Als Reaktion auf die veröffentlichten Kürzungspläne der Stundentafel im Fach Sport haben wir, als Interessenvertreter der Sportlehrer, einen Offen Brief an unsere Mitglieder und Sportkollegen verfasst. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass das einzige Bewegungsfach der Schule nicht gekürzt wird und als billige Lösung für eine jahrelang verfehlte Personalpolitik im Bildungsbereich herhalten muss.

Offener Brief an alle Mitglieder

Kürzung der Sportstunden – ein taktisches Foulspiel des Kultusministeriums

Große Aufregung in Sachsens Lehrerzimmern. Beim Blick in die sächsischen Zeitungen oder dem Verfolgen der morgendlichen Nachrichten im Radio blieb wahrscheinlich dem ein oder anderen Sportkollegen die Pfeife im Hals stecken.

Unterrichtsbelastung senken durch Bewegung

So geht also sächsisch: Einfach mal an der Stundentafel schrauben, es den Schülern als Entlastung verkaufen und im gleichen Atemzug das Lehrerproblem in Sachsen lösen. Worüber sich der Ökonom freut, kann der Lehrer an der Schule nur den Kopf schütteln. Denn gerade Bewegung unterstützt den Abbau von Stress und bietet den notwendigen Ausgleich im sitzenden Schulalltag.

Gesundheit erhalten durch sportliche Bildung

Das einzige Bewegungsfach, der Sportunterricht, soll in allen Klassenstufen um eine Stunde gekürzt werden. Aus Drei mach Zwei – eine Rechnung, die nicht aufgehen kann. Stetig fortschreitender Bewegungsmangel und daraus z. B. resultierende Haltungsschäden, motorische Auffälligkeiten und zunehmende Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nur einige Auswirkungen, mit denen sich unsere heutige digitalisierte Gesellschaft auseinandersetzen muss.

Nur Schulsport bewegt alle

Das geplante Vorhaben des sächsischen Kultusministeriums, die oft einzige Bewegungszeit im Alltag der Schüler zu kürzen, wird langfristig zu einer weiteren Belastung unseres Gesundheitssystems führen. Eine tatsächliche Umsetzung sollte bei zukünftigen Arbeitgebern, Vertretern der Krankenkassen und Versicherungen die Alarmglocken läuten lassen. Denn nur noch der Schulsport bewegt alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Diese zentrale und gesellschaftlich wichtige Schlüsselrolle, welche ebenso den lebensbildenden Fächern Musik und Kunst zukommt, kann daher nicht als billige Lösung für eine jahrelang verfehlte Personalpolitik herhalten.

Landessportbund – ein Partner, kein Notnagel

Die angekündigten zusätzlichen Fördermittel für erweiterte sportliche Ganztagesangebote sind kein adäquater Ersatz für ein eigenständiges Unterrichtsfach. Denn weder in struktureller noch personeller Hinsicht können die Kürzungen im Sportunterricht durch Vereine und Übungsleiter flächendeckend ausgeglichen werden. Wir versichern Euch, geschätzte Sportkollegen, dass der Sportlehrerverband Sachsen die derzeitige landespolitische Entwicklung sehr kritisch verfolgt. Im Vorstand werden derzeit weitere Schritte und Aktivitäten besprochen.

Als Sportler wissen wir, wer kämpft kann verlieren, aber wer nicht kämpft, hat bereits verloren. In diesem Sinne setzen wir auch auf Eure Unterstützung bei unserer Verbandsarbeit.

Sportlehrerverband Sachsen

-der Vorstand-

Statt überfrachtete Lehrpläne zu entschlacken, will Sachsens Kultusminister jetzt Musik und Kunst zusammenstreichen

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