Der Klimawandel ist nicht nur ein Thema für den Bundestagswahlkampf und die Bundespolitik. Denn er trifft alle Menschen – da, wo sie wohnen. Kommunen sind deshalb nicht nur die ersten, die Schutzmaßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels auflegen müssen. Sie müssen auch konsequente Wege zur lokalen Klimaneutralität finden. Und das betrifft nicht nur Leipzig, wo 2019 der Stadtrat den Klimanotstand ausgerufen hat, sondern auch kleine Städte wie Taucha, wo am 24. und 25. September die erste Tauchaer Klimakonferenz stattfinden wird. 

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich in der Schloss-Scheune mit Vertreter/-innen aus Wissenschaft, Praxis und der Stadt zu treffen, um gemeinsam den Klimaschutz in Taucha voranzubringen. Veranstalter sind die Klima-Initiative und das Klima-Bündnis Taucha.

Die Konferenz beginnt am Freitagabend, 24. September, mit einer Vortrags- und Diskussionsrunde. Dr. Heike Wex vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung wird zunächst in die Problematik Klimawandel einführen.

In welchem Ausmaß die Folgen vor Ort auch in Taucha spürbar sind, schildert André Wolf, der als Hobby-Schäfer in der Region unterwegs ist. Wie daraus abgeleitet Stadtentwicklung neu gedacht werden muss, darüber informiert Dr. Maximilian Ueberham vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Die Lorenz GmbH, ein Unternehmen aus Taucha, zeigt Alternativen für gesundes Bauen auf. Vertreter/-innen aus der Stadtverwaltung Taucha und der Klima-Initiative berichten über ihre Bemühungen und Erfahrungen zum Klimaschutz.

Am Samstagnachmittag, 25. September, stehen dann die Erfahrungen und Vorstellungen der Teilnehmer/-innen im Mittelpunkt. In kleineren Gruppen können konkrete Projektideen für den Klimaschutz in Taucha entwickelt werden, zum Beispiel zu Themen wie Mobilität, Bauen und Energie, Ernährung und Naturschutz. Die Vorschläge sollen nach der Konferenz nicht verloren gehen, sondern weiter bearbeitet und umgesetzt werden.

„Wir freuen uns auf die Ideen der Teilnehmenden und den Austausch darüber, wie wir diese verwirklichen können“, meint Karoline Kolditz vom Klima-Bündnis Taucha.

Die Veranstalter der 1. Klimakonferenz in Taucha

Eine kleine Gruppe aus Tauchaer Bürger/-innen hat Anfang 2020 die Klima-Initiative Taucha gegründet. Fast monatlich boten die Mitglieder in der Stadt Veranstaltungen zum konkreten Klimaschutz, zum Beispiel zum Heizen, zu Solar-Energie oder zur Elektromobilität. Parallel dazu war das Ziel, die Klimaschutzbewegung auf breitere Schultern zu stellen und durchsetzungsfähiger zu organisieren.

Es lag auf der Hand, die in Taucha und Umgebung schon aktiven Klimaschutz- und Umweltschutz-Bewegten in einem Netzwerk zu einem Klima-Bündnis zu vereinen. Das gründete sich im April dieses Jahres.

In einem nächsten Schritt organisierten die Klima-Initiative und das Klima-Bündnis nun gemeinsam die Klimakonferenz, um alle am Klimaschutz Interessierten in der Stadt anzusprechen und mit ihnen konkrete Maßnahmen für die Stadt zu entwickeln.

Für das kommende Frühjahr ist dann geplant, mit Aktionstagen Klimaschutz zum Anfassen und Ausprobieren anzubieten, um auch bei denen Interesse zu wecken, denen das Thema bislang noch nicht so wichtig war. Die Klima-Initiative erhielt für die hier geschilderten Pläne einen der EKU-Zukunftspreise des sächsischen Umweltministeriums und damit auch eine finanzielle Förderung.

Worauf am 24. und 25. September zu achten ist

Nach den anstrengenden Stunden der gemeinsamen Arbeit belohnen sich alle am Abend mit Kulturellem und Kulinarischem. Die Band „Matze und Moritz“ aus Taucha ist gern dabei.

Damit möglichst viele Bürgerinnen und Bürger aus Taucha teilnehmen können, gibt es am Samstagnachmittag eine Kinderbetreuung auf dem Schlossgelände.

Auf dem Gelände gelten die dann gültigen Corona-Regeln. Sollten Corona-Tests nötig sein, werden diese vor Ort angeboten.

Aktuelle Informationen findet man hier.

Das Klima-Bündnis bittet freilich alle Interessierte, sich unter der Konferenz-Website bis zum Montag, 20. September, anzumelden unter klima-konferenz-taucha.de/anmeldung.

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