Leipzigs größtes Schulneubauprojekt, der Campus Dösner Weg, nimmt Gestalt an. Am Donnerstag, 16. Juni, haben Oberbürgermeister Burkhard Jung, Jugendbürgermeisterin Vicki Felthaus und weitere Gäste den ersten Spatenstich für den ersten Bauabschnitt, die neue Sechsfeld-Sporthalle, getätigt. Für den Sporthallen-Neubau im Passivhausstandard wird mit Kosten in Höhe von rund 24 Millionen Euro gerechnet.

Eingeplant sind rund 5,2 Millionen Euro Fördermittel des Freistaates Sachsen. Die Halle wurde vom Architekturbüro wörner traxler richter planungsgesellschaft mbH geplant. Bereits im Herbst 2024 soll sie fertig sein.

Das Innere der Sechsfeld-Sporthalle teilt sich in zwei Dreifeld-Sporthallen, die über einen gemeinsamen Zugangsflur vom Campusvorplatz aus erschlossen werden. Der Neubau im Passivhausstandard wird eingeschossig in den Boden eingelassen und erhält eine Sportanlage auf dem Dach. Nach dem Schulsport soll diese dem öffentlichen Freizeitsport zur Verfügung stehen.

Der Sportplatz auf dem Dach ersetzt den aktuell bestehenden Sportplatz an der Tarostraße durch ein breiteres Sportangebot auf kleinerem Raum. Er erhält ein Fußballfeld, ein Basketballfeld, eine Calesthenics-Anlage, einen 200-Meter-Laufweg und Tischtennisplatten. Sträucher und Bäume sorgen für eine Platzfläche mit hoher Aufenthaltsqualität.

Die barrierefreie breite Zugangsrampe fungiert, mit Sitzstufen und Pflanzbereichen kombiniert, als Tribüne für den öffentlichen Schulhof. Um möglichst viel Grün zu erhalten, wird die Rampe über ein Teilstück der alten Semmelweisstraße geführt.

Das Baufeld für die neue Sporthalle am Dösner Weg. Foto: LZ
Das Baufeld für die neue Sporthalle am Dösner Weg. Foto: LZ

„Die Gemeinschaftsschule im Campus Dösner Weg ist Neuland in der Leipziger Schullandschaft“, erklärt Oberbürgermeister Burkhard Jung.

„Mit der Nachbarschaftsschule haben wir zwar bereits eine sehr erfolgreiche Gemeinschaftsschule als Schulversuch, aber dieser Neubau hier eröffnet nochmal ganz neue Möglichkeiten. Am Dösner Weg möchten wir gern das Lernhauskonzept umsetzen. Wir denken nicht in der Zahl der benötigten Klassenräume, sondern im fächer- und jahrgangsübergreifendem Unterricht und den pädagogischen Aspekten. Neu ist auch der große öffentliche Bereich auf und um die Sechsfeld-Sporthalle, der die Nachbarschaft zum Sport einlädt.“

Beim Bau des gesamten Campus wird das Prinzip der Schwammstadt angewendet – nur 20 Liter pro Sekunde auf einer Fläche von 38.000 Quadratmetern werden in die Kanalisation eingeleitet, der Rest wird zurückgehalten oder genutzt. Das Sporthallendach ist ein Retentionsdach für die Regenwasserrückhaltung und erhält eine Zisterne zur Brauchwassernutzung für die Bewässerungsanlage auf dem Dach.

Gegenwärtig besteht im Stadtbezirk Mitte ein Sporthallen-Defizit. Das betrifft besonders die weiterführenden Schulen. Mit dem Umzug der Georg-Schumann-Schule (Oberschule) an den deutsch-französischen Bildungscampus (FRANZ) an der Tarostraße ist die zusätzliche Bereitstellung von Sporthallenkapazitäten in diesem Bereich notwendig.

Daher soll die Sechsfeld-Sporthalle zukünftig nicht nur der geplanten Gemeinschaftsschule zur Verfügung stehen, sondern ein Angebot für mehrere Schulen sein. Der Sporthallen-Neubau sichert einerseits die schulische Versorgung ab und verbessert zugleich das Angebot für den Vereins- sowie Individualsport. Künftig sollen alle Schulgebäude so gebaut werden, dass sie eine multifunktionale Nutzung ermöglichen.

Gemeinschaftsschule am Dösner Weg

Die geplante Gemeinschaftsschule am Dösner Weg (Zentrum Südost) ist für alle Klassenstufen Eins bis Zwölf geplant. Sie ermöglicht längeres gemeinsames Lernen – mit gemeinschaftlich genutzten Lernhäusern, Raumclustern, offenen Bereichen und Lernlandschaften. Die geplanten Kosten für den Schulhausbau belaufen sich auf rund 84 Millionen Euro. Der Campus Dösner Weg ist eingebettet in den neuen Stadtraum „Bayerischer Bahnhof“.

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