Vor knapp 200 Jahren ‒ am 19. Januar 1829 ‒ wurde „Faust. Der Tragödie Erster Teil“ von Johann Wolfgang von Goethe am Hoftheater in Braunschweig uraufgeführt. Anlässlich des Jubiläums „500 Jahre Auerbachs Keller“ präsentiert das Bachfest Leipzig Goethes Drama als Musiktheaterereignis: „Bachs Faust“ feiert am 15. Juni als künstlerische Verschmelzung der Tragödie mit der Musik Johann Sebastian Bachs direkt am Originalschauplatz der berühmten Fasskellerszene Premiere.
Goethes Tragödie „Faust“ zählt zu den bedeutendsten Klassikern deutscher Literatur. In der Bearbeitung von Michael Maul, dem Intendanten des Bachfestes Leipzig, verschmilzt das Werk mit der Musik Johann Sebastian Bachs, die Goethes Text musikalisch untermalt und kommentiert. Klassische Choräle und Kantaten kommen ebenso zum Einsatz wie Musik, die das moralische und weltanschauliche Spannungsfeld von Fausts Pakt mit Mephisto und seiner tragischen Liebe zu Gretchen widerspiegelt.
Bekannte Künstlerinnen und Künstler gestalten die Aufführungsserie im Bachfest Leipzig 2025, darunter: Burghart Klaußner (Deutscher Theaterpreis DER FAUST 2012) als Faust, Lea Ruckpaul als Gretchen und Frank Arnold als Mephisto.
Es musizieren Viola Blache (Sopran), Susanne Langner (Alt), Daniel Johannsen (Tenor), Felix Schwandtke (Bass) sowie die Camerata Lipsiensis unter der Leitung von Gregor Meyer. Den Vorstellungen geht jeweils ein exquisites Menü aus der Küche von Auerbachs Keller voraus.
Prof. Dr. Michael Maul, Intendant des Bachfestes Leipzig, sagt zu dieserm besonderen Projekt zum diesjährigen Bachfest: „Bachs Faust würdigt nicht nur den 500. Geburtstag von Auerbachs Keller, sondern insbesondere auch die langjährige Tradition von Musik und Literatur in Leipzig. Ich jedenfalls glaube, in Bachs Kantaten den idealen Soundtrack für den Osterspaziergang gefunden zu haben: Bachs Musik passt hervorragend zu Goethes Werk, da es viele musikalische Elemente enthält, die wir mit Bachs Chorälen und Kantaten kommentieren können. Dieses Verschmelzen der Kronjuwelen Leipziger Kulturgeschichte wird sicher ein ganz besonderes Konzerterlebnis werden!“
Goethe selbst thematisierte die Musik Bachs sowohl in seinen autobiografischen und philosophischen Schriften als auch in seinen Gesprächen und Briefen. Für Goethe war Bach ein musikalisches Vorbild für die Erhabenheit und Spiritualität der Kunst. Die tiefe Bewunderung für Bachs Werk spiegelt sich in vielen Aspekten seiner eigenen Ästhetik und seiner Reflexionen über die Kunst wider.
Belegt sind zum Beispiel Goethes Aussagen „Als ich diese Musik hörte, da vernahm ich etwas von dem, wie es sein müsste in Gott, gerade bevor Gott die Welt erschaffen hat.“ und „Und es war mir, als wenn ich weder Ohren, am wenigsten Augen und weiter keine übrigen Sinne besäße noch brauchte.“
Das Bachfest Leipzig 2025 beleuchtet vom 12. bis zum 22. Juni Umformungsprozesse im Schaffen Johann Sebastian Bachs (1685–1750). Das über 200 Veranstaltungen umfassende Programm unter dem Motto „Transformation“ mischt traditionelle Konzerte mit experimentellen und interdisziplinären Formaten. Tickets für die Veranstaltungen des Bachfestes sind im Internet unter www.bachfestleipzig.de erhältlich. Hauptförderer des Bachfestes Leipzig ist die Sparkasse Leipzig.
Aufführungstermine für „Bachs Faust“ in Auerbachs Keller:
Sonntag, 15. Juni 2025, 18:00
Montag, 16. Juni 2025, 12:00 & 18.00
Dienstag, 17. Juni 2025, 12:00
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