Zum Start des Deutschlandtickets im Mai starteten die ARD und der SWR eine gemeinsame Mitmachaktion #besserBahnfahren. „Welche Erfahrungen haben die Menschen mit Bus und Bahn? Wie sehr nutzen sie das Deutschlandticket? Kann es eine Verkehrswende einleiten? Oder braucht es andere Angebote, damit die Bürger/-innen den öffentlichen Nahverkehr besser nutzen?“, fragten sie da unter anderem. Warum sollte Leipzig davon nicht profitieren, fragte sich Jan-Erik Hansen.

Und startete eine Petition: „Die Ergebnisse der (deutschlandweiten) Crowd-Science-Aktion #besserBahnfahren sollen für die Stadt Leipzig ausgewertet und behoben werden.“

Denn natürlich wissen die Nutzer des ÖPNV am besten, wo es klemmt in der täglichen Nutzung von Bahn und Bus. Und Leipzig wäre gut beraten, die Leipziger Wortmeldungen zu #besserBahnfahren auszuwerten und was daraus zu lernen.

Und so sah es auch der Petitionsausschuss.

„Der Petitionseinreicher ersucht den Stadtrat, dass die Ergebnisse der (deutschlandweiten) Crowd-Science-Aktion #besserBahnfahren für die Stadt Leipzig ausgewertet und behoben werden sollen. Die Stadtverwaltung wird dementsprechend nach Beendigung der Aktion die Hinweise bzw. Ergebnisse, die die Stadt Leipzig betreffen, auswerten und diese in der täglichen Arbeit berücksichtigen“, fasste der Ausschuss seine Haltung zum Anliegen von Jan-Erik Hansen zusammen. 

Und schrieb noch einen kleinen Text dazu, der die Verwaltung noch gesondert darauf aufmerksam machte, dass die eingegangenen Wortmeldungen Leipziger ÖPNV-Nutzer ziemlich wichtig sein könnten.

Bemühungen zur Verbesserung sollte es schon geben

„Eine Berücksichtigung der Ergebnisse in der täglichen Verwaltungsarbeit ist insofern angezeigt, da einerseits noch nicht klar ist, welche Hinweise ggf. noch abgegeben werden und ob diese grundsätzlich – wie vom Petenten gefordert – durch die Stadt Leipzig ‚behoben‘ werden können.

Andererseits lässt sich anhand der bereits eingetragenen Meldungen schon jetzt abschätzen, dass häufig genannte Hinweise – wie bspw. zu Kosten, Barrierefreiheit, Wartezeit, Pünktlichkeit, Taktdichte, Fahrtzeit, Befüllung des Verkehrsmittels und Sicherheit – Themen sind, die auch der Stadt Leipzig sehr am Herzen liegen und wofür entsprechende Bemühungen zur Verbesserung vorgenommen werden sollen“, formulierte der Petitionsausschuss ein durchaus eigenes Statement, in dem die Ausschussmitglieder ihr Erfahrungen mit dem Leipziger ÖPNV andeuten.

„Denkbar wäre bspw., die Hinweise und Themenkomplexe in die nächste Fortschreibung des Nahverkehrsplans einfließen zu lassen und daraus entsprechende Handlungserfordernisse abzuleiten“, so der Petitionsausschuss. „Insofern ist es auch im Interesse der Stadt Leipzig, die Hinweise aus der Bürgerschaft ernst zu nehmen und die Attraktivität des ÖPNV zu verbessern.“

Was man durchaus als Mahnung an Stadt und LVB lesen darf, den ÖPNV deutlich bürgerfreundlicher zu gestalten – so weit das in den Möglichkeiten von Stadt und LVB liegt.

Ein Anliegen, das am 20. September in der Ratsversammlung erstaunlicherweise alle anwesenden Stadträtinnen und Stadträte teilten. Der Alternativvorschlag des Petitionsausschusses wurde einstimmig angenommen. Nun bleibt nur noch abzuwarten, wann die Ergebnisse aus #besserBahnfahren vorliegen und was davon für Leipzig tatsächlich machbar ist.

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