Leipziger Kommunalunternehmen haben immer zwei Geschäftsführer/-innen. Die einen sollen die Finanzen kontrollieren, die anderen sind fürs Operative zuständig. Und sie sollen sich gegenseitig auf die Finger schauen. Das kann schiefgehen, wenn das Vertrauen zwischen beiden gestört ist. Muss aber nicht. Stadt und LWB halten sich mit Erklärungen trotzdem zurück.

Deswegen hier die Wortmeldungen vom 4. Dezember einfach mal unkommentiert.

Die Stadt Leipzig informiert:

LWB-Geschäftsführung wechselt im Frühjahr

Ende März 2021 verlassen die Geschäftsführerinnen der kommunalen Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB), Ute Schäfer und Iris Wolke-Haupt, auf eigenen Wunsch das Unternehmen. Baubürgermeister Thomas Dienberg sagt: „Ich habe dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, der Bitte um Auflösung der Verträge für beide Geschäftsführerinnen zum 31. März zuzustimmen.“

Oberbürgermeister Burkhard Jung würdigt die Arbeit der Geschäftsführerinnen: „Ute Schäfer und Iris Wolke-Haupt haben unsere Wohnungsbaugesellschaft in den vergangenen Jahren durch schwieriges Fahrwasser geführt. Das Unternehmen steht heute auf einer soliden finanziellen Basis und es ist auch ein zentraler aktiver Player auf dem Leipzig Wohnungsmarkt. Die LWB engagiert sich inzwischen stark im Wohnungsneubau, den unsere Stadt dringend benötigt. Was mich aber vor allem freut: die LWB hat sich zu einem der wichtigsten Partner für den sozialen Wohnungsbau in Leipzig entwickelt. Dafür gebührt den beiden ausdrücklicher Dank und unsere Anerkennung.“

Baubürgermeister Thomas Dienberg ergänzt: „Alle Schritte zu einer raschen Nachbesetzung sind eingeleitet. Ute Schäfer und Iris Wolke-Haupt werden die Erstellung des Jahresabschlusses 2020 vorantreiben und selbstverständlich noch abschließen.“

Ute Schäfer ist bereits seit 2007 Geschäftsführerin Finanzen und Vermögenssteuerung der Wohnungsbaugesellschaft, zuvor führte sie die Geschäfte bei der Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung Leipzig (BBVL). Iris Wolke-Haupt wechselte Ende des Jahres 2016 ins Unternehmen, ihr Geschäftsbereich umfasst die Themen Wohnungswirtschaft und Bau. Zuvor war sie mehrere Jahre beim Bilfinger-Konzern beschäftigt gewesen. Der Stadtrat bestellt die LWB-Geschäftsführung jeweils für fünf Jahre.

Mit über 35.000 Wohnungen in rund 7.300 Häusern im Bestand bei gut 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH größter Vermieter in der Stadt.

Die Meldung der LWB:

LWB Geschäftsführung möchte sich neu orientieren

Die Geschäftsführerinnen der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB), Ute Schäfer und Iris Wolke-Haupt, verlassen auf eigenen Wunsch Ende März 2021 das kommunale Unternehmen.

„Nach 30-jähriger Tätigkeit für die Stadt Leipzig und nach 14 Jahren in der Gesellschaft der LWB habe ich mich für eine berufliche Neuorientierung entschieden“, erklärt Ute Schäfer, LWB Geschäftsführerin Finanzen und Vermögenssteuerung. „Ich bin sehr dankbar für das langjährige Vertrauen, das ich genießen durfte. Dies war die Basis für mein engagiertes und leidenschaftliches Wirken für den Erfolg der LWB und somit für die Stadt Leipzig.“

Das Unternehmen sei wirtschaftlich nachhaltig gesund und leiste einen wichtigen Beitrag für die Versorgung der Bürger Leipzigs mit bezahlbarem Wohnraum. Ute Schäfer: „Die Stadt hat allen Grund, auf ihre LWB stolz zu sein.“

„Als ich 2017 als Geschäftsführerin zur LWB gekommen bin, stand das Unternehmen vor der ambitionierten Aufgabe, insbesondere durch Neubau mit dem Einsatz von Fördermitteln zu wachsen“, sagt Iris Wolke-Haupt, LWB Geschäftsführerin Wohnungswirtschaft und Bau. „Diese Aufgabe haben wir im Unternehmen gemeinsam erfolgreich gemeistert.“

Inzwischen werden laut Wolke-Haupt die ersten mietpreisgebundenen Neubauwohnungen vermietet. „Ich möchte mich bei allen bedanken, die dabei mitgewirkt und mich bei dieser Herausforderung unterstützt haben. Ich habe nun die Gelegenheit, mich einer neuen Aufgabe zu widmen und möchte dazu Ende März 2021 das Unternehmen verlassen.“

2020 mit Spitzenwert bei den Investitionen

In den zurückliegenden Jahren hat sich die LWB zu einem kommunalen Vorzeigeunternehmen entwickelt. „Dies war eine Mannschaftsleistung, auf die wir gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stolz sind“, betonen beide Geschäftsführerinnen.

Die positive finanzielle und wirtschaftliche Entwicklung war Grundlage dafür, dass seit gut zehn Jahren von der Entschuldungs- und Konsolidierungsstrategie zur Investitionsstrategie umgesteuert werden konnte. Seither steigen die Bauausgaben kontinuierlich an. In diesem Jahr wird die LWB mit weit mehr als 100 Millionen Euro bei den Investitionen einen neuen Spitzenwert erreichen. Das meiste Geld fließt in den Neubau von Wohnungen, wobei die LWB vor allem in den Neubau geförderter mietpreisgebundener Wohnungen investiert.

Derzeit befinden sich mehr als 1.000 neue Wohnungen sowie drei Kindertagesstätten im Bau beziehungsweise in Bauvorbereitung. Darüber hinaus sind weitere Neubauprojekte in Arbeit. Seit Jahren läuft zudem die Sanierung der LWB Plattenbaubestände. In diesen Tagen werden Projekte in Paunsdorf, Grünau und Dölitz abgeschlossen. Im nächsten Jahr gehen die Sanierungsarbeiten in Paunsdorf, Grünau und Schönefeld weiter. Zudem soll 2021 mit der Gerberstraße 14–16 – ein Wohnhaus mit 256 Wohneinheiten – ein großes innerstädtisches Sanierungsvorhaben auf den Weg gebracht werden.

Von großem Vorteil für die Umsetzung der Investitionsstrategie ist, dass die LWB die Entwicklungsbank des Europarates Council of Europe Development Bank (CEB) gewinnen konnte. Dies sei nach Einschätzung der LWB Geschäftsführerinnen ein außerordentlicher Erfolg für die LWB und für die Stadt Leipzig.

Die LWB ist ein kommunales Unternehmen, das mit 35.304 Wohneinheiten (Stand: Ende 2019) einen Marktanteil von reichlich zehn Prozent in Leipzig hat. Insgesamt arbeiteten 455 Beschäftigte bei der LWB – inklusive der 33 gewerblichen und kaufmännischen Auszubildenden.

Freitag, der 4. Dezember 2020: Minister-Entlassung, LWB-RĂĽckzug und Ossi-Bashing

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Leipziger Zeitung Nr. 85: Leben unter Corona-Bedingungen und die sehr philosophische Frage der Freiheit

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