Am Montag, 3. Mai, beginnt für die Bornaer ein ziemlich großes Bauprojekt: Der Bahnhof Borna wird in den kommenden Monaten komplett modernisiert, kündigt die Deutsche Bahn an. Am Montag beginnt die Deutsche Bahn (DB) mit den Bauarbeiten. Sie sollen bis Herbst nächsten Jahres dauern. Im Mittelpunkt steht vor allem, den Bahnhof barrierefrei zu gestalten.

Durch die Neugestaltung sollen sich die Bedingungen für die Reisenden, besonders für mobilitätseingeschränkte Menschen, Reisende mit schwerem Gepäck oder Eltern mit Kinderwagen deutlich verbessern. Bund und Deutsche Bahn investieren dafür insgesamt rund 16 Millionen Euro.

Über eine neue Personenunterführung mit bis zu 90 Meter langen Rampen sind die Bahnsteige künftig stufenfrei zu erreichen. Bahnsteig 1 wird erhöht. Dadurch wird ein bequemer, stufenfreier Ein- und Ausstieg in die haltenden Züge möglich. Der Bahnsteig 2/3 ist bereits entsprechend umgestaltet. Ein spezielles Leitsystem soll blinden und sehbehinderten Menschen die Orientierung im Bahnhof erleichtern.

Durch den Neubau der kompletten Beleuchtungsanlage mit moderner LED-Technik werden die Bahnsteige künftig besser ausgeleuchtet. Neue Treppenzugänge mit verlängerten Dächern und neue Sitzgelegenheiten sollen auch auf den bislang eher tristen Bahnsteigen eine angenehme Atmosphäre+ schaffen.

Bereits seit Januar werden die Bahnbrücken über die Luckaer Straße und die Deutzener Straße erneuert. Diese Arbeiten werden voraussichtlich bis Dezember dauern, so die Bahn. Mit den neuen Bauwerken vergrößern sich sowohl Durchfahrtshöhen als auch -breiten, es entsteht eine verbesserte Durchfahrt für den Straßenverkehr sowie für Radfahrer und Fußgänger. Bund und Deutsche Bahn investieren für diese Brücke mit Beteiligung des Freistaats Sachsen und der Stadt Borna rund zehn Millionen Euro.

Vom 12. Juli bis 27. September werden die Arbeiten an den Brücken und im Bahnhof während einer Streckensperrung gebündelt. In der Zeit erfolgt der Abbruch der alten Überbauten und der Verschub der vorher neben den Gleisen vorgefertigten Brücken in ihre Endposition. Im Bahnhof werden die Gleise entfernt, neue Bahnsteigkanten gesetzt, die neue Personenunterführung gefertigt und der alte Tunnel verfüllt.

Diese Modernisierungsvorhaben sind Bestandteil des Programms „#Neues Netz für Deutschland“ für Mobilität und Klimawende. Rund 650 Millionen Euro stehen 2021 für die Infrastruktur in Sachsen zur Verfügung. 100 Kilometer Gleise, 80 Weichen und 10 Eisenbahnbrücken packt die DB in diesem Jahr mit der Rekordsumme an. Außerdem modernisiert die Deutsche Bahn 35 Haltepunkte und Bahnhöfe – darunter den Dresdener Hauptbahnhof. Auch mittlere und kleinere Stationen wie Coswig, Flöha, Görlitz, Dresden-Plauen und eben auch Borna profitieren von den Investitionen.

Informationen zu eintretenden Fahrplanänderungen und Ersatzverkehren soll es rechtzeitig auf www.s-bahn-mitteldeutschland.de, www.bahn.de und im DB Navigator geben.

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Wozu diese Pressemitteilung der DB schweigt: die alten denkmalgeschützten(!) Bahnsteigdächer werden abgerissen, weil’s billiger ist. Stattdessen wird auch hier – immerhin in der Kreisstadt des Landkreises Leipzig – eine absolute Sparversion gebaut. Bei schlechtem Wetter können dort nicht all zu viele Fahrgäste mit (Corona- und Komfort-)Abstand zueinander warten, dabei sollen doch für die Verkehrswende mehr Mnschen mit der Bahn fahren! Bei den langen Rampen unter freiem Himmel können alle, die darauf angewiesen sind, nur hoffen, dass im Winter der Winterdienst funktioniert. Dummerweise kann man in so einem Betonkanal den Schnee nicht zur Seite wegschippen.

Damit setzt sich die Serie von Baumaßnahmen fort, wo bei den Öffentlichen Verkehrsmitteln wieder nur das Allernötigste gebaut wird. Da bekommt man von der Politik bzw. den verantwortlichen Stellen wirklich das Gefühl, das Richtige zu tun/nutzen. Nicht.

Wie können Bürgermeisterin Luedtke und Landrat Graichen so etwas zustimmen?

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