Am Freitagmittag haben etwa 15 bis 20 Besetzer und Sympathisanten des „Black Triangle“ in der Arno-Nitzsche-Straße der Regionalgeschäftsstelle der Deutschen Bahn einen Besuch abgestattet. Sie werben für eine Fortführung des Dialogs. Dieser sei zuletzt komplett abgebrochen. Eine öffentliche Stellungnahme der Bahn lässt ebenfalls weiter auf sich warten.

Einige Besetzer des ehemaligen Umspannwerkes in der Arno-Nitzsche-Straße haben sich am Freitagmittag den Namen der Kundenzeitschrift der Deutschen Bahn – „mobil“ – zum Vorbild genommen und der Regionalgeschäftsstelle in der Brandenburger Straße einen Besuch abgestattet. Etwa 15 bis 20 Besetzer und Sympathisanten betraten gegen 12 Uhr den Eingangsbereich, entrollten ein Banner und warfen Konfetti. Zudem befestigten sie einen großen, dreieckigen, schwarzen Gegenstand – eine Anspielung auf die Eigenbezeichnung des besetzten Gebäudes in der Arno-Nitzsche-Straße: Black Triangle.

Zu Besuch bei der Deutschen Bahn. Foto: privat
Zu Besuch bei der Deutschen Bahn. Foto: privat

Die Aktion endete nach wenigen Minuten. Mitarbeiter der Deutschen Bahn waren nicht zu sehen. Nach eigenen Angaben wollten die Aktivisten damit auf die für sie unbefriedigende Situation in der Arno-Nitzsche-Straße aufmerksam machen. Der Kontakt mit der Bahn sei mittlerweile abgebrochen. „Wir werden im Ungewissen gelassen“, erklärte einer der Besetzer. Die fehlende Kommunikation werten sie als schlechtes Zeichen. Nach wie vor sei jederzeit eine Räumung durch die Polizei zu befürchten.

Seit etwa drei Wochen besetzt eine sich selbst als „Kulturkollektiv Arno Nitzsche“ bezeichnende Gruppe ein Areal der Deutschen Bahn im Leipziger Süden. Das marode Gebäude mitsamt Grundstück werde laut Besetzern seit etwa zwei Jahrzehnten nicht mehr genutzt und gepflegt. In der vergangenen Woche war ein Mitarbeiter der Bahn auf die Situation aufmerksam geworden.

Ein Überbleibsel des kurzen Besuchs bei der DB. Foto: privat
Ein Überbleibsel des kurzen Besuchs bei der DB. Foto: privat

Daraufhin hatte der Konzern eine Frist bis Sonntagabend gesetzt, um das Gelände zu verlassen. Diese Frist war fruchtlos verstrichen. Seitdem ist unklar, wie es in der Arno-Nitzsche-Straße weitergehen soll. Die Besetzer hoffen auf eine Kooperation mit der Deutschen Bahn. Diese äußert sich auf die Anfrage der L-IZ weiterhin nicht.

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Zwei Jahrzehnte Leerstand und Verfall. Kann man für sowas nicht Strafen verhängen?

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