Die geänderte Straßenverkehrsordnung (StVO) kann auch in Leipzig für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Zu dieser Einschätzung kommt der Radverkehrsbeauftragte der Stadt, Dr. Christoph Waack: „Ich begrüße die Novellierung der Straßenverkehrsordnung, die in vielerlei Hinsicht neue Regellungen schafft und insbesondere der Sicherheit des Fuß- und Radverkehrs dient.“ Er nennt hier unter anderem den Mindestabstand von innerorts 1,50 Meter, den Kraftfahrzeuge beim Überholen eines Radfahrers künftig einhalten müssen.

Um Abbiegeunfälle zu vermeiden, die auch in Leipzig jedes Jahr Menschenleben kosten, dürfen Lkw zudem nur noch mit Schrittgeschwindigkeit rechts abbiegen. „Das Schritttempo gibt dem Lkw-Fahrer mehr Zeit, die Abbiegesituation zu überblicken“, so Waack. Das Bußgeld für die Missachtung beträgt nun 70 Euro, dazu kommt ein Punkt im Verkehrszentralregister.

Leipzig war vergangenes Jahr noch Pilotkommune für den Grünpfeil für Radfahrer. Die StVO sieht dieses spezielle Verkehrszeichen nun vor, das Radfahrern das Rechtsabbiegen an einer roten Ampel erlaubt – nach vorherigem Anhalten.

Das Nebeneinanderfahren von Radfahrern ist nun ausdrücklich erlaubt: Sofern andere Verkehrsteilnehmer nicht behindert werden, darf man auf dem Rad zu zweit nebeneinander fahren.

Zudem erhöhen sich mit den Neuregelungen die Bußgelder für das Parken auf Geh- und Radwegen, das Halten auf Schutzstreifen für den Radverkehr ist nun verboten. Auch Kraftfahrzeuge, die Radfahrer beim Abbiegen gefährden, müssen mit höheren Bußgeldern rechnen (140 statt bisher 70 Euro). Wer eine Autotür aufreißt, ohne auf Radfahrer zu achten, muss für das so genannte „Dooring“ nun 40 Euro zahlen. Wenn Radfahrer unerlaubt auf einem Gehweg fahren, müssen sie künftig 55 bis 100 Euro zahlen. Zum Schutz von Fußgängern wurde das Bußgeld hier deutlich angehoben.

Weitere Neuregelungen betreffen unter anderem das erweiterte Parkverbot vor Kreuzungen und Einmündungen und die Personenbeförderung auf Lastenfahrrädern. Ausführliche Informationen zur Novelle gibt es beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unter www.bmvi.de.

Der aktuelle „Verkehrsbericht 2019“ der Polizeidirektion Leipzig hatte zuletzt bei der Gesamtzahl der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung einen leichten Rückgang verzeichnet – von 1.286 im Jahr 2018 auf 1.221. Fünf Radfahrer kamen 2019 ums Leben, 125 wurden schwer verletzt.

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 78: Wie Corona auch das Leben der Leipziger verändert hat

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