Beiträge von Ralf Julke

Leben·Gesellschaft

Zwei Wettbewerbssieger für Leipzigs neue Propsteikirche: Kardinalrot für drinnen und die komplette Bibel fürs Fenster

Es sieht ganz so aus, als würde die künftige neue Propsteikirche am Martin-Luther-Ring ein neuer Pilgerort - nicht nur für Gläubige, auch für all jene, die sich für moderne Kirchenbauten interessieren. Werden ja nicht mehr so viele gebaut in Deutschland. Am Samstag, 7. Januar, entschied nun die Jury, wer die wichtigsten Raumelemente der neuen Kirche gestalten darf: Jorge Pardo aus Los Angeles.

Bildung·Bücher

Vom ersten Ballon bis zum Frachtdrehkreuz: Leipzig geht in die Luft

Die Fliegerei in Leipzig ist ein schwieriges Kapitel. Von Anfang an. Nicht unbedingt, weil die Leipziger nicht fürs Fliegen zu begeistern wären, sondern weil das Flugwesen immer ein Politikum war und immer höhere Instanzen mitmischten. Mal Kriegsherren, mal Provinzialverwaltungen. Wolfram Sturm hätte sein Buch zur Leipziger Luftfahrt auch "Fliegen als Politikum" betiteln können.

Politik·Sachsen

Standortegesetz ist reine Geldverschwendung: Grüne appellieren mit Entschließungsantrag an CDU und FDP

309 Millionen Euro teuer werden die Behördenumzugspläne der sächsischen Staatsregierung im so genannten "Standortegesetz", mit dem die sächsische Verwaltung eigentlich modernisiert und verschlankt werden soll. Doch der ganze Umzugszirkus kostet augenscheinlich nur Geld. Die Einsparungen werden schlicht über Personalkürzungen erreicht. Die Grünen werben deshalb noch einmal intensiv für ihren Entschließungsantrag zum Thema.

Bildung·Bücher

Eine Liebesgeschichte der besonderen schwejkschen Art: Tatar mit Veilchen

Wenn dieses Buch nicht unter den Nominierungen zum "Preis der Leipziger Buchmesse 2012" auftaucht, hat der Verlag Voland & Quist wieder einmal gewaltiges Pech gehabt. Und Jaromir Konecny sowieso, den Wikipedia in seiner Einfalt immer noch als tschechischen Schriftsteller verkauft. Der Mann lebt seit 1982 in Deutschland und schreibt Liebesgeschichten, wie man sie seit Kästner und Tucholsky wohl nicht mehr gelesen hat.

Politik·Brennpunkt

Mehr Bänke, vier neue Lampen, neue Sträucher: Thomaswiese wird bis zum Mai wieder schön gemacht

Die Stadt nennt das Fleckchen Freiraum zwischen Petersstraße und Thomaskirchhof beharrlich "Grünfläche am Thomaskirchhof". Bei den Leipzigern und den jüngeren zumal ist es schlicht die "Thomaswiese". Hier darf man sich, wenn's warm ist, mitten in der City räkeln, abhängen, rumhängen, schwatzen. Und 2012 sogar auf frischem Grün, wenn alles gut geht. Die Bauarbeiten haben begonnen.

Bildung·Bücher

Was es über die weiße Schönheit alles zu sagen gibt: Schritte im Schnee

Ein Blick aus dem Fenster, ein Blick aufs Thermometer - nein, nach Schnee sieht es nicht aus. Wer schneesüchtig ist, drängelt sich derzeit auf den Pisten in den Bergen. Wer Schnee liebt, geht wohl leer aus. Denn Schnee ist eigentlich etwas anderes - für Viele das Bild für Stille, Ruhe, Besinnung. Oder Gedichte. Jean-Michel Maulpoix hätte seinen Band Prosagedichte auch "Weiß" nennen können.

Politik·Sachsen

Schuldenpolitik in Sachsen: Der fromme Wunsch des Landtagspräsidenten

Es haben ja eine Menge Leute in den letzten Tagen Neujahrsansprachen gehalten. Auch Matthias Rößler (CDU) hat eine gehalten, Präsident des Sächsischen Landtages. Er hat darin etwas gefordert, was Politiker von CDU und FDP in Sachsen immer wieder mal fordern: die Verankerung eines Schuldenverbots in der Sächsischen Verfassung.

Politik·Sachsen

Untersuchungsbericht zur Neonazi-Zelle in Zwickau: Jetzt regt sich auch bei Sachsens FDP Missmut

Am 1. Januar veröffentlichte die Financial Times Deutschland online einen Artikel zu einem Untersuchungsbericht, der sich mit den Pannen bei den Ermittlungen gegen das Zwickauer Neonazi-Trio beschäftigt. Titel: "Staat wusste von Straftaten der Terrorzelle". Ein Bericht, den auch die Parlamentarische Kontrollkommission (PKK) Sachsens gern eingesehen hätte. Doch das werde verweigert, kritisiert Carsten Biesok, der für die FDP Mitglied des Kontrollgremiums ist.

