Beiträge von Ralf Julke

Noch verhüllt: Schild zum Bewohnerparken im Waldstraßenviertel. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Noch mehr Ärger um das Bewohnerparken im Waldstraßenviertel

Im November noch einmal kurzerhand gestoppt, wird das Bewohnerparken im Waldstraßenviertel nun offiziell am 1. Januar in Kraft treten. Vor allem der deutliche Protest der Gewerbetreibenden hatte OBM Burkhard Jung noch einmal bewogen, das Projekt zu stoppen. Am 3. Dezember meldete dann die Verwaltung: „Zum Start des zunächst ausgesetzten Bewohnerparkens im Waldstraßenviertel ab dem 1. Januar 2020 wird es auch Parkausweise für Unternehmen geben.“ Aber das wird nicht reichen.

Undine Bandelin, Das Gesetz, 230 x 180 cm, Mischtechnik auf Leinwand, 2019. Foto: The Grass Is Greener
Kultur·Ausstellungen

Schon am 11. Januar gibt es den nächsten Spinnereirundgang – diesmal mit „Macht und Ohnmacht“

Die Spinnereirundgänge in den Galerien der Baumwollspinnereri gehören mittlerweile fest zum Jahresauftaktprogramm. Sie faszinieren jeden, der sich von der Vielfalt all dessen, was Künstler in Leipzig an Stilen und Erzählweisen umsetzen, beeindrucken und auch gern einmal überraschen lässt. Und die Einzelausstellungen überraschen auch immer wieder, weil sie sehr eigenwillig die Verwirrungen der Zeit thematisieren.

Kassensturz. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Metropolregion

Linke fordert Unterstützung durch die Staatsregierung, Maschinenbauer plagt vor allem der Fachkräftemangel

Das Autozeitalter, wie wir es kennen, geht zu Ende. Schneller, als es sich die Autobauer in Deutschland selbst gedacht haben. Die Deutschen kaufen zwar noch immer Autos, die viel zu groß, schwer und übermotorisiert sind. Aber Exportmärkte wie China brechen weg. Da kommt auch eine Welle der Veränderung auf die sächsischen Automobilwerke zu. Zusätzlich zum Strukturwandel in der Kohleverstromung, stellt der linke Landtagsabgeordnete Nico Brünler fest.

Die Feuerbachschleife in der Kurve in die Max-Planck-Straße. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Wie die Pläne zur Alten Elster jede vernünftige Lösung für eine Straßenbahnhaltestelle am Stadionvorplatz verhindern

„Ihr Artikel zum Thema Feuerbachschleife ist möglicherweise nicht ganz aktuell“, schrieb uns L-IZ-Leser Ulf Walther und verwies uns auf eine Sitzung des Stadtbezirksbeirats Leipzig-Mitte im August. Da wurden tatsächlich erste Skizzen für die künftige Wendeschleife am Sportform vorgestellt. Was nichts an den Plänen der Stadt ändert, hier unbedingt auch noch die Alte Elster neu bauen zu wollen, womit genau der Platz verloren geht, den man für eine leistungsfähige Haltestelle in Stadionnähe eigentlich braucht.

Günther Zäuner: Janus Fratze. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Janus Fratze: Erich Honeggers neues Gesicht und die finsteren Schatten einer unbewältigten Vergangenheit

Der Titel, den der österreichische Journalist und Krimi-Autor Günther Zäuner seinem Buch gegeben hat, verlockt den Leser natürlich dazu, zu meinen, jetzt einen Thriller oder gar einen Horrorroman in die Hand zu bekommen. Aber Zäuners Spezialität ist eigentlich der politische Krimi. Und hochpolitisch wird es auch in diesem Fall, der den Historiker Erich Honegger nach Zwickau in Sachsen entführt und mitten hineinbringt in jene ostdeutschen Vorgänge, bei denen man sich zu Recht fragt: Wer zieht da eigentlich die Strippen?

