Auf der heutigen Streikversammlung vor dem Amazon FC in Leipzig haben die Beschäftigten eine Verlängerung des Streiks bis Mittwochabend beschlossen. Eine Delegation der Streikenden wird am morgigen Dienstag nach Berlin zur Preisverleihung des Springer Awards an Jeff Bezos fahren.

„Wir wollen gegen diese Preisverleihung demonstrieren. Nicht Jeff Bezos, sondern den Beschäftigten gebührt der Preis“, so ver.di Streikleiter Thomas Schneider. Der reichste Mann der Welt, Chef des globalen Onlinekonzern Amazon, soll durch den Springer-Preis für sein „visionäres Geschäftsmodell“ geehrt werden. Sein „Talent für Innovation“ würde ihn zu einem beispiellosen Vorreiter für die Digitalökonomie von Gegenwart und Zukunft machen.

„Verschwiegen wird, dass Amazon ein beispielloses ‚visionäres‘ Ausbeutungsmodell ist. Amazon steht für Gewerkschaftsfeindlichkeit, fehlende Tarifbindung, Arbeitshetze und permanente Überwachung“, so ver.di Landesfachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago. „Die Arbeitsbedingungen bei Amazon führen zu hohen Krankheitsständen sowie mentalen und körperlichen Langzeitschäden bei den Beschäftigten.“

„Wir wollen tariflich geregelte Löhne, Gehälter und Arbeitsbedingungen auch beim Marktführer im Versandhandel“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago. „Die Beschäftigten haben ein Recht auf faire und existenzsichernde Einkommen und gute Arbeit. Arbeit darf nicht krankmachen.“

Am Dienstag gegen 10:30 Uhr wird die Delegation von den Streikenden Amazon Beschäftigten vor dem FC in Leipzig nach Berlin verabschiedet.

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