Es geht etwas später los, als noch zum Jahresende angekündigt. Aber die Karlbrücke in der Industriestraße zwischen Schleußig und Plagwitz wird nun ab Montag, dem 24. April, für rund 8,9 Millionen Euro neu gebaut, teilt das Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) mit. Die über die Weiße Elster führende, um 1900 gebaute Karlbrücke befindet sich in einem äußerst kritischen Zustand: Die Gewölbe, Pfeiler und Widerlager weisen offene Fugen, herausgebrochene Steine und Risse auf.

Weil der Schaden zu groß und das Material zu stark verschlissen ist, ist eine Instandsetzung der etwa 34 Meter langen und 11 Meter breiten Querung wirtschaftlich nicht vertretbar.

Zudem ist der bestehende Bau ein dreifeldriges Ziegelgewölbe mit zwei Zwischenstützen sowie tiefen Gewölben im Überflutungsbereich: Ein Hochwasser kann derzeit nicht effektiv abgeleitet werden, so das VTA. Der Ersatzneubau wurde daher pfeilerlos geplant, als zweiteiligen Stahlbogen mit Beton-Fahrbahnplatte. Die Weiße Elster kann dann ungehindert durch die neue Querung fließen.

Zwei Jahre Umleitungen

Während der Arbeiten bis voraussichtlich zum September 2025 muss die Industriestraße für den Durchgangsverkehr zwischen Nonnenstraße und Holbeinstraße voll gesperrt werden. Autos werden in beide Richtungen über die Antonienstraße, die Erich-Zeigner-Allee und die Karl-Heine-Straße umgeleitet.

Fußgängerinnen und Radfahrer können während der gesamten Bauzeit eine Querung vor Ort nutzen – in der ersten Bauphase vorerst die nördliche Seite der Bestandsbrücke mit durchgängig drei Metern Breite. In den nachfolgenden Bauphasen wird auf der südlichen Seite eine drei Meter breite Behelfsbrücke errichtet, die an die vorhandene südliche Gehbahn angebunden wird.

Die Buslinie 74 der Leipziger Verkehrsbetriebe verkehrt zwischen den Haltestellen Rödelstraße und Elster-Passage mit Umleitung über die Haltestellen Adler und Markranstädter Straße. Die Haltestellen Stieglitzstraße; Schleußig, Karlbrücke und Erich-Zeigner-Allee können nicht bedient werden.

Sanierung auch der wassertechnischen Infrastruktur

Im Zuge der städtischen Arbeiten nutzen die Leipziger Wasserwerke die Chance, vor Ort die wassertechnische Infrastruktur zu sanieren. Konkret investiert das Unternehmen der Leipziger Gruppe rund 1,3 Millionen Euro in die Erneuerung der Trinkwasserleitungen auf etwa 360 Metern.

Während der Bauzeit werden die vorhandenen Leitungen der Versorgungsunternehmen über die Behelfsbrücke überführt und im Endzustand in die neue Brücke integriert.

Weitere Informationen zum Bauvorhaben findet man online unter www.leipzig.de/karlbruecke.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Und wieder eine zugestaute Erich-Zeigner-Alle, bevor die Holbeinstraße für Radfahrende als Alternative nutzbar ist. Oder geht da noch etwas in verbleibenden Wochen?
Ist ja kein großer Aufwand, wenn man es so macht wie zwischen Könneritz- und Industriestraße: nur in der Mitte ein paar Meter breit Asphalt über das Pflaster.

Schreiben Sie einen Kommentar