CO2-Vergleichswerte aus dem Umsetzungsbericht 2019 zum Klimaschutzprogramm. Grafik: Stadt Leipzig
Politik·Kassensturz

Dr. Matthias Gründig hat da mal ein paar Fragen zum Leipziger Klimaschutz

Kurz vor Weihnachten hat es ja auch die LVZ mitbekommen, dass Leipzig seine für das Jahr 2020 anvisierten Klimaschutzziele krachend verfehlen wird. Genauso wie die bräsige Bundesrepublik Deutschland und genauso wie der kohleverliebte Freistaat Sachsen. Ein Riesenerfolg für die fossilen Konzerne im Land: Sie haben die nötige Energiewende tatsächlich um satte zehn Jahre ausgebremst. Aber warum hat Leipzig sein Klimaschutzprogramm nicht umgesetzt?

Die Leipziger Bevölkerungsprognose 2019. Grafik: Stadt Leipzig
Politik·Kassensturz

Vielleicht 602.000 Leipzigerinnen und Leipziger zum Jahresausklang

Am 28. Oktober verkündete ja das Leipziger Oberbürgermeisterbüro Erstaunliches, gar „Historisches“: „Die Marke ist geknackt: Leipzig hat wieder 600.000 Einwohner“. Im Bürgeramt begrüßte OBM Burkhard Jung persönlich Hallenser Thomas Voigt als nunmehr 600.000sten Leipziger. Die Zahl hing einfach so im Raum. Weiteres statistisches Material wurde nicht geliefert. Dafür wurde ein bisschen orakelt.

Ein paar wahllos herausgegriffene Ziffern. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Wie ein Leipziger Amt 2019 seine statistische Berichterstattung komplett einstellte

Dieser Wechsel hat nicht geklappt. Im Mai kündigte das Dezernat Allgemeine Verwaltung an, dass nach zwei Jahren Vakanz endlich wieder ein neuer Amtsleiter für das Amt für Statistik und Wahlen gefunden worden sei. Aber der ausgewählte Fachmann, der bislang in Rostock tätige Soziologe und Demograph Dr. Christian Schmitt, würde seine Stelle frühestens zum 1. September antreten. Schon in April befürchteten Leipzigs Statistiker, dass es 2019 in ihrer Arbeit gewaltig rumpeln würde.

Die Demonstation am 10. Juli in der Hildegardstraße. Foto: L-IZ
Leben·Fälle & Unfälle

Die in Leipzig geübte Abschiebepraxis wird Thema bei zwei Prozessen vor dem Amtsgericht

Es ist schon erstaunlich, dass Grüne und SPD in Sachsen tatsächlich mit der CDU koalieren. Denn bei einigen Themen sind die Sichtweisen geradezu gegensätzlich. Und manchmal eigentlich auch nicht aushaltbar. So ein Thema ist die Abschiebepolitik, die seit einigen Jahren immer wieder zu dramatischen Szenen führt, weil Menschen bei Nacht und Nebel aus den Wohnungen geholt werden, nur weil deutsche Innenminister stur ihre Exempel statuieren wollen. Wofür auch Äußerungen von Innenminister Roland Wöller (CDU) stehen.

S-Bahn mit Ziel Hauptbahnhof Leipzig. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Vielleicht endlich das landesweite Bildungsticket

Im November 2018 rumpelte es ja tüchtig in der sächsischen Politik, scheiterte Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) ausgerechnet mit dem Prestigeprojekt einer Landesverkehrsgesellschaft, die künftig den Schienennahverkehr aus einer Hand organisieren sollte. Vor allem die Landräte stellten sich quer, befürchteten den Verlust von Einfluss auf die ÖPNV-Politik und vor allem horrende Mehrkosten. Aber ohne einen zukunftsfähigen ÖPNV wird es in Sachsen nicht vorangehen, mahnt der Mobilitätssprecher der Linksfraktion im Landtag.

