Weil sie einen Polizisten als „Nazi“ bezeichnet haben soll, wurde die Aktivistin Irena Rudolph-Kokot zu einer Geldstrafe von 2.400 Euro verurteilt. Außerdem: Nachdem die Spremberger Bürgermeisterin Herntier auf Probleme mit Neonazis aufmerksam gemacht hatte, gibt es jetzt Unterstützung aus anderen Gemeinden. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, 31. Juli 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Das Amtsgericht Leipzig hat die Aktivistin Irena Rudolph-Kokot wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe verurteilt. MDR und LVZ berichteten am Donnerstag übereinstimmend darüber. Demnach muss die frühere Leipziger SPD-Vorsitzende 30 Tagessätze zu jeweils 80 Euro zahlen.
Kokot soll während einer Demonstration gegen „Querdenker“ einen Polizisten als „Nazi“ bezeichnet haben. Einziger Zeuge dafür war offenbar der Polizist selbst. Kokot bestritt die Vorwürfe, was das Gericht aber als unglaubwürdig einstufte.
Die Sprecherin von „Leipzig nimmt Platz“ hatte zudem in einem damals als „Twitter“ bekannten Netzwerk einen Artikel geteilt, der persönliche Daten zu führenden „Querdenkern“ enthielt. Diesbezüglich wurde sie freigesprochen. Laut LVZ ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.
Erklärung der Lausitzrunde
Die parteilose Bürgermeisterin Christine Herntier erhält Unterstützung aus der Lausitz. Vor einigen Wochen hatte sie auf massive Probleme mit Neonazis in ihrer brandenburgischen Gemeinde Spremberg aufmerksam gemacht. Die Partei „3. Weg“ sei dort sehr präsent; Kinder im jungen Alter würden sich mit verbotenen Gesten begrüßen.
Rund zwei Dutzend Mitglieder der sogenannten „Lausitzrunde“, also andere Bürgermeister*innen aus der Strukturwandel-Region, haben sich diese Woche mit einer Erklärung zu Wort gemeldet.
Man unterstütze die Entscheidung von Herntier, nicht länger „zu der Häufung von extremistischen Straftaten“ zu schweigen. „Dem Ruf der Lausitz, dem Erfolg ihres voranschreitenden Strukturwandels und ihrer wirtschaftlichen Stabilität schaden nicht die Menschen, die offen über verfassungsfeindliche Straftaten sprechen und darauf ein Schlaglicht werfen, sondern die, die diese begehen, verharmlosen und/oder bestreiten.“
Teil des Problems scheint aber auch diese Solidaritätsbekundung zu sein. Darin ist auch die Rede davon, dass „linker Extremismus“ die Gesellschaft ähnlich spalte wie „rechtsextremistische Ideologie“. Über den „linken Extremismus“ in der Lausitz war bislang wenig bekannt.
Worüber die LZ am Donnerstag berichtet hat:
über den ersten Heimsieg der „Leipzig Lions“,
über kollabierende Kommunalfinanzen und
über den anhaltenden Rückgang von Geburten und Zuwanderung in Leipzig.
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