Großzschocher bekommt nun auch einen Schulcampus. Das hat der Stadtrat zwar schon 2017 beschlossen. Aber so schnell, wie Leipzig eigentlich seine neuen Schulen bauen müsste, kann die Stadt gar nicht bauen. Auch wenn es hier an der Arthur-Nagel-Straße erst einmal um eine Grundschule und eine neue Kindertagesstätte geht.

Baubeginn für die Schule soll schon Anfang 2022 sein, sodass sie 2024 fertig ist und ab 2025 für den Schulbetrieb zur Verfügung steht.

„Die Stadt Leipzig beabsichtigt, den bestehenden Schul- und Kita-Standort Arthur-Nagel-Straße /Martin-Herrmann-Straße, Leipzig Großzschocher zu einem Bildungscampus auszubauen“, heißt es in der Vorlage der Dezernate Jugend, Schule und Demokratie und Stadtentwicklung und Bau.

„Hierfür ist der Neubau einer 5-zügigen Grundschule mit Hort und Dreifeldsporthalle als Ersatzneubau für die bereits dort ansässige 120. Grundschule und der Neubau einer Kindertagesstätte für 165 Kinder geplant. Weiterhin wird im Zuge der Baumaßnahme Grundschule eine Grünanlage mit öffentlicher Durchwegung und Spiel- und Aufenthaltsbereich entstehen, die die Wegeverbindung zwischen den Bildungsbauten und ins Quartier ergänzt. Der Kita Neubau erfolgt nach Fertigstellung der Grundschule, hierfür wird in 2023 ein gesonderter Baubeschluss verfasst.“

Die Kita soll dann 2026 für die Knirpse öffnen, die man auch in Großzschocher vermehrt erwartet.

Es sind die wachsenden Kinderzahlen in Großzschocher selbst, die jetzt die Investition in den Schulstandort notwendig machen. Der Schulneubau selbst mit der integrierten Drei-Feld-Turnhalle soll direkt die Eingangssituation an der Dieskaustraße prägen und rund 36 Millionen Euro kosten. Mit der Sporthalle soll auch endlich das Defizit an verfügbaren Hallen für den Freizeitsport in Großzschocher behoben werden

Die neue Schule soll den viel zu kleinen Bau der 120. Schule in der Martin-Herrmann-Straße ersetzen: „Er ist planmäßig für 5 Züge mit 2 DaZ-Klassen und unter Berücksichtigung einer 20-prozentigen Überbelegung für 739 Schüler ausgelegt. Zur Abbildung von weiteren temporären Überbelegungskapazitäten ist bei gleichem Raumprogramm unter der Berücksichtigung der Doppelnutzung von Horträumen im Schulgebäude eine Maximalbelegung mit 840 Schülern/940 Personen möglich.“

Und so soll die neue Schule an der Arthur-Nagel-Straße aussehen: „Das Schulgebäude gliedert sich in eine transparente Erdgeschosszone mit einem auskragenden, darüber schwebenden Baukörper, dem ,Nest‘. Im EG befinden sich die zentrale Halle, Mensa/Aula, und Frühhort, die sich zur Straße orientieren. Im Verbindungsbau schließen die zentralen Garderoben mit Hortanmeldetresen und der Werken-Bereich an, der sich zum Schulhof orientiert.

In den oberen Geschossen folgen der Verwaltungsbereich, Bibliothek, Hortbereich und die Klassenstufenbereiche. Ab dem 2. OG gruppieren sich die Räume um einen inneren Lichthof. Das räumliche Konzept der Klassenstufenbereiche ordnet die Klassen- und Gruppenräume einer sogenannten ,Freilernzone‘ (erweiterter Flurbereich) zu, die für jede Klassenstufe eine Adresse bildet. Dazwischengeschaltete Fachunterrichtsräume wie Kunst, Musik, Informatik und Deutsch als Zweitsprache werden zentral erreicht.“

Und im Untergeschoss ist dann auch der Übergang zur Sporthalle: „Von der zentralen Halle wird das Untergeschoss mit Umkleiden und Sporthalle intern erschlossen. Ein Luftraum verbindet EG und Flurzone des UG zur natürlichen Belichtung. Die 3-Feld-Sporthalle wird für alle gemäß Sporthallenstandards vorgesehenen Sportarten ausgestattet. Die Hallenteile sind mittels Vorhängen abtrennbar.“

Die Vorlage zu diesem nun seit vier Jahren vorangetriebenen Projekt geht jetzt ins Verfahren, sodass der Stadtrat darüber möglicherweise nach den Sommerferien entscheiden kann. Die Vorlage macht freilich auch sichtbar, wie schwer es Leipzig fällt, an genügend Fördermittel für den Schulbau in Sachsen zu kommen. Rund 25 Millionen Euro müsste die Stadt aus eigener Kraft aufbringen.

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Es gibt 2 Kommentare

Es ist echt Schmerzhaft, wenn man so etwas als ehemaliger Schüler der Grundschule so etwas erfährt.
Lebewohl….

So wichtig wie Schul- und Kitaneubau sind, aber wenn dann erstmal der Rodelhügel verschwindet (der einzige weit und breit), wird es sicher einen Aufschrei geben.

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