Seit 2018 mit der Bezeichnung Polizeibehörde unterwegs: die Mitarbeiter/-innen des Stadtordnungsamtes. Foto: Sebastian Beyer
Leben·Fälle & Unfälle

2018 sind die Teams der Stadtpolizeibehörde über 200 Mal zur Streitschlichtung ausgerückt

2017 war das, da tobte im Leipziger Stadtrat der Kampf darum, der Leipziger Stadtpolizeibehörde mehr Kompetenzen zuzuweisen, sie mit Schlagstöcken auszustatten und auch in den Nachtstunden als Unterstützung für die Polizei in den Einsatz zu schicken. Ein Kampf, der parallel lief zur geplanten Verschärfung des sächsischen Polizeigesetzes. Seit 2018 sind die Mitarbeiter/-innen der Stadtpolizei tatsächlich mit den neuen Befugnissen unterwegs. Aber wie werden sie mit den Einsätzen fertig?

Gregor Hackmack. Foto: Change.org e.V.
Politik·Engagement

Der Angriff auf Netzwerke der demokratischen Willensbildung hat mittlerweile System

Dass die einstmals großen Parteien immer weniger Zuspruch von den Bürgern bekommen, hat einen Grund: Immer mehr Wähler fühlen sich durch Parteien nicht mehr vertreten. Ihre Sorgen und Nöte werden nicht mehr aufgenommen. Und die großen Probleme der Gegenwart werden entweder völlig ignoriert oder bis zur Unkenntlichkeit in Kompromissen zerrieben. Deswegen engagieren sich inzwischen auch so viele Menschen in parteifernen Netzwerken. Doch gerade das empfand die deutsche Politik als höchst beängstigend. 2019 blies sie zum Halali auf diese Netzwerke.

Silvester in Leipzig - der Augustusplatz wird zu einem einzigen Flammenmeer. Foto: Michael Freitag
Wirtschaft·Verbraucher

Schon über 150.000 Menschen haben die Petition „Verbot von Silvesterfeuerwerk für Privatpersonen“ unterschrieben

Die Silvesternacht naht. Und es mehren sich die – eigentlich bekannten – Warnungen vor der Böllerei und dem Feinstaub. Nur haben sie in diesem Jahr einen anderen Klang. Denn 2019 hat auch das Böllerthema zu einem politischen Thema gemacht. Knaller, Raketen, China-Böller – was als Brauch gilt, kostet eine Menge Geld und belastet zunehmend Umwelt und Gesundheit. Zum Jahreswechsel werden mehr als 1 Milliarde Euro allein in Deutschland in die Luft gejagt. Der Feinstaubanteil steigt dabei in nur einer Nacht explosionsartig an, betont der Ökolöwe.

Harald Muenz, Florian Neuner (Hrsg.): Autorenmusik. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Autorenmusik: Ein Forschungsbericht aus der Unterwelt unserer Sprache

Es gibt eine Welt dazwischen – zwischen Sprache und Musik. Eine sehr faszinierende Welt, wenn man sich wirklich einmal damit beschäftigt. So, wie es einige Dichter und Dichterinnen im 20. und 21. Jahrhundert schon getan haben. Und ebenso einige Musiker. Der berühmteste ist ja Kurt Schwitters, dessen „ursonate“ die Sprechbohrer, ein SprachKunstTrio aus Köln, natürlich auch schon aufgenommen haben auf CD. Aber sie wollten mehr.

Innenansicht eines der 2018 in Betrieb genommenen Horizontalbrunnen. Foto: Landkreis Leipzig
Politik·Region

Das Generationenprojekt der Schadstoffminimierung am alten Raffineriestandort Böhlen

Als am 13. Dezember bei einer Anhörung der Landesdirektion Sachsen in Leipzig die Einleitung der Abwässer des Dow-Werkes in Böhlen für Aufmerksamkeit sorgte, stand wie ein Schatten auch eine ganz alte Geschichte im Hintergrund. Denn Dow hat ja mit dem Standort in Böhlen einen alten Industriestandort weitergenutzt. Und der ist – historisch bedingt – mit Altlasten verseucht, die noch Generationen beschäftigen werden. Ein veritables Stück sächsischer Industriegeschichte.

Ingrid Brose: Feuerwerk der Lebenslust. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Feuerwerk der Lebenslust: Wie lernt man wirklich, das eigene Leben zu leben?

Das Buch lag jetzt ein Weilchen auf unserem Lesestapel. Es war nicht so ganz vordringlich, kommt es ja nicht aus einem Verlag der Region. Und Ingrid Brose ist auch keine Leipziger Autorin. Sie lebt in Regensburg. Aber dieses Buch zu schreiben war ihr ein Herzensanliegen. Am Ende gibt es zwar auch noch ein Kapitel zu Sex und Erotik. Aber tatsächlich geht es um etwas viel Wichtigeres, etwas, was nicht nur vielen Frauen fehlt, auch wenn es hier vorrangig um Frauen geht.

Armutsgefährdete Rentner/-innen in Frankreich und Deutschland. Grafik: BIAJ
Politik·Kassensturz

Vielleicht wenigstens eine Grundrente

Frankreich streikt. Frankreich rebelliert. Nicht einmal die schönen heiligen Weihnachtstage ließen die Gewerkschaften aus, um zu zeigen, dass ohne Personal nichts rollt und nichts läuft. So aus der medialen Ferne betrachtet, geht es nur um ein paar Renten-Privilegien, die Präsident Macron abschaffen will. Aber wenn man etwas genauer hinschaut, dann wirken Macrons Rezepte für Frankreich ein wenig wie ein verspätetes „Hartz IV“ Nachholprogramm für Frankreich.

Übersichtsplan der Skateanlage an der Parkallee. Karte: Stadt Leipzig
Politik·Brennpunkt

Ab Mai wird die 20 Jahre alte Skateanlage in der Parkallee in Grünau auf Vordermann gebracht

Man sieht den Zahn der Zeit, die Spuren von 23 Jahren Nutzung durch die Kinder aus Grünau, von denen inzwischen viele längst selber Kinder haben, denen sie Skateboards und Helme schenken, auf dass sie auf der Skateanlage Gelenkigkeit und Ausdauer üben. Doch mit der verschlissenen Anlage in der Parkallee wird das langsam gefährlich. Und so verkündete Sportbürgermeister Heiko Rosenthal im November, dass Leipzig im nächsten Jahr richtig viel Geld in die Renovierung der Anlage steckt.

Poesiealbum neu: Hauptstadt der Sehnsucht. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Hauptstadt der Sehnsucht: Ein ganzes Poesiealbum über die Stadt der unerfüllten Träume

Zum Jahresausklang hat sich der Leipziger Dichter und Herausgeber Ralph Grüneberger noch einen Wunsch erfüllt: einen richtigen New-York-Band in der Reihe „Poesiealbum neu“. Selbst hat er ja schon ein eigenes Bändchen Amerika-Gedichte „Bienen über Brooklyn“ veröffentlicht. New York aber – ist das nicht der große Sehnsuchtsort? Die Traumstadt der Freiheit? Die Stadt, in der sich auch die Träume sächsischer Dichter erfüllen?

Claudius Bruns, Armin Zarbock, August Geyler. Foto: Maria Notacker
Theater

Adolf Südknecht startet die neue Staffel: Ostbesuch

Leipziger Geschichte ist aufregend. Auch die des 20. Jahrhunderts. Das zeigt seit nunmehr sieben Jahren die Theatergruppe Adolf Südknecht in ihrer Seifenoper-Improschau, die die Zuschauer schon in die Weimarer Republik, die Nazi-Zeit, zum Aufstand 1953 und ins unheimliche Wirken der Stasi entführt hat. Ab Januar geht es in Zusammenarbeit mit dem WERK 2 unter dem Titel „Adolf Südknecht – OSTBESUCH“ in die nächste Staffel. Ein Einblick in den deutsch-deutschen Alltag 1958, wenige Jahre vor dem Bau der Berliner Mauer.

