Im September 2025 sollte sie eigentlich fertig sein: die neue Karlbrücke im Verlauf der Industriestraße über die Weiße Elster. Die Fertigstellung verzögert sich, teilt das Dezernat Stadtentwicklung und Bau, Mobilitäts- und Tiefbauamt mit. Das liegt auch an wichtigen Bauteilen, die jetzt erst eingesetzt werden können: Die Stahlbögen der neuen Karlbrücke in Plagwitz werden in der Woche ab Montag, dem 10. Februar, mit einem mobilen Kran auf der Baustelle montiert. Anschließend kann das Stahltragwerk komplettiert und die Fahrbahnplatte aus Beton gegossen werden. Dann wird die nördliche Brückenkappe ergänzt.
Zuletzt hatten die Arbeiten unmittelbar am Brückenbauwerk pausieren müssen, weil es Lieferprobleme bei den Stahlbögen gab. Mitte Juli des vergangenen Jahres wurde deshalb der Bauablauf umgestellt und andere Arbeiten wurden vorgezogen. Unter anderem haben die Leipziger Wasserwerke im Kreuzungsbereich Holbeinstraße/Industriestraße die Trinkwasserleitungen umgebaut.
Die Straßenbauarbeiten rund um die Leitungsgräben konnten im Dezember abgeschlossen werden, so das Planungsdezernat. Derzeit wird die Kreuzung weiter umgestaltet, unter anderem entstehen sogenannte Gehwegnasen. Diese verkürzen den Überweg auf die andere Straßenseite und sorgen so für mehr Sicherheit, gerade für Fußgängerinnen und Fußgänger. Wenn diese Arbeiten beendet sind, kann die Kreuzung für den Verkehr freigegeben werden.
Aktuell werden die Brückenträger im Werk fertiggestellt, sodass sie in der kommenden Woche montiert werden können. Dafür sind rund zwei Tage vorgesehen.
Anschließend müssen die Versorgungsleitungen von der Behelfsbrücke in den neuen Brückenkörper geführt und die Gehwege fertiggestellt werden. Dann können Fußgängerinnen und Fußgänger bereits die nordöstliche Seite der neuen Karlbrücke nutzen, sodass die Behelfsbrücke wieder zurückgebaut werden kann. Daran anschließend wird der noch fehlende südliche Überbauteil im Bereich der jetzigen Behelfskonstruktion betoniert und in Betrieb genommen.
Weil sich die Herstellung der Stahlbögen verzögert hat, wird auch der Neubau der Karlbrücke insgesamt später fertig. Voraussichtlich Anfang Februar 2026 kann die neue Querung wieder für den Verkehr freigegeben werden, so das Planungsdezernat.
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Keine Kommentare bisher
Na wer hätte das gedacht… Dauert dieser poplige Brückenneubau jetzt also doch 3 Jahre! Aber natürlich kein Grund zur Panik. Wird die Zeppelinbrücke doch sich auch den Zeitplan reißen und bei der Georg-Schwarz-Brücke hat man gleich mal schon von Anfang an mit 6 Jahren Bauzeit geplant. Solche Projekte sind einfach nur noch ein Witz.