Am Samstag soll im Leipziger Kohlrabizirkus die „Imperium Fighting Championship V“ stattfinden. Das Kampfsportevent erregt in der linken Szene seit Wochen die Gemüter, weil gegen mehrere Kämpfer im Zusammenhang mit den rechtsextremen Ausschreitungen am 11. Januar in Leipzig-Connewitz ermittelt wird. Am frühen Mittwochmorgen gingen mehrere Fahrzeuge eines Autohauses, das die Veranstaltung unterstützt, in Flammen auf. Ein politischer Hintergrund ist wahrscheinlich.

Gegen 2:05 Uhr wurde ein Anwohner (30) am Morgen des 24. August durch einen lauten Knall aus dem Schlaf gerissen. Als er aus dem Fenster sah, stellte er fest, dass mehrere Fahrzeuge auf dem Gelände des Autohauses in der Plautstraße in Flammen standen. Die Feuerwehr war nach Polizeiangaben umgehend vor Ort und löschte den Brand. Eine Mitarbeiterin des betroffenen Unternehmens eilte noch in der Nacht zum Firmengelände, um den Schaden zu begutachten.

Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Die Täter setzten drei Fahrzeuge in Brand. Durch die Hitze erlitten vier weitere Fahrzeuge schwere Schäden. Da es sich bei den zerstörten Autos offenbar um besonders hochwertige Pkw handelte, beläuft sich der Sachschaden auf 280.000 Euro.

Neben Brandursacheermittlern ist der Staatsschutz mit der Aufklärung des Anschlags betraut worden. Offenbar handelt es sich also um einen politisch motivierten Hintergrund bei der Tat.

Das betroffene Autohaus sponsert nämlich die „Imperium Fighting Championship V“. Das MMA-Turnier ist vor seinem Stattfinden durch „Indymedia Linksunten“-Beiträge und teilnehmende Personen ins Visier linksradikaler bis linksextremer Gegner geraten. Zu den Unterstützern zählen laut der Veranstaltungsseite im Netz neben dem Autohändler unter anderem eine Tabledance-Bar und ein Saunaclub. Die linke Szene macht seit Wochen gegen die umstrittene Veranstaltung am kommenden Samstag mobil. Die Landtagsabgeordnete Juliane Nagel (Linke) hat für das Bündnis „Rechte Netzwerke zerschlagen“ eine Demonstration angemeldet, die ab 18 Uhr von Connewitz aus zum Veranstaltungsort, dem Kohlrabizirkus, führen soll.

Auf L-IZ – Nachfrage möchte sich die Polizei noch nicht öffentlich zu möglichen Zusammenhängen zwischen der Brandstiftung und den linken Protesten gegen die Kampfsportveranstaltung äußern. Der Angriff auf das Autohaus wäre nicht der erste Anschlag im Zusammenhang mit der Kampfsportveranstaltung. Ebenfalls auf dem anonym betriebenen Portal „Indymedia Linksunten“ haben sich Bekenner bereits zu Angriffen gegen mehrere Vorverkaufsstellen des Kampfsportturniers bekannt.

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Es gibt 2 Kommentare

Übers Ziel hinausgeschossen, gelinde gesagt. Auch wenn es mir um die Luxuskarren nicht leid tut, aber das tut dem Ganzen einen Bärendienst.

Idioten. Ich versteh ja den Frust, aber solche Aktionen sind doch nicht besser als das was die rechten Spinner veranstalten. Wer keine Argumente hat sollte besser zu Hause bleiben und nicht noch alles schlimmer machen. Wie soll man denn “normale” Menschen überzeugen, wenn die viel zu viel Angst haben, um zuzuhören. Sowas strunzdummes.

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