Auch in Leipzig an der Tagesordnung: Müll am Straßenrand. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Vielleicht höhere Geldbußen bei illegaler Abfallentsorgung ab der zweiten Jahreshälfte

Man kann eigentlich drauf wetten: Kaum bricht man am 1. oder 2. Januar zu ersten Spaziergängen in Parks und Wälder auf, stolpert man wieder über allerlei Müll, den boshafte Zeitgenossen dort über die Feiertage ins Grüne geschmissen haben. Obwohl Leipzig ein funktionierendes Abfallentsorgungssystem hat und mehrere Annahmestellen für Sperrmüll. Ein Thema, das auch die SPD-Fraktion in diesem Jahr umtrieb.

War im November 2018 am Neuen Rathaus zu sehen. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Grüne beantragen eine Fortschreibung des Konzepts gegen Menschenfeindlichkeit und Demokratiefeinde

Noch vor Weihnachten hat die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag eingereicht, der am Ende vielleicht mehr Symbolcharakter hat, als er Wirkung entfaltet. Denn Leipzig leidet ja nicht als einzige Stadt darunter, dass Menschenfeinde und Antidemokraten versuchen, die Hoheit über die gesellschaftliche Diskussion zu bekommen. In den asozialen Netzwerken ja bekanntlich schon mit katastrophalem Erfolg. Aber was kann eine Stadt tun, um diese geschürten Aggressionen in den Griff zu bekommen?

Luftaufnahme der Zentraldeponie Cröbern. Foto: ZAW / WEV
Politik·Region

Was passiert auf der Zentraldeponie Cröbern mit dem Sickerwasser?

Auch wenn die Zentraldeponie Cröbern seit der veränderten Abfallrahmensetzung im Jahr 2005 die ursprünglich geplanten 48 Hektar am Störmthaler See nicht in Anspruch nehmen wird, bleiben trotzdem 42 Hektar Deponie, auf die auch Regen fällt und durch die logischerweise auch das Wasser sickert. Dieses Wasser kann logischerweise nicht einfach wieder in Bäche oder Seen fließen. Wie geht der Deponiebetreiber damit um?

Bruno Schrep: Nachts ist jeder ein Feind. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Nachts ist jeder ein Feind: 17 Reportagen aus der Arbeit des „Spiegel“-Reporters Bruno Schrep

Er schreibt über das Leben. Das, was richtigen Menschen im richtigen Leben passiert, über Tragödien, Lebensdramen, all die Geschichten, die manchmal für ein paar Tage die Schlagzeilen der Republik beherrschen. Und die, wenn man sie liest, zutiefst erschüttern, weil sie den Schleier wegziehen, den wir in unserer Schönwetterwelt über all das gebreitet haben, was nicht funktioniert in unserem Land. Dabei könnte sich Bruno Schrep, 74 Jahre, eigentlich zur Ruhe setzen. Aber wie kann man das, wenn man sich immer noch sorgt um diese Menschen?

Harte Arbeit in einer Bäckerei. Foto: NGG
Politik·Kassensturz

Drei von zehn Vollzeit-Beschäftigten in Leipzig arbeiten zum Niedriglohn

Es wird sicher auch die Leipziger Familien geben, die sich am heutigen Heiligabend mit teuren Geschenken zuschmeißen, die schon 2020 den Müllberg bereichern werden. Aber es werden auch viele Leipziger Familien beisammen sitzen und froh sein, 1. weil sie über Weihnachten tatsächlich einmal richtig frei haben, und 2. weil das Haushaltsgeld tatsächlich für die wichtigsten Geschenke gereicht hat. Kürzlich hat ja die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ausgerechnet, wie viele Leipziger auch in diesem Jahr noch im Niedriglohnsektor feststecken.

Bahnhof Neukieritzsch. Foto: Deutsche Bahn
Politik·Region

Sachsen-Franken-Magistrale: Ab September wird der Bahnhof Neukieritzsch umgebaut

Manchmal wundert man sich nur, wie lange das alles dauert. Auch 29 Jahre nach der Deutschen Einheit. Seit 2015 arbeitet die Deutsche Bahn daran, die Strecke Leipzig-Werdau der Sachsen-Franken-Magistrale auf modernen Stand zu bringen. Natürlich dauert das alles so lange, weil hier „unter dem rollenden Rad“ gearbeitet wird. Auf einem Teil der Strecke fährt ja auch noch die S-Bahn. Ab 2020 wird der Bahnhof Neukieritzsch endlich aufgemöbelt.

