Leipzig hat den Verein „Heimwegtelefon“ als potenzielle Projektpartnerin registriert. Das ist das Ergebnis einer Abstimmung über einen Antrag des Jugendparlaments. Ziel des Antrags und des Vereins ist es, die Sicherheit auf dem Nachhauseweg zu erhöhen. Ob es wirklich zu einer Kooperation kommt, ist aber noch nicht entschieden.

„Viele Menschen fühlen sich im Dunkeln auf dem Nachhauseweg nicht sicher, vor allem weiblich gelesene Personen“, so Adrian Habermann, Mitglied des Jugendparlaments, in der Ratsversammlung am Mittwoch, dem 24. Januar. Helfen könne das sogenannte Heimwegtelefon.

„Das Heimwegtelefon ist ein Service, bei dem Du nachts anrufen kannst, wenn Du Dich auf dem Heimweg unwohl fühlst“, heißt es auf der Homepage des Vereins. „Du wirst dann von einem*einer Ehrenamtlichen am Telefon bis nach Hause begleitet.“ Nach eigenen Angaben nutzen jedes Jahr mehrere tausend Menschen das Angebot. Gebühren über die normalen Kosten des eigenen Tarifs hinaus fallen dafür nicht an.

In erster Linie gehe es dem Verein darum, „ein Sicherheitsgefühl zu schenken“. Da man während des Gesprächs mehrmals den aktuellen Standort durchgeben soll, sei es zudem möglich, in einem Notfall umgehend Polizei oder Rettungsdienst zu informieren.

Anzunehmen ist wohl auch, dass es auf potenzielle Angreifer abschreckend wirken könnte, wenn sich das vermeintliche Opfer gerade in einem Gespräch befindet.

Eine Lösung für das Problem sei das Telefon nicht, ergänzte Habermann. „Es muss viel passieren, damit sich alle Menschen, vor allem weiblich gelesene, nachts sicher fühlen können.“ Eine Kooperation mit dem „Heimwegtelefon“ könne ein Schritt in die richtige Richtung sein.

Das Ordnungsamt der Stadt Leipzig hat in seiner Stellungnahme darauf hingewiesen, dass es bereits eine Kooperation des Vereins mit der Stadt Wiesbaden gebe und infolgedessen das Interesse an dem Angebot gestiegen sei. Der Verein arbeite derzeit an einem Modell, das weitere Kooperationen ermöglichen soll. Sobald dieses fertig ist, möchte die Verwaltung den Stadtrat informieren und abschließend prüfen, ob eine Kooperation möglich ist.

Mit Ausnahme einer Enthaltung stimmten alle anwesenden Stadträt*innen dafür, das „Heimwegtelefon“ zunächst als potenzielle Partnerin zu registrieren.

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