Am Mittwoch, den 20. und 27.10. ruft ein Bündnis aus verschiedenen Klimagerechtigkeitsgruppen in Leipzig zur Mahnwache gegen die Zerstörung des Dorfes Lützerath für den Braunkohleabbau auf. Von 14 bis 18 Uhr informieren die Aktivist:innen auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz über den Widerstand vor Ort und rufen dazu auf, den Protest zu unterstützen.

Obwohl die Folgen der Klimakrise auf immer dramatischere Weise sichtbar werden, wird der Abbau von klimaschädlicher Braunkohle weiterhin aktiv gefördert. So auch in Lützerath, einem Dorf südlich von Mönchengladbach beim Tagebau Garzweiler. Es soll ab dem 1. November für die Braunkohleverstromung von RWE geräumt werden. Bis auf Landwirt Eckardt Heukamp wurden bereits alle Bewohner:innen des Ortes vertrieben.

In Lützerath haben sich Klimaaktivist:innen mit Heukamp und breiten Teilen der Bevölkerung aus den umliegenden Orten zusammengeschlossen, die bereits seit Jahren Widerstand gegen die Zerstörung der Dörfer im Rheinland leisten. Neben den Mahnwachen und traditionellen Waldspaziergängen finden mehrere friedliche Aktionen zivilen Ungehorsams statt. Informationen dazu, wie der Widerstand unterstützt werden kann, gibt es bei der Mahnwache.

„Dass Menschen für den Profit großer Konzerne ihrer Lebensgrundlagen beraubt werden ist nichts neues. Lützerath reiht sich damit in jahrhundertelange Kontinuitäten der Ausbeutung ein.“, kritisiert Klimaaktivist Basti. „Genauso leiden Menschen nicht erst seit den Flutkatastrophen an den Folgen der Klimakrise. Gerade im globalen Süden sterben schon seit Jahren Menschen daran. In Lützerath verläuft für Deutschland die 1,5 Grad-Grenze. Und schon die aktuelle 1,2 Grad-Welt bedeutet für viele Menschen die Hölle. Wir rufen deshalb dazu auf, den Widerstand vor Ort zu unterstützen!“

Eine Studie des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung aus diesem Jahr zeigt, dass das Abbaggern von Lützerath nicht mit der 1,5 Grad-Grenze vereinbar ist. Unter dem Dorf liegen Mengen an Braunkohle, deren Verstromung 650 Millionen Tonnen C02 freisetzen würde.
Bisher wurden ca. 300 Ortschaften für Braunkohlegewinnung devastiert und mehr als 120 000 Menschen umgesiedelt. Groß angelegte Proteste hatten 2019 die vollständige Abholzung des Hambacher Forstes verhindert.

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