So weit vorn war der Leipziger Sparkassen-Achter bisher in der 2. Bundesliga noch nie eingekommen. Mit einem 8. Platz am Samstag gelang den darin sitzenden DHfK-Ruderern pünktlich zum Heimspiel ein kleiner Befreiungsschlag. Lohn der Steigerung: Mit nun 15 gesammelten Punkten haben sie den ungeliebten letzten Tabellenplatz endlich verlassen können.

Es war ein langer Ruder-Tag, der sich bei knalliger Sonne auf dem Elsterflutbett abspielte. Über acht Stunden hatte es gedauert, bis die Bundesliga-Frauen sowie die Männer in den Ligen 1 und 2 ihre Sieger ausgefahren hatten – zuzüglich Siegerehrung und Feuerwerk.

Nach der Leipzig-Premiere im vergangenen Jahr war es das zweite Mal, dass die Sprint-Achter zwischen Sachsenbrücke und Rennbahnsteig ihre Kräfte maßen – erneut eingebettet in den Rahmen des Leipziger Wasserfestes, was zahlreiche Schaulustige an der 350 Meter langen Strecke garantierte.

Die Lokalmatadore des SC DHfK kamen jedoch als Tabellenletzter zum Heimrennen, denn die vorangegangenen drei Renntage waren für die Leipziger nicht immer nach Plan verlaufen. Konnte man mit dem 12. Platz zum Auftakt in Frankfurt/ Main (28. Mai) ganz gut leben, folgte zum nächsten Renntag in Münster (18. Juni) mit dem 14. und damit letzten Platz die große Ernüchterung. “Vielleicht haben wir noch nicht das für die zweite Liga notwendige Niveau erreicht”, gab sich das Team auf seiner Homepage selbstkritisch.

Fast zehn Stunden dauerte das Ruder-Spektakel auf dem Leipziger Elsterflutbett. Foto: Jan Kaefer
Fast zehn Stunden dauerte das Ruder-Spektakel auf dem Leipziger Elsterflutbett. Foto: Jan Kaefer

Mit einem guten 11. Platz am dritten Renntag in Hamburg (9. Juli) kehrte die Hoffnung zurück. Die rote Laterne hielten die Leipziger trotzdem noch immer in Händen. Mit dem nun im Heimspiel erreichten Achtungserfolg konnte auch dieser Makel beseitigt werden.

Schon der Auftakt im Zeitlauf ließ Hoffnung keimen, denn gegen die Hamburger Allemannia siegte der SC DHfK und brachte von den 14 zu Wasser gelassenen Booten die zehntbeste Zeit rein. Zwar gingen die darauf folgenden Duelle gegen den Hannoverschen Ruder-Club 1880, den Köpenick-Achter sowie den Bremen erleben!-Achter verloren, trotzdem waren die Zeiten gut genug, um am Ende im Finale mit dem Salzland-Achter Bernburg um den 7. Rang zu rangeln.

Volle Kraft voraus: Der Leipziger DHfK-Achter im Zeitlauf. Foto: Jan Kaefer
Volle Kraft voraus: Der Leipziger DHfK-Achter im Zeitlauf. Foto: Jan Kaefer

Am Ende wurde es der 8. Platz für die Leipziger, die nach dem enttäuschenden Abschneiden der letzten Saison um ein Haar 2016 gar nicht mehr im Bundesliga-Zirkus dabei gewesen wären. Doch nachdem sich in der Saisonvorbereitung überraschend Unterstützung durch Ruderer des SC Magdeburg gefunden hatte, entschied das Team, wieder an den Start zu gehen.

Am 17. September kommt es nun auf dem Berliner Hohenzollernkanal zum Saison-Showdown – und die Leipziger Hoffnung ist groß, dass es ein erfreulicher Abschluss wird.

Überraschungsgäste: Drei Olympiasiegerinnen aus dem Doppelvierer von Rio: Lisa Schmidla, Julia Lier, Annekatrin Thiele (v.l.). Foto: Jan Kaefer
Überraschungsgäste: Drei Olympiasiegerinnen aus dem Doppelvierer von Rio: Lisa Schmidla, Julia Lier, Annekatrin Thiele (v.l.). Foto: Jan Kaefer

Die Tagessieger vom 4. Renntag (Leipzig):
1. Bundesliga Männer: Crefelder Ruder-Club 1883
2. Bundesliga Männer: Melitta-Achter Minden “Team Black”
1. Bundesliga Frauen: Melitta-Achter Minden “Team Red”

Die Besatzung des DHfK-Achters:
Christopher Leinau, Tom Reising, Erik Gaudian, Dietmar Czekay, Franz Krümmling, Josef Krümmling, Maximilian Feifer, Daniel Schmedes, Florian Hamann, Jörg Raschbach, Toni Predel, Christian Springer. Steuerfrau: Sarah Cleve genannt Klebert.

Homepage des DHfK-Achters:
scdhfk-achter.de

Homepage der Ruder-Bundesliga:
www.rudern.de/bundesliga

Stimmungsvolle Impression mit dem Salzland-Achter aus Bernburg. Foto: Jan Kaefer
Stimmungsvolle Impression mit dem Salzland-Achter aus Bernburg. Foto: Jan Kaefer

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Jan Kaefer über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar