Die Suche ist beendet: Nach zwei mehr oder weniger kurzen Zwischennutzungen in vorübergehend leerstehenden oder coronabedingt ungenutzten Räumen – zuerst in der Wurzner Straße und im letzten Winter an der Eisenbahnstraße – hat der Umsonstladen im Leipziger Osten endlich ein neues Zuhause gefunden. Der Mietvertrag ist unterschrieben, die Regale sind aufgebaut und befüllt und das Team ist hoch motiviert.

In drei Räumen wird ab jetzt in der Eisenbahnstraße 109 alles kostenlos und ohne Bedingung angeboten, was andere nicht mehr benötigen. Kleidung und Spielzeug, Bücher und DVDs, Dekoration und Nippes. Aber auch Plattenliebhaber können auf Schatzsuche gehen. Auch einen großen Kühlschrank fürs Foodsharing gibt es. Und natürlich kann man zu den Öffnungszeiten auch vorbeibringen, was man selbst zu Hause aussortiert hat.

Dabei sah es lange so aus, als ob sich nichts Passendes finden ließe, trotz relativ hohem Leerstand gerade im Osten rund um Wurzner- und Eisenbahnstraße. Der Mietvertrag ist zunächst auf ein Jahr befristet, allerdings mit der Option auf Verlängerung. Und da die Chemie stimmt zwischen Vermieter und den Umsonstladen-Betreibern, stehen die Chancen dafür ganz gut.

Der Osten sollte es auch bei der Suche nach den neuen Räumen schon sein, wie Mitinitiatorin Anja im Gespräch mit der LZ sagt: „Viele von uns wohnen im Leipziger Osten oder haben hier gewohnt. Deshalb waren wir uns im Team darüber schon einig. Wäre es ganz aussichtslos gewesen, hätten wir uns wahrscheinlich überlegt, in den Norden zu gehen, da es im Westen ja schon einen Umsonstladen und einen Tauschladen gibt.“

So sind jetzt alle zufrieden mit der neuen Lösung. Auch die Vermieter, die sich schnell mit dem Konzept eines Umsonstladens anfreunden konnten und den Laden entgegen der eigentlichen Planung nun vermietet haben.

Von der Idee eines neuen Umsonstladens bis zur Umsetzung war es ein steiniger Weg. Kurz nach der ersten Eröffnung in der Wurzner Straße warf der Ausbruch der Corona-Pandemie alle Pläne durcheinander, nach einer Woche mussten die Türen wieder geschlossen bleiben.

Aber auch die Zeit, in der mit einem gut durchdachten Hygienekonzept wieder geöffnet werden durfte, war relativ kurz, da der Laden nur zwischengenutzt wurde. Ebenso wie letzten Winter im Goldhorn an der Eisenbahnstraße. Irgendwann benötigten die ursprünglichen Nutzer ihre Räume einfach wieder selbst.

Aber jetzt sieht alles nach einem Happy End und einer dauerhaften Nutzung aus. Was dann auch direkt am 22. Juli mit einer kleinen Dankesparty für alle Helfer gefeiert wurde. Stilecht mit Eröffnungsrede und Anstoßen und viel Jubel und Erleichterung.

Am Dienstag, 26. Juli, geht es jetzt auch offiziell los. Geöffnet ist an dem Tag von 16 bis 19 Uhr.

Feste Öffnungszeiten gibt es aktuell nur dienstags von 16 bis 19 Uhr, spontane Öffnungen werden auf der Facebookseite der Verschenkekiste bekannt gegeben. Weitere feste Öffnungszeiten sind in Planung. Da aber alles ehrenamtlich gestemmt wird, kann das noch etwas dauern.

Zur Website: Home – Verschenkekiste e.V.

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