Egal, ob es Einmündungen von Fußwegen oder Überwege an Kreuzungen sind – sie werden von Leipziger Autofahrern recht regelmäßig missachtet. Das Auto wird einfach abgestellt, wo Platz ist, egal, ob da ein abgesenkter Bordstein ist, der eigentlich für Fußgänger ein barrierefreies Queren der Straße ermöglichen soll. Da das so häufig passiert, will die Grünen-Fraktion jetzt die Stadtverwaltung auffordern, Abhilfe zu schaffen.

Sie hat einen Antrag ins Stadtratsverfahren eingereicht, wonach die Verwaltung beauftragt werden soll, stadtweit an den Stellen, an denen regelmäßig abgesenkte Bordsteine von parkenden Fahrzeugen blockiert werden, durch Straßenmarkierungen und/oder bauliche Maßnahmen deren Freihaltung zu unterstützen.

Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Wobei das kein neues Thema ist, wie das oben eingeblendete Foto aus Schleußig zeigt. Selbst die bekannten Querstreifen, die das Zuparken der Kreuzungen eigentlich verhindern sollen, werden vielerorts missachtet. Sodass dann richtige Hemmnisse für parkende Kfz– wie in diesem Fall Fahrradbügel – eingebaut werden müssen.

Überall parken PKW Absenkungen zu

„An zahlreichen Stellen unserer Stadt versperren parkende Fahrzeuge abgesenkte Bordsteine, die dazu dienen sollen, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, insbesondere mit Rollstühlen oder Rollatoren, aber auch Familien mit Kinderwagen, eine barrierefreie und sichere Überquerung von Straßen zu ermöglichen. Schon eine einfache Straßen-/ Bodenmarkierung kann da wirksam helfen, diese Stellen freizuhalten“, meint Kristina Weyh, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion.

„Denn viele Autofahrer/-innen sind sich offensichtlich gar nicht bewusst, dass sie ihr Fahrzeug an solch sensiblen Stellen parken und welche Auswirkungen dies dann beispielsweise für mobilitätseingeschränkte Menschen hat.“

So wurde am Lindenauer Karl-Heine-Park in der Aurelienstraße kürzlich eine Stelle der Straße und des Gehweges markiert und baulich umgestaltet, indem auch hier Fahrradbügel so eingebaut wurden, dass keine parkenden Autos mehr diesen Parkeingang verstellen und den Zugang für bestimmte Menschen erschweren können.

Stellen, die hingegen bislang unberücksichtigt blieben und wo es regelmäßig zu einem Zustellen der abgesenkten Borde kommt, finden sich in allen Stadtteilen der Stadt.

„So wird gewollte Barrierefreiheit verhindert“

„So etwa an der Taborkirche in Kleinzschocher. Wer hier aus dem Küchenholz kommt oder von dem kleinen gestalteten Platz mit dem errichteten Trinkbrunnen an der Windorfer Straße über den Kantatenweg zur Kirche möchte, findet regelmäßig eine von parkenden Autos verstellte abgesenkte Bordsteinkante vor“, kritisiert Kristina Weyh.

„So wird gewollte Barrierefreiheit verhindert, was Menschen mit Mobilitätseinschränkungen vor immense Probleme stellt. An einer Stelle wie dieser muss es nicht immer aufwendige bauliche Eingriffe geben, eine sichtbare Markierung reicht völlig aus, um das Bewusstsein zu heben und die Freihaltung zu erreichen.“

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