Nach umfangreicher Bürgerbeteiligung steht das Wettbewerbsverfahren zu den städtebaulichen Entwürfen für den Matthäikirchhof kurz vor dem Abschluss, teilt die Leipziger Stadtverwaltung mit. Das Preisgericht unter Vorsitz von Professor Markus Neppl, Architekt und Stadtplaner aus Köln, entscheidet am heutigen Mittwoch, dem 31. Januar, über den Siegerentwurf. Im Rennen sind aktuell neun Entwürfe, die seit der ersten Preisgerichtssitzung im August von den Büros überarbeitet werden konnten.

Oberbürgermeister Burkhard Jung und Baubürgermeister Thomas Dienberg wollen den Siegerentwurf dann am Donnerstag, dem 1. Februar, bekannt geben. In einer Ausstellung im Stadtbüro am Burgplatz werden ab dem 29. Februar alle Arbeiten öffentlich zu sehen sein.

Unter anderem während einer Präsentation im Museum der bildenden Künste sowie über ein Online-Beteiligungsformat konnten die neun Entwürfe der ersten Auswahl von Bürgerinnen und Bürgern in den vergangenen Monaten kommentiert werden. Die Planungsbüros haben so wertvolle Hinweise erhalten, um die Entwürfe anzupassen.

Nicht zuletzt sollten auch konkrete Ideen für die landschaftsarchitektonische Gestaltung des innerstädtischen Areals erarbeitet werden. Ursprünglich waren 66 Arbeiten eingereicht worden, inzwischen sind noch folgende Büros in der engeren Auswahl:

·        FAM Architekten, München
·        SHE Architekten, Hamburg
·        ARGE Sero Architekten Minkus Schröter PartmbB/Kollektiv B, Leipzig
·        Hinrichsmeyer + Partner Architekten, Stuttgart
·        Riehle Koeth GmbH & Co. KG, München
·        S&P Sahlmann Planungsgesellschaft für Bauwesen mbH Leipzig, Leipzig
·        Diercks & Schönberger Architekten, Berlin
·        dichter Architekturgesellschaft mbH, Berlin
·        HPP Architekten GmbH, Leipzig

Ein neues, urbanes Quartier

Der geschichtsträchtige Matthäikirchhof soll künftig ein nutzungsgemischtes, urbanes Quartier werden – mit Bildungs- und Kultureinrichtungen, Flächen für kleinteiliges Gewerbe, Dienstleistungen und einem hohen Wohnanteil von mindestens 30 Prozent.

Zudem ist hier das „Forum für Freiheit und Bürgerrechte/Demokratiecampus“ (Arbeitstitel) geplant, das vor Ort bestehende Einrichtungen wie das Bundesarchiv, das Bürgerkomitee Leipzig e.V. und das Schulmuseum mit weiteren Akteuren zusammenbringen möchte, die bisher nicht am Standort vertreten sind.

Da sowohl das Gelände als auch die Immobilien weitgehend der Stadt gehören, erarbeitet die Verwaltung nach und nach die Konzepte zur weiteren Umsetzung. In einem nächsten Schritt müssen auf Grundlage des Siegerentwurfs Gutachten aufgesetzt werden, unter anderem zu Umweltbelangen sowie der verkehrlichen Erschließung des Areals. Auch mögliche Zwischennutzungen werden diskutiert. Das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ fördert das Vorhaben und den Beteiligungsprozess.

Weitere Informationen und einen Hörspaziergang zur Geschichte des Ortes gibt es online unter www.leipzig.de/matthaeikirchhof.

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