Am 31. Januar kürte eine Jury den Siegerentwurf für die zukünftige Gestaltung des Matthäikirchhofs.
Die Leipzigerinnen und Leipziger können sich zumindest selbst ein Bild von den Wettbewerbsbeiträgen machen. In den kommenden Jahren soll der Matthäikirchhof in der Leipziger Innenstadt auf Grundlage der Pläne des Stuttgarter Büros Riehle Koeth GmbH & Co. KG sowie Levin Monsigny Landschaftsarchitekten aus Berlin entwickelt werden. Er ist ab Donnerstag, dem 29. Februar, in einer Ausstellung im Stadtbüro (Burgplatz 1, Zugang über die Markgrafenstraße) zu sehen.

Und das auch in einer virtuellen, dreidimensionalen Darstellung, lädt das Stadtbüro ein. Daneben sollen auch alle 66 Arbeiten präsentiert werden, die im vergangenen Frühjahr für den Wettbewerb eingereicht wurden.

Der Wettbewerb war in zwei Phasen unterteilt: Die anonym eingesandten Entwürfe waren im August 2023 von einer Jury bewertet worden, neun von ihnen kamen in eine zweite Runde. Sie konnten nach Rücksprache mit dem Preisgericht und einer umfangreichen Bürgerbeteiligung angepasst werden. Auch konkrete Ideen für die landschaftsarchitektonische Gestaltung waren in diesem Schritt gefragt.

Die Jury unter Vorsitz von Professor Markus Neppl, Architekt und Stadtplaner aus Köln, sowie seiner Stellvertreterin Jórunn Ragnarsdóttir, Architektin aus Stuttgart, hat sich mit großer Mehrheit Ende Januar für den Entwurf aus Stuttgart entschieden. Er bildet die Grundlage für die sogenannte Masterplanung des Areals.

Ein nutzungsgemischtes, urbanes Quartier

Die Arbeit von Riehle Koeth in Zusammenarbeit mit den Berliner Landschaftsarchitekten sieht vor, einen Teil des ehemaligen Stasi-Gebäudes zu erhalten. Das „Forum für Freiheit und Bürgerrechte/Demokratiecampus“ (Arbeitstitel), das auch das Stasiunterlagenarchiv beinhalten soll, wird hier in den Mittelpunkt gerückt. Besucher sollen künftig über einen Stadtplatz von der Großen Fleischergasse in das Quartier geführt werden, über einen grünen Platz und vorbei am Wagner-Denkmal ist zudem der Durchgang zum Ringgrün möglich. Das bisher baulich sehr abgeschottete Areal öffnet sich also zur Innenstadt.

Der Matthäikirchhof soll ein nutzungsgemischtes, urbanes Quartier werden – mit Bildungs- und Kultureinrichtungen, Flächen für kleinteiliges Gewerbe, Dienstleistungen und einem hohen Wohnanteil von mindestens 30 Prozent. Da sowohl das Gelände, als auch die Immobilien weitgehend der Stadt gehören, erarbeitet die Verwaltung nach und nach die Konzepte zur weiteren Umsetzung.

So müssen jetzt Gutachten aufgesetzt werden, unter anderem zu Umweltbelangen sowie der weiteren verkehrlichen Erschließung des Areals. Auch mögliche Zwischennutzungen werden diskutiert. Das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ fördert das Vorhaben und den Beteiligungsprozess.

Weitere Informationen zum Wettbewerb und dem Beteiligungsverfahren gibt es online unter www.leipzig.de/matthaeikirchhof.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar