Nichts wird es mit dem Regionalliga-Aufstieg des 1. FC Lok am kommenden Wochenende. Obwohl das Gastspiel des FCL ins Ernst-Abbe-Sportfeld verlegt wurde, wird Gastgeber Schott Jena nicht antreten. Die kurzfristig erteilten Sicherheitsauflagen der Stadt Jena ist für den kleinen Amateurverein unerfüllbar.

Die Aufstiegsfeier des 1. FC Lok muss warten. Wie lange, ist noch offen. Eigentlich wollte das Team von Heiko Scholz am Samstag bei Schott Jena die nächsten drei Punkte Richtung Aufstieg einsammeln. Bei einem Punktverlust von International, die Freitag ebenfalls in Jena bei Carl Zeiss Jena II spielen, wäre das gleichbedeutend mit dem Regionalliga-Aufstieg gewesen. Doch keine 48 Stunden vor dem Spiel hat der Gastgeber das Spiel absagen müssen.

„Der SV SCHOTT Jena e.V. sieht sich nach reiflicher Überlegung und in Abwägung aller bekannter Umstände ab dem gegenwärtigen Zeitpunkt nicht in der Lage, das anstehende Fußballpunktspiel am Samstag, den 14.05.2016, gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig im Ernst-Abbe-Sportfeld Jena durchzuführen“, heißt es auf der Facebook-Seite des Vereins dazu. „Der von der Stadt Jena erteilte Auflagenbescheid hinsichtlich der Sicherheitserfordernisse zum Spiel sowie die allgemeine Sicherheitslage in Thüringen am Pfingstwochenende, welche auch auf die Kräftesituation der örtlich zuständigen Polizei Jena Auswirkungen zeigt, macht es dem SV SCHOTT Jena e.V. in der gegenwärtigen Situation und der verbliebenen Zeit bis zur Begegnung unmöglich, den standardisierten Auflagen aufgrund der infrastrukturellen eigenen Situation als Breitensportverein verantwortungsbewusst nachzukommen.“

Noch am Dienstag standen für beide Vereine die Zeichen auf grün, am Mittwoch kamen allerdings plötzlich Bedenken auf. Wer diese ins Spiel gebracht hat, ist zurzeit nur schwer herauszufinden. Aus Jena heißt es, die Polizei hätte nur mit zwei Hundertschaften vor Ort sein können, weswegen Schott Jena plötzlich eine dreistellige Zahl an Ordnern hätte besorgen müssen. Für den kleinen Verein unmöglich in so kurzer Zeit zu realisieren. Auch der Stadionbetreiber soll Mittwoch urplötzlich Bedenken angemeldet haben, sah sein Stadion gefährdet, falls das sportliche Ergebnis nicht so sein wird, wie es sich die Lok-Fans erhoffen. Vertreter von Schott sollen deshalb heute sogar beim Jenaer Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter gewesen sein.

Martin Mieth, als Geschäftsführer der Spielbetriebs-GmbH des 1. FC Lok verantwortlich für die 1. Männermannschaft, hatte bei aller Enttäuschung einen sachlichen Blick auf das Geschehene. Was anderes hilft letztlich ja auch nicht. „Wir müssen nun sehen, wie der Verband entscheidet.“ Von drei Punkten bis hin zu einer Neuansetzung, gegebenenfalls am 28. Mai, scheint trotz allem alles möglich. Auch, weil man Schott Jena hier keinen Vorwurf machen kann. Lok ist für die Amateurvereine der Liga viel zu groß. Allerdings dürfte eine Neuansetzung die unwahrscheinlichste Entscheidungsoption sein. Schon im November hatte der Verein Schott Jena das Heimrecht für das eigentlich in Jena angesetzte Hinspiel an Lok abgegeben, weil es sich schon damals nicht in der Lage fühlte, die ihm überstülpten Sicherheitsauflagen zu erfüllen, weswegen diese Woche auch kein neuerlicher Heimrechtstausch möglich war. Der Verband hatte sein Veto eingelegt.

Dem SV Schott Jena war die Absage auch nicht einerlei. Vom „Saisonhöhepunkt“ ist auf der Facebook-Seite die Rede und davon, dass man „diese Entscheidung aus sportlicher Sicht in höchstem Maße“ bedauere.

So muss der FCL also weiter darauf warten, den Aufstieg einzutüten. Die nächste Möglichkeit wäre das kommende Auswärtsspiel bei Askania Bernburg am 21. Mai. „Die Bernburger sind ganz entspannt, sie kennen uns auch vom letzten Jahr“, so Mieth. Aber man weiß ja nie…

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“Auch der Stadionbetreiber soll Mittwoch urplötzlich Bedenken angemeldet haben, sah sein Stadion gefährdet, falls das sportliche Ergebnis nicht so sein wird, wie es sich die Lok-Fans erhoffen.”
Das ist natürlich großer Käse, weil LOK sowieso aufsteigt, selbst wenn – was sehr unwahrscheinlich ist – das Spiel bei Schott Jena verloren würde. Es würde sich nur der Zeitpunkt, an dem der Aufstieg endgültig feststeht, etwas verschieben. Wegen so was macht niemand einen Platzsturm o. ä. …

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