fühlen sich vom Dialog ausgeschlossen und verweisen auf aktuelle Statistiken. Die Zahl der Verletzten in Fußballstadien ist in der vergangenen Saison um knapp 20 Prozent gesunken – obwohl sich die Zahl der Besucher*innen leicht erhöht hat.

Die Demonstration in Leipzig war in dieser Hinsicht ein deutliches Zeichen. Obwohl sich Fans von 50 teils stark rivalisierenden Clubs daran beteiligten, verlief der Protest laut Polizei störungsfrei. Laut Dachverband ist weiterer Protest möglich, sollten sich die Innenminister*innen nicht auf die Fans zubewegen.

Zweite Phase im „Liniennetz der Zukunft“

Ab dem 24. November wird es im Liniennetz der LVB einige Verbesserungen für Fahrgäste geben. So wird beispielsweise Linie 14 künftig wieder bis zum Klinikum St. Georg in Eutritzsch fahren. Bislang dreht die aus Plagwitz kommende Linie auf dem Innenstadtring eine Runde und kehrt dann direkt in den Leipziger Westen zurück.

Neu ist auch eine direkte Verbindung zwischen Connewitz und dem Paunsdorf-Center. Dafür sorgt die neue Linie 79E, die zudem drei neue Haltestellen im Wohngebiet westlich des Paunsdorf-Centers mit sich bringt. Linie 79 soll tagsüber nicht mehr im 20-Minuten-Takt fahren, sondern alle zehn Minuten.

Auch die Flexa-Gebiete werden größer. Im Westen sind damit künftig das Diakonissenkrankenhaus und die Schwimmhalle West erreichbar, in Südwest wird die Florian-Geyer-Siedlung eingebunden und in Südost gibt es Flexa ab dem 24. November auch in Engelsdorf, Sommerfeld, Althen, Kleinpösna und Hirschfeld. Allerdings werden dafür im Gegenzug einige Verbindungen der Linie 73 zwischen Baalsdorf und Sommerfeld eingestellt.

Es handelt sich bei den einzelnen Maßnahmen um die zweite Umsetzungsphase im sogenannten Liniennetz der Zukunft. In der dritten und vorerst letzten Phase soll unter anderem Linie 12 bis Stötteritz verlängert werden, eine neue Buslinie zwischen Miltitz und Schönefeld entstehen sowie ein 10-Minuten-Takt für die Hauptlinien eingeführt werden. Die dritte Phase soll Ende 2026 abgeschlossen sein.

Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat:

über einen fraktionsübergreifenden Antrag für ein Böllerverbot in Leipzig,

über zahlreiche Fragen zu den geplanten Bürgerbüroschließungen und

über den Streitfall Luftverkehrssteuer.

Was am Wochenende außerdem wichtig war: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer möchte wieder Gas aus Russland kaufen, sollte es zu einem Waffenstillstand mit der Ukraine kommen. Er begründet das mit eigenen ökonomischen Interessen. Eine starke Wirtschaft wäre zudem Voraussetzung, sich gegen Angriffe anderer Länder zu verteidigen.

Gut verteidigt hat auch Erzgebirge Aue in der Landespokal-Partie bei Lok Leipzig. Dem Drittligisten genügte beim Regionalligisten ein Tor, um ins Viertelfinale einzuziehen. Aue revanchiert sich damit für die Niederlage im Sachsenpokalfinale der vergangenen Saison. Ebenfalls ausgeschieden sind die Frauen von RB Leipzig: Im DFB-Pokal-Achtelfinale gab es zu Hause eine Niederlage gegen Werder Bremen im Elfmeterschießen.

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