2024 ist Landtagswahl in Sachsen. Und immer drängender wird die Frage, wie es der Freistaat schafft, klimaneutral zu werden. Eine Frage, die immer mehr Verbände aus Umwelt und Sozialpolitik umtreibt. Sie haben sich jetzt zu einem Klimaschutzbündnis Sachsen zusammengetan, um die Forderungen nach einem sozialen und klimagerechten Sachsen auch im Landtagswahlkampf hör- und sichtbar zu machen.

In Vorbereitung auf die Landtagswahl 2024 hat das Bündnis seine Kernforderungen jetzt vorgestellt. Angesichts dringlicher Herausforderungen wie Klimawandel, Artensterben und antidemokratischer Tendenzen betont das Bündnis die Notwendigkeit entschiedenen Handelns. Ziel sei es, mit einem starken Kurs Richtung Klimaneutralität unsere natürliche Lebensgrundlage, die soziale Sicherheit und eine zukunftsorientierte Wirtschaft für Sachsen zu sichern.

Die Forderungen

1. Solidarität als Grundpfeiler der sozial-ökologischen Transformation: Ein starker Zusammenhalt und soziale Gerechtigkeit sind die Grundbedingungen für eine gesellschaftliche Veränderung.
2. Beschleunigte, dezentrale Energiewende für Sachsen: Beteiligung und Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger sind hierbei zentral.
3. Klimaschutz als Fundament des Artenschutzes: Das Fortschreiten der Klimakrise stellt eine existenzielle Bedrohung für zahlreiche Arten dar und kann nur durch beherzte Klimaschutzmaßnahmen eingedämmt werden.
4. Nachhaltige Mobilitätsförderung in allen Regionen: Ein ausgebauter und zugänglicher ÖPNV für ganz Sachsen.
5. Verbindliches Klimaschutzgesetz für Sachsen: Dieses soll im Einklang mit der 1,5-Grad-Grenze des Pariser Klima-Abkommens stehen.

Die vollständigen Forderungen sind auf der Website des Bündnisses zu finden.

„In dieser entscheidenden Phase steht Sachsen vor einer klaren Wahl: Wir können entweder den Pfad des Pariser Klimaabkommens und die 1,5-Grad-Grenze mit der Notwendigkeit rascher Postfossilität in allen Sektoren sowie einer massiv reduzierten Nutztierhaltung entschlossen verfolgen oder in die Katastrophe laufen“, bringt Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender BUND Sachsen, das Problem auf den Punkt. „Unsere Forderungen sind nicht nur ein Leitfaden, sondern ein Appell an alle politischen Akteure Sachsens, Vision und Mut zu zeigen. Gemeinsam können wir ein Sachsen schaffen, das klimagerecht und zukunftsfähig ist.“

Das Klimaschutzbündnis betont die Wichtigkeit einer sozial gerechten und nachhaltigen Klima- und Energiepolitik und bietet allen demokratischen Akteurinnen und Akteuren einen fachlichen Austausch an.
Die zentrale Botschaft des Klimaschutzbündnisses ist klar: Nur gemeinsam kann der notwendige sozial-ökologische Wandel gelingen. Jeder und jede Einzelne kann und sollte dieses Vorhaben unterstützen.

Weitere Statements aus dem Klimaschutzbündnis

Franca Ledermann, Landesjugendleitung BUNDjugend Sachsen: „Für uns als Jugendverband ist es existenziell, dass wir einen langfristig lebenswerten Planeten haben. Hierfür brauchen wir einen global starken Klimaschutz. Dieser funktioniert aber nur, wenn sich niemand rausredet und wir auf allen Ebenen zusammenhalten. Wir können uns ein Gegeneinander nicht mehr leisten.

