Auf dem neuen Schulkomplex an der Prager Spitze wurde am Donnerstag, 9. März, Richtfest für die Sporthalle gefeiert. Für insgesamt rund 63,8 Millionen Euro entsteht hier ein rund 24.000 Quadratmeter großes Areal mit der Schule für 1.410 Schüler, Außenanlagen und den zwei für Wettkämpfe, den Schul- und Vereinssport sowie paralympische Sportarten tauglichen Dreifeld-Sporthallen. Die Einweihung des Schulcampus ist für den Herbst dieses Jahres geplant.

Im Beisein von Schulbürgermeisterin Vicki Felthaus, Baubürgermeister Thomas Dienberg und Nils Wendler, Geschäftsführer der Otto Wulff Bauunternehmung, sprach der Polier den Richtfestspruch und den Dank an alle Handwerker und Beteiligten aus.

„Für uns als Stadt ist es ein wesentliches Anliegen neue Schulen multifunktional zu planen und zu bauen“, erläutert Leipzigs Schulbürgermeisterin Vicki Felthaus. „In dieser Schule integrieren wir die
erste paralympische Vereins- und Wettkampfsporthalle der Stadt Leipzig in den Schulkomplex. Damit wird sowohl im Schulbetrieb als auch im Vereinssport einer Forderung Rechnung getragen: Das verbindende, sportlich-inklusive Miteinander im Schul- und Vereinssport wird gestärkt und ausgebaut.“

Baulich berücksichtigt wurden bei dieser Sporthalle auch die Belange des Umwelt-, Klima und
Artenschutzes.

„Die zweifach gestapelte Sporthalle ist ein Musterbeispiel für nachhaltiges Flächenmanagement“, erläutert Baubürgermeister Thomas Dienberg. „Die Dachbegrünung mit der flächendeckenden Photovoltaik-Anlage, das Regenwassermanagement oder die 17 Meter hohe Fassadenbegrünung
unterstreichen, dass wir bei Leipzigs erster paralympischer Sporthalle auch baulich Maßstäbe setzen.“

Das Regenwasser der Dachflächen wird auf dem Grundstück gesammelt und zum Teil zur Bewässerung der umfangreichen Grünanlagen genutzt. Das übrige Regenwasser wird durch großflächige Rigolen-Anlagen versickert.

Schulbau in flottem Tempo

„Vor nur zehn Monaten haben wir den Grundstein für das Gymnasium an der Prager Spitze gelegt“, ging Stefan Wulff, geschäftsführende Gesellschafter von Otto Wulff, bei der Gelegenheit auf das hohe Tempo beim Bauen an der Prager Spitze ein.

„Seitdem gestaltet sich der Bau selbst als eine sportliche Herausforderung, der wir uns gerne stellen. Wir greifen in der Otto Wulff Gruppe auf unsere reichhaltige Erfahrung im Schulbau sowie auf unser tolles Team, das wir seit fünf Jahren dauerhaft am Standort Leipzig aufbauen, zurück. Wir freuen uns, mit der Doppel-Sporthalle einen wichtigen Beitrag zum integrativen wie zum leistungsorientieren Sport in Leipzig zu leisten – und mit den gesamten barrierefreien modernen Schulgebäuden einen Beitrag zur Leipziger Bildungslandschaft“, so Wulff.

Beim Sporthallenkomplex der Schule handelt es sich um zwei übereinander „gestapelte“ 3-Feld-Hallen mit einer Länge von jeweils 30 mal 45 Metern.

Die untere Halle mit entsprechenden Linien ist die erste paralympische Wettkampfhalle Leipzigs für zum Beispiel Rollstuhlbasketball und -rugby, Goalball, Sitzvolleyball und Blindenfußball. Die obere Halle ist unter anderem für den Vereinssport nutzbar und verfügt zudem über eine große Kletterwand. Dank der unmittelbaren Nähe zum Sportinternat mit rollstuhlgerechten Zimmern stellt der gesamte Campus eine deutliche Verbesserung für Leipzigs Sportinfrastruktur dar.

Die barrierefreie Nutzung beinhaltet Bereiche für den Wechsel in den Sportrollstuhl. Ebenso ist eine Tribüne für bis zu 199 Zuschauer vorgesehen. Bei den sportfachlichen Planungen hatte der Sächsische Behinderten- und Rehabilitationssportverband tatkräftig unterstützt.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar