Mehrere hundert Menschen haben am Montagabend in Leipzig gegen die „Stadtbild“-Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz demonstriert. Außerdem: Die Grünen kritisieren die geplanten Schließungen zweier Bürgerbüros und Sachsen darf für dieses Jahr 400 Millionen Euro zusätzliche Steuereinnahmen einplanen. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, 27. Oktober 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Im Leipziger Stadtbild kam es heute Abend zu sichtbarem Protest. Mehrere hundert Menschen versammelten sich auf dem Marktplatz, um gegen Bundeskanzler Friedrich Merz zu protestieren. Sie störten sich an seinen Aussagen, wonach junge, arbeitslose Migranten das „Stadtbild“ negativ beeinflussen würden.
Bei der Kundgebung in Leipzig meldeten sich unter anderem Irena Rudolph-Kokot von „Leipzig nimmt Platz“, der Schüler Max, die „Omas gegen Rechts“, die Linksjugend und der ehemalige Migrantenbeiratsvorsitzende Mohammad Okasha zu Wort. Am Wochenende hatte es auch in vielen anderen Städten wieder Proteste gegeben.
Kritik an Bürgerbüro-Schließungen
Am vergangenen Freitag hat die Stadtverwaltung bekanntgegeben, dass sie gegen Ende des Jahres zwei Bürgerbüros schließen möchte: Böhlitz-Ehrenberg und Südwest-Zentrum. In der Grünen-Fraktion im Stadtrat stößt diese Entscheidung auf Kritik.
Grünen-Stadtrat Marvin Frommhold sieht einen „Rückschritt für die Bürgerfreundlichkeit. Die Argumentation der Stadt, wonach die nächsten Alternativstandorte nur wenige Kilometer entfernt lägen, blendet die realen Mobilitätshürden vieler Menschen aus.“ Das gelte besonders für Gegenden, die nicht so gut an den ÖPNV angebunden seien.
Frommhold bezeichnet es als „fragwürdig“, eine solche Entscheidung ohne Beteiligung durch den Stadtrat zu treffen. Die Stadtverwaltung soll die Schließungen deshalb aussetzen und den Stadtrat darüber beraten lassen.
Schwanenteich-Sanierung abgeschlossen
Nach einem Jahr Bauzeit ist der Schwanenteich hinter der Oper wieder geöffnet. „Für insgesamt rund 1,8 Millionen Euro sind unter anderem die Uferlinie ähnlich der Teichform von 1960 neugestaltet und der Teich mittels eines schwimmenden Saugverfahrens umfangreich entschlammt worden“, teilte das Umweltdezernat heute mit.
„Bei der Sanierung des Teichs wurde die geschädigte Gewässersohle neu abgedichtet und die historische Uferlinie wiederhergestellt“, wird Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal zitiert. „Auch die technischen Anlagen einschließlich der Zu- und Abläufe wurden erneuert und eine neue Fontäne installiert. Dank der Maßnahmen wird der Schwanenteich als zentrales Element des repräsentativen Promenadenringes und als wertvolles innerstädtisches Gewässer langfristig erhalten.“
400 Millionen Euro mehr Steuergeld für Sachsen
Sachsen kann im laufenden Jahr mit zusätzlichen 411 Millionen Euro Steuereinnahmen rechnen. Das geht aus der halbjährlichen Schätzung hervor, die heute bekanntgegeben wurde. Sachsens Finanzminister Christian Piwarz (CDU) sieht dennoch einen unveränderten „Spardruck“. Er begründet diesen auch damit, dass ab 2028 mit Mindereinnahmen im Vergleich zur Mai-Schätzung zu rechnen sei.
Etwas mehr Freude herrscht beim Koalitionspartner. Juliane Pfeil, haushaltspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag, fordert weitere Investitionen in Bildung, Infrastruktur, Zukunftsindustrien und sozialen Zusammenhalt. Wichtig sei aber auch, dass der Bund die Kommunen nicht weiter belaste.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
über eine Gefahrenabwehr-Übung im Bayerischen Bahnhof,
über die älteste Münze Sachsens und
über den genehmigten Gleisumbau in der Stötteritzer Straße.
Was heute außerdem wichtig war: Die 68. Ausgabe des Filmfestivals DOK Leipzig wurde heute eröffnet. Bis Sonntag werden an zehn Orten 252 Filme aus 55 Ländern zu sehen sein. Themenschwerpunkt sind in diesem Jahr die USA. Erstmals wurden im Vorfeld mehr als 10.000 Tickets verkauft. Der bisherige Besucherrekord datiert aus dem Vorjahr mit 55.000 Zuschauer*innen.
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