Wenn das MACHN-Festival seine Tore öffnet, strömen Gründerinnen und Gründer, Business Angels, Investoren und viele andere interessierte Menschen in die alte Baumwollspinnerei in Leipzig Plagwitz. Zur vierten Auflage, am 18. und 19. Juni 2025, spielte auch das Wetter mit, die Sonne schien und das Festival kam ab 9.30 Uhr schnell in Gang.
Apropos, die Überschrift ist durchaus ernst gemeint, das alles und noch viel mehr gab es bei MACHN zuerleben. Da heizte Moderatorin Beatrice von Braunschweig das Publikum im MACHN-Stage an, bevor Festivalleiter Marco Weicholdt die Neuerungen vorstellte.
Wir fragten Marco im Anschluss, ob das Thema KI beim diesjährigen MACHN eine große Rolle spielt.
Es ist schon eine Herausforderung auf dem Gelände der Spinnerei etwas Bestimmtes zu finden. Also landeten wir zuerst in der Halle 12, der „Werksschau“ und wurden sofort getriggert. Auf einem Bildschirm bei „Ideenplanet Ost“ flimmerte ein Slogan.
Nicolai Shimmels von „ressourcenmangel“, der sich gerade darauf vorbereitete, das Thema unter die Leute zu bringen, war trotzdem bereit uns das zu erklären.
Ein Stück weiter trafen wir Patrick Kippermann von VisoReal. Die Firma plant Arbeitswelten, verkauft aber keine Ausstattungen, die zugeschnitten sind für die Firmen und hat den Anspruch „Menschenzentrierte Arbeitswelten, die Potenziale freisetzen und Kreativität ermöglichen“ zu gestalten. Wir fragten Patrick, was die Firma besonders macht.
Am Stand der HTWK auf dem Freigelände fiel eine etwas seltsam geformte Sitzbank die Blicke auf sich. Also haben wir nachgefragt und Dimitrij und Mehrab gaben uns gern Auskunft, was es mit dieser auf sich hat. Sie besteht aus dem Material ausrangierter Rotoren von Windrädern.
Mitunter trifft man auch zufällig auf interessantel Menschen. So kamen wir mit Liss Barta ins Gespräch und erfuhren, dass sie ein Food-Startup in Köln hat und einen Umzug nach Leipzig plant. Pack&satt stellt Bio-Fertiggerichte her, Liss erzählte uns mehr.
Ist Zukunftsforschung mehr als Kaffeesatzleserei? Wirtschaftspsychologe Linus Berszuck von The Future:Project fragten wir: Was ist und was kann die Zukunftsforschung?
Es wurde langsam warm, die Hallen und das Freigelände füllten sich immer mehr und auch die erste Band spielte. Wir schauten kurz in der Workshoparea rein, wollten aber nicht stören.

Die Universität Leipzig war mit „smile“ selbstverständlich auch vertreten, unter anderem fand man an dem Stand das Start-up „ai-driven therapeutics“. Wir fragten Fabian Liessmann, was es damit auf sich hat.
In den Universitäten gibt es viele Forschungsergebnisse, die darauf warten, in die Praxis eingeführt zu werden. Wie das geschieht und wer dabei helfen kann, dazu fragten wir Markus Maier, einen Gründungscoach von „smile“.
Das lineup „Mit KI zum Tausendsassa“ wurde angekündigt wird und in der Beschreibung stand: „In seinem Vortrag erzählt Max Mundhenke, wie ihn Neugier und Frust vom Berater zum Erschaffer von wertegetriebener Software gebracht haben. Warum er 100 Chatbots in 100 Tagen gebaut hat – und wie er mit KI die Demokratie stärken will.“ Da muss man einfach hingehen, oder? Das klingt alles zu einfach.
Max ist kein Unbekannter, er hat beispielsweise den offiziellen Bild.de Chatbot genutzt, um Bild-Artikel zu identifizieren, die vermeintlich gegen den Pressekodex verstoßen und ihn dann eine entsprechende Beschwerde an den Deutschen Presserat aufsetzen lassen.

Ganz so einfach wie in der Ankündigung beschrieben war es dann doch nicht, wie Max in seinem Vortrag darlegte. Wir trafen ihn im Anschluss zu einem kurzen Gespräch.
Wir fragten ihn, was er Menschen rät, wenn sie mit KI anfangen wollen, was die parlament.ai ist, wie treffgenau der Bot Dokumente findet, was man wie finden und analysieren kann und ob der Bot auch für kommunale Parlamente geplant ist.
Es gab noch viele andere interessante Veranstaltungen, Projekte und Menschen, alles zu beschreiben würde jeden Artikel sprengen. Festzustellen ist auf jeden Fall: Ein Besuch auf dem MACHN-Festival lohnt sich. Wir sind mit vielen neuen Erkenntnissen, man kann also beispielsweise Windrad-Rotoren nachnutzen, Tütensuppen können gesund sein und KI kann auch nützlich für die Demokratie sein, nach Hause gegangen.
An dieser Stelle: Vielen Dank allen, auch den ungenannten, Gesprächspartnern.
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