Die Leipziger*innen haben in diesem Jahr beim Stadtradeln so viele Kilometer gesammelt, wie noch nie. Auch beteiligte sich eine Rekordzahl an Radelnden an der Aktion. Außerdem: Auf der Karl-Liebknecht-Straße rollte der Straßenbahnverkehr wieder und der Landesverband der AfD darf als rechtsextremer Verdachtsfall beobachtet werden. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 29. September 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Freie Fahrt für Straßenbahnverkehr auf der Karli
Ab dem heutigen Montag rollt es wieder wie gewohnt auf den Gleisen der Karli. Die Bauarbeiten, welche seit Juni die Straße prägten, seien pünktlich abgeschlossen worden, teilte die Verwaltung mit.
Zwar erfolgt bis zum 16. Oktober noch Restarbeiten an Gehwegen und an Hausanschlussleitungen, davon sei der Bahnverkehr aber nicht eingeschränkt.
Die Leipziger Wasserwerke hatten in den vergangenen fünf Monaten umfangreiche Arbeiten an der Wasserinfrastruktur im Bereich der Alfred-Kästner-, Kurt-Eisner-, Körner- und Schenkendorfstraße fertiggestellt. Insgesamt wurden 550 Meter Trinkwasserleitungen ausgewechselt, 170 Meter Mischwasserkanal repariert sowie Hausanschlussleitungen auf einer Länge von 1,6 Kilometern saniert.
Kilometer-Rekord beim Leipziger Stadtradeln
Leipzig hat beim diesjährigen Stadtradeln erfolgreicher denn je abgeschnitten. Mehr als 20.000 Leipziger*innen nahmen in diesem Jahr an der Aktion teil und sammelten insgesamt über 3,7 Millionen Kilometer, was einer Vermeidung von über 605 Tonnen Kohlenstoffdioxid entspricht.
Damit setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort: 2023 beteiligten sich 18.000 Menschen, 2024 bereits 19.000. Im bundesweiten Wettbewerb erradelten sich die Bürger*innen der Stadt den fünften Platz – hinter Berlin, der Region Hannover, Hamburg und München.
Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke) zeigte sich begeistert: „Die überragende Beteiligung zeigt uns auch dieses Jahr, dass Fahrradfahren in Leipzig tagtäglich für viele Leipzigerinnen und Leipziger eine unverzichtbare und identitätsstiftende Fortbewegungsmethode ist. Die erreichten Rekordzahlen bestärken uns enorm in unseren Anstrengungen und Investitionen für eine sichere und komfortable Fahrradinfrastruktur. Mein Dank gilt allen, die kurz- und langfristig in die Pedale steigen und so gemeinsam jeden Tag zur Leipziger Klimaneutralität beitragen.“
Stadtradeln-Projektleiter Matthias Uhlig vom Ökolöwe e. V.: „Über 20.000 Leipzigerinnen und Leipziger haben gemeinsam gezeigt, dass unsere Stadt eine echte Fahrradstadt ist. Radfahren verbindet Klimaschutz und Lebensqualität – und macht mobil im Alltag. Damit dieser Trend weiter Fahrt aufnimmt, braucht Leipzig mehr und sichere Radwege.”
Hessischer AfD-Landesverband darf als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft werden
Der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel hat entschieden, dass der Verfassungsschutz den hessischen Landesverband der AfD als rechtsextremen Verdachtsfall einstufen und beobachten darf. Diese Einstufung des Landesamtes für Verfassungsschutz war schon vor rund drei Jahren getroffen worden, die Partei war dagegen vor Gericht gezogen.
Mit heutiger Entscheidung des VHG wurde unter anderem eine Entscheidung im Eilverfahren des Verwaltungsgerichts Wiesbaden vom November 2023 bestätigt. Schon damals entschied das Gericht, dass „[d]ie Voraussetzungen für die Einstufung als Verdachtsfall und damit als Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes, nämlich tatsächliche Anhaltspunkte für gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung gerichtete Bestrebungen“ bei der AfD vorlägen.
Die Beobachtung des Partei-Landesverbandes hätte laut Gericht allerdings nicht öffentlich bekanntgegeben werden dürfen. Dafür hätte es eine gesetzliche Ermächtigungsgrundlage gebraucht.
Stadtrat, Stadtrat und eine fröhliche Niederlage
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Der Stadtrat tagte: Wie will der OBM künftig mit rechtswidrigen Stadtrats-Anträgen umgehen?
Giovanni Boccaccio: Franziska Meier auf Spurensuche nach dem Autor des berühmten „Dekameron“
Der Stadtrat tagte: Die Zukunft des Technischen Rathauses steht in den Sternen
Der Stadtrat tagte: Wie die AfD-Fraktion mit einem Windkraft-Antrag ins Leere lief
BSG Chemie Frauen: Die vielleicht fröhlichste 0:5-Niederlage des Jahres
Neue Vorwürfe gegen Leipziger Kopfzentrum und Tempo 30 auf der Zschocherschen Straße
Was heute außerdem wichtig war: Gegen das Leipziger Kopfzentrum sind neue Vorwürfe laut geworden. Bereits im Oktober 2022 hatten Beamte HNO-Praxen, Geschäftsräume und Wohnungen durchsucht. Konkret ging es um mutmaßlichen Abrechnungsbetrug, Behandlungsfehler, sowie unnötige Operationen und Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz. Wie MDR Investigativ berichtete, sind gegen den ehemaligen Geschäftsführer Prof. Gero Strauß sind inzwischen noch weitere Verfahren wegen Betrugs, Untreue und Unterschlagung gerichtsanhängig. Dabei geht es um Summen von über 1,6 Millionen Euro entstanden sein.
Wie die Stadtverwaltung mitteilte, wird auf der Zschocherschen Straße im Bereich zwischen Karl-Heine-Straße und Industriestraße ab nächster Woche eine Tempo-30-Zone eingerichtet. Der Abschnitt gelte als ausgewiesener Lärmbrennpunkt: „Hier liegt die Belastung über den sogenannten Auslösewerten von 65 Dezibel tags und 55 Dezibel nachts. Ziel der Lärmaktionsplanung ist es, Umgebungslärm zu vermindern und zu vermeiden, insbesondere, wo die Geräuschbelastung gesundheitsschädliche Auswirkungen hat.“
Empfohlen auf LZ
So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:














Keine Kommentare bisher