Leipzigs Vereine und Initiativen sind ziemlich sauer nach diesem Corona-Jahr und der Unfähigkeit der Leipziger Verkehrspolitik, dieses wertvolle Jahr dazu zu nutzen, die Bedingungen für umweltfreundliche Verkehrsarten deutlich zu verbessern. Am Mittwoch, 10. März, laden sie deshalb stadtweit zum Aktionstag für Pop-up-Radwege ein.

Weltweit schaffen Städte im Eiltempo mehr Platz für Radfahrer/-innen mit sogenannten Pop-up-Radwegen. Die Stadt Leipzig will das nicht, kritisieren die Akteure in ihrer Einladung zu insgesamt zehn temporären Pop-up-Radwegen, die man am Mittwoch befahren kann.

Dass sich Leipzigs Verwaltung so schwertut, auch nur die naheliegendsten Radweglösungen einfach umzusetzen, wollen Leipzigs Radfahrer/-innen nicht mehr länger hinnehmen. Verbände und Initiativen haben sich jetzt zusammengeschlossen und bieten den Leipziger/-innen an diesem 10. März eigenhändig sichere Pop-up-Radwege an. Zu den Initiatoren gehören der ADFC, der BUND Leipzig und der Ökolöwe.

Tino Supplies, verkehrspolitischer Sprecher des Ökolöwen, erklärt dazu: „Wir fordern Baubürgermeister Dienberg mit dem Aktionstag auf: Machen Sie mehr Tempo! Lassen Sie schnell, viele neue Radwege aufploppen!“

Alle Aktionen für Pop-up-Radwege am 10. März. Grafik: Ökolöwe
Alle Aktionen für Pop-up-Radwege am 10. März. Grafik: Ökolöwe

Rosalie Kreuijer, Vorsitzende des ADFC in Leipzig, macht die Beweggründe des Aktionsbündnisses klar: „Berlin hat uns gezeigt, wie man in der Coronazeit schnell neue Radspuren entstehen lassen kann. Wir wollen diesem Vorbild folgen. Immer mehr Menschen steigen aufs Rad um, denn Radfahren ist gesund, klimafreundlich, leise, billig, entspannend und macht Spaß!“

Zu den geforderten Pop-up-Radwegen gehören am Mittwoch zum Beispiel der Ranstädter Steinweg, die Käthe-Kollwitz-Straße, die Rödelstraße und die Karl-Heine-Straße.

Petition für dauerhaft neue Pop-up-Radwege

Während des Aktionstags am 10. März können Leipzigs Radfahrer/-innen an den Stationen testen, wie es sich anfühlt, auf einem sicheren Radweg unterwegs zu sein. Damit das Verkehrsamt diese Radwege schnell und dauerhaft einrichtet, hat der Ökolöwe die Petition „Pop-up-Radwege für Leipzig“ gestartet.

Die Petition haben schon über 2.800 Leipziger/-innen sowie namhafte Vertreter der Leipziger Fahrrad-Wirtschaft unterzeichnet. Die Petition wird vom ADFC, dem Leipziger Aktionsbündnis für Pop-up-Radwege und sogar von der Deutschen Umwelthilfe unterstützt. In der Begründung zur Petition macht der Ökolöwe nachvollziehbar, warum es gerade jetzt Pop-up-Radwege in Leipzig braucht.

Hinweis der Redaktion in eigener Sache

Seit der „Coronakrise“ haben wir unser Archiv für alle Leser geöffnet. Es gibt also seither auch für Nichtabonnenten alle Artikel der letzten Jahre auf L-IZ.de zu entdecken. Über die tagesaktuellen Berichte hinaus ganz ohne Paywall.

Unterstützen Sie lokalen/regionalen Journalismus und so unsere tägliche Arbeit vor Ort in Leipzig. Mit dem Abschluss eines Freikäufer-Abonnements (zur Abonnentenseite) sichern Sie den täglichen, frei verfügbaren Zugang zu wichtigen Informationen in Leipzig und unsere Arbeit für Sie.

Vielen Dank dafür.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar