Phaeton überschätzt sich maßlos! Der mythische Held will es an seinem Hochzeitstag allen beweisen und für einen Tag den Sonnenwagen seines Vaters Helios fliegen. Doch verliert er die Kontrolle über den Wagen, und das Unheil nimmt seinen Lauf. Währenddessen fehlt er auf seiner eigenen Hochzeitsfeier! Die Party ist in vollem Gange, als ein Meteor einschlägt – die Gesellschaft jedenfalls nimmt kaum Notiz davon und feiert fröhlich weiter.

Studierende der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig sowie Studierende der Theaterwissenschaft und der Kunstpädagogik der Universität Leipzig zeigen eine Welt, in der die große Party vorbei ist. Anstelle von feiernden Menschen finden sich nur noch dystopische Reflexe eines rücksichtslosen Gestern.

Eine interaktive Rauminstallation, in der sich verschiedene Phaeton-Mythen überlagern, lädt die Besucher/-innen ein, einen eigenen Weg zu suchen zwischen Szenen aus der barocken Phaeton-Oper von Niccolò Jommelli, Projektionen aufgeregter Hochzeitsgäste, die den Bräutigam suchen und dabei versinken in einen Völlig-Losgelöst-von-der-Erde-Rausch, zwischen dem neuzeitlichen Flieger-Phaeton, der sich aufschwingt in ungebremstem Wachstum der Geschwindigkeit, dann einschlägt – und plötzlich: BRECHT!, der dem Publikum verbieten will, dem Gestürzten zu helfen. „Was da liegt ohne Amt / Ist es nichts Menschliches mehr./ Stirb jetzt, du Keinmenschmehr!“

Die Installation ist in mehreren Durchläufen pro Abend bei limitierter Personenzahl zu erleben.

Eine Veranstaltung der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Kooperation mit der Schaubühne Lindenfels. Mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Eintritt: 10 / 7 (erm.) / 5 (Studierende der HMT)

Fr, 21. bis So, 23. Januar | jeweils ab 16 Uhr

http://www.schaubuehne.com/

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