Es hat dann doch über ein Jahr gedauert, um das wieder in Ordnung zu bringen, was das Hochwasser 2013 im Clara-Zetkin-Park angerichtet hat. Damals drückte – wie bei jedem Hochwasser – das Grundwasser auch im Park neben dem Elsterbecken wieder nach oben, überschwemmte Wege und Spielplatz und drückte auch auf der Inselteichterrasse die Platten hoch. Die Terrasse war sanierungsreif. Fördergelder gab’s vom Land.

Am Ende wurde dann der ursprünglich geplante Kostenrahmen von rund 430.000 Euro doch deutlich überschritten, um nicht nur die Inselteichterrasse wieder in einen stabilen Zustand zu versetzen, sondern auch gleich noch den über 40 Jahre lang verwahrlosten Inselteich zu entschlammen. Zur lang ersehnten Nutzungsfreigabe des beliebten Ausflugsziels waren am Donnerstag, 27. Oktober, neben Vertretern der Stadt und des Landesamtes für Denkmalpflege auch Bürgerinnen und Bürger sowie die bauausführenden Firmen Montrabau (Stützmauer), Gala Service Wurzen (Terrasse) und RastiGmbH (Sitzmöbel) vor Ort.

„Die Sanierung der beliebten Großen Inselteichterrasse ist ein weiterer wichtiger Schritt, die Erholungsfunktion des Parks mit Ruhebereichen wirksam zu stärken“, erklärte bei dieser hübschen Freiluftgelegenheit Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. „Dem vorausgegangen war bereits die Sanierung des Staudengartens hinter dem Schachzentrum im Jahr 2015, der ebenfalls als Ort für Ruhe und Entspannung konzipiert ist.“

Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, die im August 2015 begannen, waren nötig, weil Terrasse und Inselteich durch das Hochwasser im Juni 2013 Schaden genommen hatten.

Nach der Entschlammung noch etwas ramponiert: der Inselteich. Foto: Ralf Julke
Nach der Entschlammung noch etwas ramponiert: der Inselteich. Foto: Ralf Julke

Einer Teichentschlammung schloss sich die grundhafte Sanierung der Inselteichterrasse an, welche sich jetzt mit neuen Sitzmöbeln und einem behindertengerechten Zugang präsentiert. Die Errichtung eines barrierefreien Zuganges zur Terrasse wurde in Zusammenarbeit mit dem Behindertenverband Leipzig e.V. sowie dem Landesamt für Denkmalpflege realisiert. Vandalismussicher und am historischen Vorbild orientiert – hölzerne Liegestühle ungefähr aus der Zeit um 1960 – wurden die neuen Sitzmöbel geplant und danach praktisch und denkmalskonform angepasst.

Entschlammt wurde der Inselteich letztmalig zu Beginn der 1970er Jahre. Während dieser Zeit hat sich durch organischen Eintrag aus dem Umfeld eine bis zu 60 Zentimeter mächtige Faulschlammschicht gebildet. Diese beeinträchtigte vor allem bei hohen sommerlichen Temperaturen die Stabilität des Teiches bzw. die Wasserqualität negativ und führte zu Verlandungserscheinungen in Uferbereichen. Die Entschlammung stellte daher eine notwendige Gewässerunterhaltungsmaßnahme dar, die gleichzeitig Grundlage für die denkmalgerechte Wiederherstellung der Teichanlage ist.

Zwischen Februar und Juni 2016 wurde die Teichentschlammung durchgeführt. Hierbei sind etwa 3.700 Kubikmeter Schlamm beseitigt und fachgerecht entsorgt worden. In diesem Zusammenhang wurde auch das Bauwerk zur Regulierung des Teichwasserspiegels neu errichtet.

Was hat das Ganze also gekostet?

Die grundhafte Sanierung wurde zu 100 Prozent (340.000 Euro) durch den Freistaat Sachsen, über Mittel der Sächsischen Aufbaubank, gefördert. Die Kosten der Entschlammung belaufen sich auf etwa 275.000 Euro aus dem Haushalt zur Gewässerunterhaltung der Stadt Leipzig.

Die Bauarbeiten im Sommer 2016

In eigener Sache – Wir knacken gemeinsam die 250 & kaufen den „Melder“ frei

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