Leipzig wächst weiter. Gegen den sächsischen Trend. Da hat Folgen für den Wohnungsbedarf, aber auch für den Bedarf an neuen Kita- und Schulplätzen. Sie bilden neben dem Straßenbauprogramm den größten Investitionsbrocken, der in den nächsten Jahren in jedem Doppelhaushalt verankert sein muss. Weshalb Schul- und Baudezernat am Donnerstag, 14. Juli, die nächste Strategieplanung für Leipzigs Schul- und Kitabaumaßnahmen bis ins Jahr 2036 vorgelegt haben.

Die Maßnahmen umfassen dabei Schulgebäude, Schulsporthallen, Schulhöfe, Kindertagesstätten, Spiel- und Sportfreianlagen für Schulen und Kitas. Einrichtungen für Hilfen zur Erziehung (HzE) sowie Offene Freizeittreffs sind in die Kitabaustrategie integriert.

Etwa 15 neue Maßnahmen pro Jahr geplant

„Leipzig wächst weiter und wir müssen daher auch weiter Schul- und Kitaplätze erhalten und neue schaffen. Dafür haben wir eine ambitionierte Schul- und Kitabaustrategie erarbeitet“, sagte Oberbürgermeister Burkhard Jung.

„Bis 2030 wollen wir jährlich über 200 Millionen Euro für Schulen ausgeben. Bei den Kindertagesstätten können wir aufgrund vieler neuer Gebäude im Wesentlichen den Bedarf decken. Doch für Sanierungen und für den Bereich der Offenen Freizeittreffs und der Einrichtungen für Hilfen zur Erziehung wollen wir außerdem jährlich bis zu 50 Millionen Euro einsetzen.“

In den kommenden acht Jahren müssen jährlich durchschnittlich 15 Maßnahmen begonnen werden. Im Anschluss daran bis 2036 erfordern reguläre Sanierungszyklen den Baustart von rund vier Schulen, zwei Sporthallen und vier Schulhöfen je Jahr. Im Kitabau ergibt sich aus den Sanierungszyklen ein Bedarf von stetig etwa sieben Maßnahmen jährlich, kann man der Schul- und Kitabaustrategie entnehmen.

Auslagerungen nötig – und Fokus auf energetischen Aspekt

Die große Anzahl an Neubau- und Sanierungsvorhaben in den kommenden Jahren macht freilich auch eine Priorisierung erforderlich, die mithilfe der Schul- und Kitabaustrategie entwickelt wurde.

Ein Ziel selbiger ist es, durch fundierte und langfristige Planung der benötigten finanziellen und personellen Ressourcen künftig Dauerbaustellen an Schulen zu vermeiden. Große Baumaßnahmen sollen nur noch mit Auslagerung der Schule oder Kita umgesetzt werden. In der Baustrategie werden die Abhängigkeiten der Auslagerungen aufgezeigt und gleich als sogenannte „Blöcke“ mit geplant.

Sie ist zudem wichtig bei den kommunalen Energie- und Klimaschutzbemühungen: Die energetische Modernisierung des Gebäudebestands soll in den nächsten zehn Jahren im Wesentlichen abgeschlossen werden.

Die Schul- und Kitabaustrategie zielt auf möglichst gleich gute Betreuungs-, Lern- und Lehrbedingungen in den Leipziger Stadt- und Ortsteilen ab.

Gute Rahmenbedingungen und Lebensqualität

Damit soll insbesondere die Chancengleichheit zwischen den einzelnen Quartieren gestärkt werden. Mit modernen Gebäuden sollen gute Rahmenbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Kinder und Jugendlichen geschaffen werden. Ein Angebot von modernen, ausreichenden und vielfältigen Schulen und Kindertagesstätten trage außerdem dazu bei, dass sich die Stadt Leipzig als attraktiver Standort für Unternehmen und Familien weiterentwickelt.

Die Strategie soll quartalsweise an aktuelle Erkenntnisse angepasst und mindestens jährlich fortgeschrieben werden. Sie soll dabei mindestens alle Maßnahmen mit Planungsbeginn in den jeweils folgenden fünf Jahren berücksichtigen.

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