Nun geht es Schlag auf Schlag: Nur vier Tage nach dem sensationellen 4:0 beim Hamburger SV muss RB Leipzig am Mittwochabend (20 Uhr, Sky) schon wieder in der Bundesliga ran. Diesmal ist Borussia Mönchengladbach zu Gast im Zentralstadion.

An das erste Bundesliga-Heimspiel vor anderthalb Wochen werden sich Spieler und Fans von Rasenballsport Leipzig gern erinnern: Durch ein Tor in der 89. Minute besiegten die Rot-Weißen den BVB mit 1:0. Was schon damals als großer Erfolg gewertet werden konnte, hat in den vergangenen Tagen durch die Kantersiege der Borussia noch weiter an Gewicht gewonnen. Aber auch die Rasenballer waren nicht untätig und haben durch ihren Erfolg beim HSV für Aufsehen gesorgt.

Das Spiel zwischen Leipzig und Gladbach war vor Anpfiff des 4. Spieltags die Begegnung zwischen dem Dritten und dem Sechsten der Tabelle. Während die Fohlen im oberen Drittel zu erwarten waren, ist die Position der Rasenballer eher eine dicke Überraschung – schließlich hatte es das Auftaktprogramm mit zwei Auswärtsspielen sowie einem Heimspiel gegen den Vizemeister durchaus in sich.

An Übermut ist dennoch nicht zu denken. Etwa eine Stunde lang sah es beim Hamburger SV nicht so aus, als ob die Gäste das Spiel gewinnen würden – geschweige denn mit 4:0. Doch eklatante Abwehrfehler und eine gnadenlose Chancenverwertung ebneten den Weg für den ersten Auswärtsdreier in der Bundesliga. Cheftrainer Ralph Hasenhüttl zeigte wieder einmal das richtige Gespür, indem er Emil Forsberg von Beginn an brachte und Timo Werner später einwechselte – beide waren maßgeblich an den Toren beteiligt.

Das Spiel gegen Gladbach könnte jenem gegen die Dortmunder gleichen, schließlich setzt auch die Borussia von Trainer André Schubert auf Ballbesitzfußball – beim 4:1 gegen Bremen und beim 1:3 in Freiburg lag der Anteil jeweils bei über 60 Prozent. Somit könnten auch die nicht nur gegen den BVB überzeugenden Dominik Kaiser und Timo Werner in die Startelf zurückkehren – erste Streichkandidaten wären dann wohl Naby Keita und Marcel Sabitzer. Bis auf Lukas Klostermann stehen Hasenhüttl alle Spieler zur Verfügung.

Die Partie wird erneut vor ausverkauften Rängen stattfinden. Die Gladbacher Fans haben – im Gegensatz zu den anderen Borussen – zwar nicht zum Boykott aufgerufen, wollen jedoch die ersten 19 Minuten schweigend verbringen. In einem Aufruf heißt es: „Die Verantwortlichen in den Verbänden sollen sehen, wie ihr Fußballereignis aussehen wird, wenn sie noch mehr solcher Auswüchse gestatten, in unseren Fußball einzudringen.“ Wer die Stimmung im Spiel gegen den BVB und dessen ebenfalls weitgehend ruhigen Gästefans erlebt hat, dürfte sich auf dieses Fußballereignis freuen.

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