Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte auf Bundesebene über die Weiterführung des 9-Euro-Tickets und dessen Finanzierung, sagt Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig: „Das 9-Euro-Ticket ist schon jetzt ein großer Erfolg und wir sind positiv überrascht über die Annahme und Akzeptanz. Viele Menschen – auch ich – haben das Ticket nicht nur gekauft, sondern nutzen es auch rege. Das erleben wir durch sehr volle, oftmals übervolle Züge und Busse.

Jedoch zeigt das 9-Euro-Ticket auch die Grenzen des ÖPNV-Systems. Wir haben ein sehr gutes Angebot in den Städten, aber noch zu wenig attraktive Bus- und Bahn-Angebote im ländlichen Raum. Für das Gelingen der Verkehrswende und zum Erreichen der Klimaziele brauchen wir aber beides.

Dazu kommen die besonderen Herausforderungen für die Verkehrsunternehmen durch die gestiegenen Energiekosten aber auch aufgrund des Personalmangels – nicht nur durch Ausfälle wegen Krankheit, sondern auch aufgrund zunehmend fehlender Fach- und Arbeitskräfte.

Wir benötigen daher eine Gesamtoffensive des Bundes für die Stärkung des ÖPNV. Zum einen die zügige Absicherung der gestiegenen Energiekosten für die ÖPNV-Unternehmen, damit keine Verkehre abbestellt werden. Zum anderen die Ausweitung des Angebots in den ländlichen Regionen. Und dazu gehört in der Fortführung zum 9-Euro-Ticket dann auch ein kostengünstiges Tarifangebot!“

Die Länder haben mit dem Bund vor dem Hintergrund des Entlastungspaketes über die erforderlichen Haushaltsmittel diskutiert. Darüber, dass es nicht nur einen weiteren ÖPNV-Rettungsschirm gibt, sondern das auch die volle Finanzierung des 9-Euro-Tickets durch den Bund gewährleistet wird. Aber auch darüber, dass die Länder zusätzliche Mittel als Ausgleich für die kriegsbedingten Mehrkosten, Inflationseffekt und Leistungsanpassungen erhalten, um die gestiegenen Kosten abzufedern. Diese dritte Säule der Finanzierung hat der Bund bisher nicht zugesichert.

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