Sachsens Parteien müssen ihrer politischen Verantwortung gerecht werden. Deshalb schließen wir uns als breites Bündnis in Sachsen zusammen, um uns für den Erhalt unseres Planeten für alle jetzigen und kommenden Generationen stark zu machen!“

Dipl.-Ing. Falk Zeuner, Präsident der VEE Sachsen: „Sachsen ist (noch) ein Energieland und stolz auf seine Wirtschaftskraft. Beides steht auf dem Spiel, denn ohne lokal verfügbare preiswerte Erneuerbare Energien ist die Wirtschaft nicht (mehr) wettbewerbsfähig. Beim Ausbau der Erneuerbaren tragen wir weiterhin die rote Laterne unter den Bundesländern. Um das zu ändern, benötigen wir solche Bündnisse, aber auch ein komplettes Umdenken in der Politik und in den Behörden.

Denn die Energiewende ist im Grunde eine Erfolgsgeschichte, die lokale Wertschöpfung erzeugt, von der neben der Wirtschaft auch die Menschen vor Ort profitieren!“

Daniel Herold, Bezirksgeschäftsführer ver.di, Bezirk Sachsen-West-Ost-Süd: „Klimaschutz ist essentiell für eine dauerhafte und funktionierende Gesellschaft. Als Gewerkschaft ver.di stehen wir für einen sozialen und arbeitsplatzerhaltenden nachhaltigen Wandel zum Schutz der Umwelt, des Klimas und der Arbeitsplätze. Dabei müssen Beschäftigte, Betriebs- und Personalräte beteiligt werden. Die Arbeitswelt wird sich in den nächsten Jahren transformieren, weshalb wir gute Chancen haben, Klimagerechtigkeit mitzugestalten.“

Simone Zimmermann, Landesgeschäftsführung Paritätischer Wohlfahrtsverband Sachsen: „Die Zeit wird knapp! Politik und Verwaltung sind es den Bürgerinnen und Bürgern schuldig, die Chancen des Wandels hin zu einer klimagerechten Gesellschaft endlich zu ergreifen. Soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz müssen dabei immer Hand in Hand gehen.

Nur so wird es gelingen, unsere Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt zukunftsfest aufzustellen. Dies sollten sich die Wählerinnen und Wähler bewusst machen, wenn sie am Wahltag ihre Stimme abgeben.“

Dr. Anne Römpke, Ökumenischer Weg Sachsen: „Aktiver Klimaschutz erhält die Lebensgrundlagen für uns in Sachsen, für unsere Geschwister in anderen Teilen der Welt, sowie für die nachfolgenden Generationen. Klimaschutz ist somit gelebte Nächstenliebe.

Wir haben es in den kommenden Jahren in Sachsen noch in der Hand, unsere Umwelt gemeinsam lebenswert zu gestalten. Nur ein parteiübergreifendes Engagement für ambitionierten, sozial gestalteten Klimaschutz, jenseits von parteipolitischer Abgrenzung, kann den aktuellen Anforderungen gerecht werden.“

Dr. Sabine Heymann, Vorständin Landesverband Nachhaltiges Sachsen e.V: „Die Maßnahmen für Klimaschutz dürfen die Gesellschaft nicht spalten, im Gegenteil: Das Engagement für Klimaschutz sollte und kann Kommunen und Regionen einen.

Deshalb liegt uns als Landesverband Nachhaltiges Sachsen e.V. besonders die Forderung „Solidarität als Grundpfeiler der sozial-ökologischen Transformation“ am Herzen. Durch die Verbindung ökologischer und ökonomischer mit sozialer Nachhaltigkeit kann Klimaschutz als wesentliches Gestaltungselement unserer Zukunft von allen verstanden werden.“

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Es gibt 3 Kommentare

Nicht so viele Worte! Dies umsetzen!
Zero-Waste-Strategie + Cradle to Cradle mit Vernunft und Gerechtigkeit

Ihre Blasenschwäche scheint Ihr Urteilsvermögen schwer zu beeinträchtigen.

Prostata!

In Reservat der woken akademischen Grünblase kann man damit punkten. Es wird aber doch eine Wahl nächstes Jahr geben.Der Wähler wird entscheiden ob die Partei die 5 Prozent schafft und eben nicht dieses Medium.

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