Bildung·Bücher

Eher Thriller als Protokoll: Was 3:46 Uhr geschah und davor und danach

Manche Genre-Bezeichnungen sind einfach Quatsch. Auch wenn der junge Mann, der sich hier Masì de Sol nennt, glauben sollte, dass das Leser zu einem verblüfften Zugreifen animiert: Ein protokollarischer Roman? - Das ist dann wohl Belletristik für Kanzleibeamte. Danke schön. Das Wörtchen "Thriller" wäre der Sache näher gekommen. Krimi wäre auch nicht so falsch gewesen. Untersparte: Was ist eigentlich passiert um 3:46?

Politik·Engagement

Attac und Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB) fordern: Schluss mit PPP

Mit Zahlen kann man Politik machen. Je größer die Zahlen, umso größer der Owei-Effekt. Da geraten auch gestandene Politiker in Panik und sind zu den größten Dummheiten bereit. Eine Dummheit heißt PPP: Private Public Partnership. Das klingt fast nach Solidarität, ist aber in der Regel das Gegenteil: Umverteilung auf Kosten der öffentlichen Kassen. Das war am 3. Januar Thema bei einem Katerfrühstück in Berlin.

Politik·Brennpunkt

Leipziger Auwald: Beteiligung der Umweltverbände ist auch beim Pflanzen nicht erwünscht

Am 1. Dezember forderte der Leipziger Ökolöwe noch einmal ein ordentliches Planverfahren für Abholzungen auf Deichen. Ein solches Verfahren war im Februar 2011, als auf 11 Kilometer Deich in Leipzig die Bäume gefällt wurden, nicht durchgeführt worden. Doch auch jetzt sehen die Akteure keinen rechten Anlass, ein solches Planverfahren nachträglich durchzuführen. Dafür haben sie einfach mal drauflosgepflanzt.

Bildung·Bücher

Mile Stojics Gedichte über den Krieg, das Exil und die verwundete Heimat: Cherubs Schwert

Seit dem Barock hat sich in der europäischen Kultur ein etwas kindisches Verhältnis zu den Cherubim, den Engeln Gottes, eingeschlichen. Sie haben sich in kleine, pummlige Wesen verwandelt, die über Altäre flattern und Poesiealben verschönern. Sie haben nichts mehr mit den Cherubim der Bibel zu tun, die etwa als Sendboten Gottes Adam und Eva aus dem Garten Eden vertreiben. Streng und unerbittlich.

Bildung·Zeitreise

Erinnerung an Erich Köhn: Erläuterungstafel zum Straßenschild in der Erich-Köhn-Straße wird heute eingeweiht

Am heutigen Montag, 2. Januar, wird am Straßenschild der Erich-Köhn-Straße an der Ecke Georg-Schwarz-Straße in Lindenau eine Erläuterungstafel eingeweiht. Die feierliche Einweihung findet um 15 Uhr statt. Fast auf den Tag genau 68 Jahre nach dem Tod von Erich Köhn im KZ Buchenwald erhält die nach ihm benannte Straße eine Erläuterungstafel zum Straßenschild.

Bildung·Bücher

Der Birnenverächter oder Wie ein Autor versucht, sich selbst zu erfinden

Literatur ist auch Maskerade. Warum sollten Autoren anders sein als gewöhnliche Menschen? Oder stören sie nicht eher beim Lesen? - Gute Frage. Die natürlich auch Literaturprofessoren nicht beantworten können. Denn wovon lebt Literatur, wenn nicht vom Dialog? Manch junger Autor versucht so, mit seinem fiktiven Leser tatsächlich ins Gespräch zu kommen. So auch Hannibal von Instetten.

Leben·Gesellschaft

Lärm um die Leipziger Innenstadt: Die jüngste Kampagne der Volkszeitung und ein seltsamer Leserbrief

Manchmal weiß man nicht, welche Folgen eine Pressekonferenz haben könnte. Manchmal ahnt man es. Gerade, wenn man die korpulenteren Zeitungen der Stadt einlädt. Zu einem durchaus nervenden Thema: der Beschallung der Innenstadt. Ein schönes Thema für alle, die für Fest und Vergnügen in die Leipziger City fahren. Ein durchaus zwiespältiges Thema für alle, die in der Innenstadt wohnen.

