Am Freitag, 21. September, ist auch in Leipzig wieder PARK(ing) Day. Dann werden in vielen Städten weltweit PKW-Stellplätze für einige Zeit zu autofreien Bereichen. PARKs, temporär umgestaltete Parklücken, laden zum Verweilen ein und zeigen, wie sich Straßen und Plätze noch besser nutzen lassen. Auch in Leipzig beteiligen sich unter Organisation des Ökolöwen zahlreiche Initiativen an diesem weltweiten Aktionstag.

Leipzig ist bei der sinnvollen Umgestaltung der Straßen und Plätze laut Ökolöwe schon ein gutes Stück vorangekommen. Zumindest, wenn man an die ersten gräulichen Jahre nach 1990 denkt.

Tino Supplies, verkehrspolitischer Sprecher des Ökolöwe, meint: „Früher waren beispielsweise der Augustusplatz, der Simsonplatz, der Richard-Wagner-Platz und der Park zwischen Hugendubel und Thomaskirche komplett mit Autos zugeparkt. Heute bilden sie attraktive Aufenthaltsorte ganz im Sinne des PARK(ing) Days, die unsere Stadt lebenswert machen. Das sollte erhalten und weiter ausgebaut werden“, empfiehlt Supplies.

Denn die Wohngebiete in einer wachsenden Stadt wie Leipzig können nicht unbegrenzt Autos aufnehmen. Mit Quartiersgaragen, kluger Parkraumbewirtschaftung und auch durch Carsharing könne Platz für ein kinderfreundliches Umfeld, ohne zugeparkte Kreuzungen und Gehwege, geschaffen werden, betont der Ökolöwe.

Die vielen PARK-Lücken-Gestalter geben am Freitag eine kreative Vorschau darauf, wie dieser Raum in der Stadt besser für und von Menschen genutzt werden könnte.

PARK-Situation aus der Draufsicht. Foto: Ökolöwe - Umweltbund Leipzig e.V.
PARK-Situation aus der Draufsicht. Foto: Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e.V.

Eine besondere Örtlichkeit hat sich am Freitag zum internationalen PARK(ing) Day Greenpeace Leipzig ausgesucht: Dafür werden die Parkspuren in der Inneren Jahnallee beidseitig zwischen Leibnizstraße und Tschaikowskistraße für einen Tag wieder zu Fahrradwegen erklärt.

Womit also zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit richtig gezeigt wird, wie sehr sich das Klima in dieser ganz speziellen Straße ändert, wenn man einfach mal das ganze geparkte Blech daraus entfernt.

Greenpeace Leipzig unterstützt damit auch die kürzlich von Volker Holzendorf eingereichte Petition, an dieser Stelle einen Fahrradweg einzurichten, die in den vergangenen Monaten von über 5.700 Bürger/-innen unterschrieben wurde und am heutigen Mittwoch, 19. September, im Stadtrat beschlossen werden soll.

Durch den Aktionstag soll einerseits darauf hingewiesen werden, wie viel öffentlicher Raum durch parkende Autos in Anspruch genommen wird. Ein Auto wird dabei im Durchschnitt nur eine Stunde pro Tag genutzt. Gleichzeitig müssen speziell in der Jahnallee aufgrund der parkenden Autos die Fahrräder auf die Straße mit eingelassenen Straßenbahnschienen ausweichen, welche ein großes Unfallrisiko darstellen. Um die Bedingungen für Radfahrende in der Inneren Jahnallee zu verbessern, braucht es deshalb einen geschützten Fahrradstreifen, der beim diesjährigen PARK(ing) Day hier testweise wieder eingerichtet wird.

Ehrenamtliche von Greenpeace Leipzig begleiten das Projekt vor Ort von 8 bis 20 Uhr.

Entparkt werden dabei die Abschnitte stadtauswärts zwischen Leibniz- und Tschaikowskistraße und stadteinwärts zwischen Lessingstraße und Thomasiusstraße, Leipzig.

Übersicht der für Freitag gemeldeten PARKs in Leipzig:

PARK der Karl-Heine-Schule: Uhlandstraße 28
PARK Autofreie Merseburger Straße
PARK des Bürgerverein Lindenau: Autofreier Lindenauer Markt
PARK des Bürgerverein Gohlis: Autofreier Dorfanger Menckestraße
PARK Büro „Nordstern“ – Offenes BürgerInnenfrühstück
PARK Bürgerverein Anger Crottendorf
PARK Möckernsche Straße
PARK Karl-Heine-Straße – Zukunftsfelder
PARK von Greenpeace – Jahnallee
PARK von teilAuto – Zschochersche Straße
PARK von linxxnet – Brandstraße
PARK am Interim – Demmeringstraße
PARK von Goase e.V. – Nachbarschaftsverein – Richterstraße 4 und 6
PARK Ende Gelände – Schillerstraße 4-5
PARK Jusos Leipzig – Stieglitzstraße 84
PARK „Wir tanzen im Viereck, wir tanzen engagiert“ – Schnorrstraße 26

 

 

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