In Leipzig hat die Polizei dutzende Teilnehmer*innen einer Handala-Demonstration eingekesselt. Einige von ihnen sollen „verfassungsfeindliche Parolen“ gerufen haben. Außerdem: Mehrere hundert Menschen haben im Erzgebirge gegen Polizei und Neonazis demonstriert – auch von den Angesprochenen waren viele vor Ort. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 13./14. Dezember 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Mehrere Teilnehmer*innen einer Demonstration der palästinensischen Gruppe Handala sind am Samstagnachmittag in polizeilichen Maßnahmen gelandet. Laut Polizei besteht der Verdacht, dass es sich um verfassungsfeindliche Äußerungen handelte.
Was genau gerufen wurde, teilte die Polizei nicht mit. In einem Video, das von Handala in den sozialen Medien verbreitet wurde, ist die Parole „From the river to the sea, Palestine will be free“ zu hören. Gerichte und Staatsanwaltschaften bewerten die Strafbarkeit dieser Parole unterschiedlich. Manche sehen darin einen Ruf nach Freiheit und Gerechtigkeit, andere interpretieren sie als Vernichtungswunsch gegenüber Israel.
Die Demonstration hatte sich unter anderem gegen den Friedensplan für den Nahen Osten gerichtet. Bei der Abschlusskundgebung landete schließlich ein Deutsch-Sudanese in der Polizeimaßnahme. Teilnehmer*innen der Demonstration solidarisierten sich mit dem Betroffenen und landeten daraufhin selbst in einem Polizeikessel. Laut Polizei beteiligten sich ungefähr 300 Menschen an der Demonstration.
Antifa-Demo im Erzgebirge
Das ist auch in etwa die Anzahl der Personen, die am Samstag in Schwarzenberg im Erzgebirge an einer Antifa-Demonstration teilgenommen haben. Die Demo richtete sich gegen Polizei und Neonazis und wurde von Gruppen aus sächsischen Großstädten unterstützt.
In Videos ist zu erkennen, dass entlang der Demoroute immer wieder größere Gruppen von Neonazis auftauchten. Einige Teilnehmer*innen der Antifa-Demo sollen durch Böllerwürfe verletzt worden sein. Die eigentliche Demo wurde mehrmals aufgehalten, weil Teilnehmer*innen vermummt gewesen sein sollen.
Verantwortlich für den Protest gegen die Antifa-Demo waren unter anderem die „Freien Sachsen“. Diese hatten im Vorfeld behauptet, dass die traditionelle Bergparade in Schwarzenberg in Gefahr sei. Tatsächlich wurden in dieser Hinsicht keinerlei Zwischenfälle bekannt.
Nächste Pleite für Chemie
Der Trainerwechsel bei Chemie Leipzig hat im ersten Spiel danach noch keine Wirkung gezeigt. Die Grün-Weißen mussten sich am Sonntag daheim dem Greifswalder FC mit 2:3 geschlagen geben. Bereits zur Pause lagen die Chemiker mit drei Toren im Rückstand.
In der Regionalliga Nordost belegt die BSG weiter den drittletzten Tabellenplatz. Sollte der Erstplatzierte der Regionalliga Nordost – das ist aktuell Lok Leipzig – nicht aufsteigen und beispielsweise Aue aus der 3. Liga absteigen, wäre Chemie auf einem Abstiegsplatz. Die Zahl der Abstiege hängt davon ab, wie „voll“ die Liga durch Auf- und Abstiege aus anderen Ligen wird.
Am Abend berichtete zudem die LVZ, dass Uwe Thomas aus der sportlichen Leitung von Chemie zurückgetreten ist. Mit dem aktuellen Stimmungstief müssen die Chemiker eine Weile klarkommen – das nächste reguläre Regionalliga-Spiel findet erst Ende Januar oder Anfang Februar statt.
Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat:
über geplante Maßnahmen für die Agra-Brücke,
über Reaktionen auf die Freigabe des Cospudener Sees für Motorboote und
über die wachsende Wohnkostenlücke in Leipzig.
Was am Wochenende außerdem wichtig war: Bei einem Anschlag auf eine jüdische Gemeinde in Sydney sind mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Angreifer. Mehrere dutzend Menschen befinden sich im Krankenhaus.
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