Gundula Schulze Eldowy: Der große und der kleine Schritt. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Gundula Schulze Eldowys Farbfotos aus den letzten Jahren der DDR

Dieses Jahr ist ein großes Jahr für Gundula Schulze Eldowy. In Berlin eröffnete am 9. Dezember die Ausstellung "Gundula Schulze Eldowy - Die frühen Jahre" im C/O Berlin - International Forum Visual Dialogues. Bis zum 26. Februar ist sie dort zu sehen. Und kurzerhand legte der Lehmstedt Verlag ein drittes Buch der 1954 geborenen Fotografin vor.

Oswald Müller, Thomas Nabert: Connewitz. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Ein Leipziger Ortsteil mit Ausflugsfreuden und Fußgängerflair

Man dreht sich um und schaut und staunt: Wo bin ich hier? - Einem Connewitzer aus dem Jahr 1911 würde es genau so gehen, stünde er heute am Kreuz und schaute sich um. Verschwunden die stolze Häuserfront zwischen Scheffelstraße und Arthur-Nitzsche-Straße, dasselbe von der Arthur-Nitzsche-Straße zur Bornaischen. Verschwunden auch der dominierende Bau an der Kreuzung mit der Commerzbank unten drin.

Mustafa Haikal, Thomas Nabert: Kongreßhalle Leipzig. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Das Buch zur Kongresshalle Leipzig

Noch im Monat November soll der 1. Bauabschnitt der Kongresshalle fertig werden. Der Abrechnungstermin fürs Konjunkturpaket II, aus dem dieser Sanierungsabschnitt gefördert wurde, drängt. Ein idealer Zeitpunkt für ein Buch für das Gebäude, das 1900 als Gesellschaftshaus des Leipziger Zoos eröffnet wurde.

Leben·Gesellschaft

Ihr 2 Millionen, ihr könnt kommen: Endspurt für den Weihnachtsmarkt 2011

Eben war noch Sommer, ein kurzer Herbst, ein paar Frosttage. Jüngst waren die Weihnachtssüßigkeiten noch hinten im Supermarkt versteckt - für alle, die es einfach nicht aushalten, bis der Totensonntag vorbei ist und die Adventszeit beginnt. Andere müssen früher loslegen, weil sie es sonst nicht schaffen - zum Beispiel 200 Buden aufzubauen mitten in Leipzigs Innenstadt. Am 22. ist es so weit.

Reinhard Münch: Des Königs Butterkrebse. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Des Königs Butterkrebse oder Zwei Soldatenberichte aus dem Krieg von 1813

Wie ging es eigentlich den Muschkoten in der Völkerschlacht bei Leipzig? - Klar. Es gibt Bücher darüber. Am eindrucksvollsten haben darüber Emile Erckmann und Alexandre Chatrian geschrieben in ihrem Roman über einen - französischen - Soldaten von 1813. Aber das Kanonenfutter kam ja aus ganz Europa. Auch aus Sachsen. Reinhard Münch hat dazu zwei Fundstücke aus den Archiven gehoben.

Leben·Gesellschaft

Ein Faschingsumzug der anderen Art: Leipziger Demonstranten fordern Regulierung der Banken

Wie die Schlange aufs Kaninchen schauen die Bürger den europäischen Regierungen bei ihrem ratlosen Versuch zu, Griechenland vor der Pleite zu retten. Immer neue Milliardenrettungspakete werden geschnürt. Doch kaum ist eines fertig, geht das Gezocke an den Finanzmärkten wieder los. Reguliert sind die bis heute nicht. "Merkt ihr nichts mehr?" könnten all die Demonstranten plakatieren, die seit Wochen auf die Straße gehen. Heute auch wieder in Leipzig.

Leben·Gesellschaft

Ein neues Literarisches Museum für Leipzig: Vereinsgründung am 10. November im Reclam-Haus

Jeder fängt mal klein an. Auch Anton Philipp Reclam begann klein - aber nicht unbedingt bescheiden. Als er 1828 - nach seiner Ausbildung zum Buchhändler - nach Leipzig zurückkehrte, konnte ihm sein Vater Charles Henri immerhin 3.000 Taler Vorschuss geben, um das "Literarische Museum" zu erwerben. Der Name erlebt 2011 eine Neubelebung: Am Donnerstag, 10. November, wird der Literarisches Museum e.V. gegründet. Im Reclam-Haus natürlich.

Leben·Gesellschaft

Auftakt mit Gesang: Thomana-Festjahr startet schon am Reformationstag

Man sollte die Feste nicht nur feiern, wie sie fallen - man kann auch gar nicht früh genug damit anfangen. Und so beginnt in Leipzig das Jahr 2012 schon am Montag, 31. Oktober, mit der Reformationsmotette in der Thomaskirche. Es singt der Thomanerchor. Es dirigiert Thomaskantor Georg Christoph Biller. An der Orgel sitzt Thomasorganist Ullrich Böhme. Denn 2012 geht's um 800 Jahre Musik.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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