Abgefahrenes Pflaster: die Dieskaustraße in Kleinzschocher. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Der Komplettumbau der Dieskaustraße ist jetzt für 2023 anvisiert

Es wäre nur zu schön gewesen, auch diese Geschichte unter „2020 – was kommt?“ zu bringen. Aber der groß angelegte Umbau der Dieskaustraße zwischen Adler und Brückenstraße kommt auch 2020 noch nicht. Obwohl diese Straße in Klein- und Großzschocher schon im Straßen- und Brückenbauprogramm für 2013 bis 2020 stand. Wie so viele andere Straßenprojekte auch. Jetzt hat die Stadt dafür endlich eine Variante gefunden, für die 2020 die Vorplanungen beginnen.

Anlage des ersten Blühstreifens im April 2019 im Clara-Zetkin-Park. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Vielleicht ein paar mehr Blühstreifen in Leipzig

Es ist ja mittlerweile für viele Leipziger unübersehbar geworden, wie die belebte Natur aus der Stadt verschwindet. Jahrzehntealte Brachen wurden neu bebaut, Freiflächen verschwinden, Hecken und Wiesen werden seltener. Und damit verschwinden auch immer mehr Insekten aus der Stadt. 2019 startete die Leipziger Stadtreinigung deshalb nach einem Stadtratsantrag der Grünen die Anlage von Blühstreifen in verschiedenen Parks und Grünanlagen. Ein Projekt, das 2020 noch deutlich ausgeweitet werden sollte, findet das Jugendparlament.

Auf Heller und Cent genau zugemessen ... Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Der Bestand im Generationenfonds des Freistaats erreichte im Oktober schon 7,7 Milliarden Euro

4 Milliarden Euro, 5 Milliarden, 6 Milliarden. Kein sächsischer Fonds füllt sich schneller als der Generationenfonds. Der heißt so, weil die Beiträge für künftige Pensionäre aus dem sächsischen Staatsdienst nicht erst dann aus dem Haushalt entnommen werden, wenn die Staatsdiener in Pension sind, sondern schon jetzt, also quasi eine Generation früher. Dazu werden jedes Jahr über eine halbe Milliarde Euro aus dem aktuellen Haushalt abgezweigt und im Generationenfonds deponiert.

"Hitliste" der aufstockenden Berufsgruppen in Sachsen. Grafik: Bundesagentur für Arbeit
Politik·Kassensturz

2018 mussten noch immer 60.000 Sachsen ihren miesen Lohn beim Jobcenter aufstocken

Wenigstens teilweise hat ja das Bundesverfassungsgericht die Sanktionen in Hartz IV für verfassungswidrig erklärt. Oft sind es reine Meldeversäumnisse, die die Sachbearbeiter im Jobcenter dazu bringen, Menschen Geld vom Lebensunterhalt zu streichen. Auch Menschen, die eigentlich in Arbeit sind, aber von ihrem Billigjob nicht leben können. Trotz Mindestlohn sind diese Aufstocker-Verhältnisse in Sachsen nicht verschwunden.

Kristina Spohr: Wendezeit. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Wendezeit: In faktenreicher Kompaktheit erzählt Kristina Spohr, wie sich 1989 bis 1992 die Welt veränderte

Der Titel „Wendezeit“, den die DVA der deutschen Ausgabe des Buches gegeben hat, trügt und trifft doch den Nagel auf den Kopf. Er trügt, weil er den Fokus auf die Veränderungen in Ostdeutschland 1989/1990 legt. Diese ostdeutsche Wendezeit kommt natürlich auch drin vor in Kristina Spohrs opulenter Analyse der Jahre 1989 bis 1992. Aber nicht nur im winzigen deutschen Osten veränderte sich alles. Das ist vielen Deutschen überhaupt nicht bewusst. Auch Ostdeutschen nicht.

