Am Montag, dem 8. September, beginnen die Bauarbeiten zur Medienumverlegung am ehemaligen Bowlingtreff auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz für das neue Naturkundemuseum, die bis voraussichtlich Juni 2026 andauern sollen. Mit der Medienumverlegung wird die technische Infrastruktur angepasst und Baufreiheit vor dem Gebäude geschaffen, sodass im kommenden Jahr die eigentlichen Bauarbeiten für das Naturkundemuseum beginnen können. Dies teilt Leipzigs Stadtverwaltung mit.

Bei den Tiefbauarbeiten, die die Strabag AG nach einem EU-weiten Vergabeverfahren ausführen wird, werden Wasser- und Abwasserleitungen umverlegt. Dazu kommen Stromkabel, Leitungen für die Verkehrsregelung und eine große Trasse der Telekom. Für die Bauarbeiten ist kein Eingriff in den Straßenverkehr vorgesehen.

Der Geh- und Radweg, der aktuell quer über den Wilhelm-Leuschner-Platz führt, werde geringfügig umgeleitet, verlaufe aber weiterhin über den Platz, so die Stadt. Dabei werde es allerdings Kreuzungspunkte mit dem Baustellenverkehr geben. Diese sollen ausreichend beschildert werden, um auf mögliche Gefahren aufmerksam zu machen.

Stadt rechnet mit knapp 100 Millionen Euro Kosten

Das Vorhaben wird im Rahmen des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) durch die Bundesrepublik Deutschland und den Freistaat Sachsen gefördert. Am 11. Juni 2024 hatte Ministerpräsident Michael Kretschmer im Bowlingtreff die Förderabsichtserklärung über rund 74 Millionen Euro überreicht. Insgesamt rechnet die Stadt mit knapp 100 Millionen Euro Kosten für das neue Naturkundemuseum.

Dass das Naturkundemuseum in den ehemaligen Bowlingtreff am Wilhelm-Leuschner-Platz umzieht, hat der Stadtrat 2024 endgültig beschlossen. Nur die CDU-Fraktion grätschte da – nachdem selbst die Standortsuche für das Naturkundemuseum 15 Jahre gedauert hatte – mit einem Änderungsantrag dazwischen, der die Entscheidung für den Bowlingtreff noch einmal aushebeln sollte.

Nachdem die Pläne für die Halle 7 in der Spinnerei 2018 grandios an der bestehenden Bausubstanz gescheitert waren, hatte sich der Stadtrat 2020 dazu durchgerungen, die Idee eines Naturkundemuseums im Bowlingtreff wieder aufzugreifen und den Ort zur Gestaltung eines Museums zu nutzen, das weit über Leipzig hinausstrahlen soll.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar