Die Ausstellung „NEW TYPES. Drei Pioniere des hebräischen Grafik-Designs“ geht am 24. September 2017 zu Ende. Zu diesem Anlass findet am Sonntag, 24.09.2017, um 17 Uhr im Museum für Druckkunst ein Vortrag statt: Eine illustrierte Geschichte der hebräischen Groteskschrift des 20. Jahrhunderts, Referent: Philipp Messner (Universitätsarchiv Zürich).

Groteskschriften zeichnen sich aus durch serifenlose und im Strich gleichmäßige Lettern. Mit der u. a. am Bauhaus in Dessau propagierten „funktionalen“ Typographie erleben diese Schriften in den späten 1920er und frühen 1930er Jahren eine Blüte. Das bleibt nicht ohne Auswirkung auf die Gestaltung der hebräischen Lettern. Die ersten Entwürfe entsprechender Groteskschriften entstehen Ende der 1920er Jahre in Ost- und Mitteleuropa im Kontext einer nach kultureller Erneuerung strebenden jiddischen Kultur.

Die Übernahme modernistischer Gestaltungsprinzipien ermöglicht dabei eine formale Angleichung des für das Jiddische verwendeten hebräischen Schriftsystems an die des lateinischen. In den 1930er Jahren – gemeinsam mit der Architektur im „Internationalen Stil“ – fassen endstrichlose Druckschriften Fuß in der jungen hebräischen Gesellschaft im britischen Mandatsgebiet Palästina. Nach der Gründung des Staats Israels 1948 steht für die erste Generation israelischer Gestalter dann allerdings eher das Bemühen um ein Wiederanknüpfen genuin hebräischer Schrifttraditionen im Vordergrund als die Auseinandersetzung mit globalen Tendenzen. Erst in den 1960er und 70er Jahren orientiert sich die hebräische Schriftgestaltung wieder stärker international und entwickelt entsprechend auch neue Groteskschriften.

Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung „NEW TYPES. Drei Pioniere des hebräischen Grafik-Designs“ (18.06. – 24.09.2017).  Der Eintritt zum Vortrag ist frei (Einlass ab 16:45 Uhr). Weiteres Tagesprogramm: Um 12 Uhr letzte Führung durch die Ausstellung, diese ist im Eintrittspreis (6 € /erm. 3 €) inbegriffen.

Weitere Informationen unter www.druckkunst-museum.de

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