Die speziell erleuchtete Glashalle zum Hackerkongress. Foto: Franziska Wohlgemut
Wirtschaft·Verbraucher

Linksfraktion wünscht sich Leipziger Förderung, um den Hackerkongress langfristig in der Messestadt zu halten

2017 fand auf dem Leipziger Messegelände zum ersten Mal der einst in Hamburg heimische Chaos Communication Congress des Chaos Computer Clubs (CCC) statt. Dem CCC kam das Leipziger Angebot so entgegen, dass man die berühmten Chaos-Tage nun zum dritten Mal in Leipzig stattfinden lässt. Vom 27. bis 30. Dezember ist der Chaos Communication Congress auf der Messe zu erleben. Und eine Linke-Stadträtin macht sich schon Gedanken darüber, wie man den Hackerkongress dauerhaft in Leipzig halten könnte.

Der „Spiegel“-Artikel „Wer wählt die Grünen?“ und sein Umfeld. Screenshot: L-IZ
Leben·Gesellschaft

Das falsche Moral-Geschwafel über die Lust am Konsum

Das ist schon nicht mehr schizophren – es ist entlarvend, wenn der „Spiegel“ am 21. Dezember ein Interview mit „Ludger Heidbrink, 58, ist Professor für Praktische Philosophie an der Universität Kiel“, veröffentlicht und es mit der Überschrift aufmotzt: „Wer wählt die Grünen? Die mit dem größten CO2-Fußabdruck“. Schizophren ist es deshalb, weil dasselbe Magazin schon am 28. Juni das völlige Gegenteil berichtete: „Grün wählen, SUV fahren – das ist nur ein Klischee.“ Damals übrigens mit Fakten, nicht mit dem Bauchgefühl eines Moralprofessors.

Landschaftsidylle Braunkohletagebau mit Kraftwerk Lippendorf. Foto: Michael Freitag
Politik·Sachsen

Kriegt Sachsens neue Regierung die Kurve in der Energiewende?

Seit die Kinder bei „Fridays for Future“ deutlich machen, dass die Klimapolitik in Deutschland bislang ihren Namen nicht verdient, sind auch andere Bevölkerungsgruppen mutiger geworden, ihre Kritik an einer falschen Politik öffentlich zu machen. Und das betrifft auch die sächsische Energiepolitik, die seit zehn Jahren vor allem Kohlepolitik war. Das nehmen jetzt die „Scientists for Future“ aus Dresden auf und stellen ihre Forderungen an die neue Staatsregierung.

Straßenseite der Feinkost. Archivfoto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Das Projekt „Filmkunsthaus“ auf dem Feinkostgelände scheitert an der Haftung

Das Geld war da. Seit 2018 durfte der Cinémathèque Leipzig e. V. tatsächlich davon träumen, auf dem Gelände der Feinkost in der Karl-Liebknecht-Straße das seit 2012 geplante Filmkunsthaus schaffen zu können. Aber am Ende scheiterte auch dieser Versuch, ein Leipziger Filmkunsthaus auf die Beine zu stellen, nachdem 2017 schon der Versuch gescheitert war, aus der ehemaligen „Skala“ in der Gottschedstraße ein Filmkunsthaus zu machen.

„Signum“-Sonderheft: Zwischen Wunder und Sachlichkeit. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Zwischen Wunder und Sachlichkeit: Ein ganzes „Signum“-Sonderheft würdigt die Literaturzeitschrift „Die Kolonne“

Seit 20 Jahren gibt es in Dresden ein ganz besonderes Magazin für Literatur und Kritik. „Signum“ heißt es. Jährlich erscheinen zwei Ausgaben, dazu immer noch eine Sonderausgabe, die sich einem Thema widmet, das den Herausgebern besonders am Herzen liegt. Das neueste Heft widmet sich einem legendären Vorläufer aus der Zeit der Weimarer Republik und seinen wichtigsten Machern und Autoren: „Die Kolonne“.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Scroll Up