Der Gewinner des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung steht fest: Die Auszeichnung wird am 18. März 2026 dem kroatisch-bosnischen Schriftsteller Miljenko Jergović verliehen. Außerdem: Die Polizei sucht nach Zeug*innen, die Hinweise zu einem schweren Unfall geben können und die europäischen Innenminister*innen einigten sich auf Schwerpunkte einer verschärften Asylpolitik. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 8. Dezember 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Leipziger-Buchpreis-Gewinner 2026 auserkoren


Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2026 geht in diesem Jahr an Miljenko Jergović. Der kroatisch-bosnische Schriftsteller erhält den Preis für seine Erzählungen “Das verrückte Herz. Sarajevo Marlboro Remastered.“

Der Meinung der Jury nach habe Jergović „mit großer Unbeirrbarkeit die Bruchlinien der Geschichte des Westbalkans [abgetastet]. Ob in weit ausgreifenden Familienpanoramen, schrägen Roadmovies oder einem nachdenklichen Vaterporträt, stets bilden Kriegserfahrungen den Kern.“

Im Mittelpunkt des Werkes steht die Belagerung Sarajevos, wo der Autor 1966 geboren wurde.  „Mal drastisch, mal unerbittlich, mal poetisch nimmt der Schriftsteller die Versehrungen der Individuen und die Verheerungen der Gesellschaft in den Blick. Mit seiner Hinwendung zu den unscheinbaren Details und Fragmenten leistet er ästhetischen Widerstand gegen die großen Vereinfachungen und die Gefahren des Nationalismus.“

Der diesjährigen Jury gehörten Dr. Maike Albath (Literaturkritikerin und Autorin), Dr. Katja Gasser (Leitung Literaturressort ORF-TV und Literaturkritikerin), Dr. Skadi Jennicke (Kulturbürgermeisterin der Stadt Leipzig, Jury-Vorsitz), Michael Lemling (Geschäftsführer der Buchhandlung Lehmkuhl) sowie Dr. Lothar Müller (Literaturkritiker und Journalist) an.

Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird seit 1994 jährlich vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert. Er zählt zu den wichtigsten Literaturauszeichnungen in Deutschland.  Die Auszeichnung wird Jergović am 18. März, im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2026, erhalten.

Zeug*innenaufruf: 78-Jähriger durch Unfall schwerstverletzt

Die Polizei sucht nach Zeug*innen, welche einen Unfall vom gestrigen Sonntag beobachtet haben könnten: Wie die Behörde mitteilte, war ein 78-jähriger am Mann gegen 16:45 Uhr auf Höhe der Haltestelle Wiebelstraße über die Wurzner Straße gelaufen. Zu diesem Zeitpunkt fuhr ein 81-jährige Fahrer eines Ford Fiesta auf der Wurzner Straße in Richtung Hermann-Liebmann-Straße.

Das Auto erfasste den 78-Jährigen. Der Mann wurde schwerstverletzt. Zur weiteren Aufklärung des Vorfalls sucht die Polizei nun nach Personen, welche den Unfall beobachtet haben. Personen, die Hinweise zum Verkehrsunfallhergang, insbesondere zu Verhalten des Fußgängers geben können, werden gebeten, sich an die Verkehrspolizeiinspektion Leipzig, Schongauerstraße 13, 04328 Leipzig, Tel. (0341) 255 – 2850 (tagsüber) sonst 255 – 2910, zu wenden.

EU-Einigung über verschärfte Asyl-Politik

Die europäischen Innenminister*innen haben sich am Montag zur EU-Asylreform verständigt. Dabei wurden Beschlüsse zur erleichterten Asylantrags-Ablehnung gefasst sowie eine neue Liste über „Sichere Herkunftsländer“ aufgestellt. Diese umfasst nun Ägypten, Marokko und Tunesien, Indien, Bangladesch, Kolumbien und der Kosovo. In diese Länder soll aus der gesamten EU künftig schneller abgeschoben werden können.

Weiterhin wurde die sogenannte Drittstaatenregelung beschlossen. Abgelehnte Asylsuchende sollen demnach künftig leichter in „sichere Drittstaaten“ abgeschoben werden, ungeachtet, ob eine Verbindung – etwa durch Familie oder Freunde – dorthin besteht.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) erklärte nach der Einigung: „Es geht um Steuerung und Ordnung in der Migrationspolitik und eine Änderung einer jahrzehntelangen Politik, die Europa schwere Belastungen zugefügt hat“. Zentral sei, die Außengrenzen besser zu schützen, die Asylverfahren in den Ländern durchzuführen, in welchen Geflüchtete zuerst ankämen und um einen Solidaritätsmechanismus, durch welchen ebenjene durch andere europäische Länder unterstützt würden.

Das EU-Parlament muss all diesen Beschlüssen noch zustimmen.

„Tag X“, FDP-Comeback und sprengende Kosten für Sozialwohnungen

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Kosten der Unterkunft: Selbst neu gebaute Sozialwohnungen in Leipzig sprengen den Rahmen

Schafft die FDP 2029 im Bund, in Sachsen und Leipzig ein Comeback? Gespräch mit Dr. Alexander Gunkel

Zweieinhalb Jahre nach dem „Tag X“ in Leipzig: Dem „Kessel“ fehlt mehr und mehr die rechtliche Grundlage

Oasen des Lebens: Erikas staunende Erinnerungen an einen seltsamen Menschen

Ladeinfrastruktur für E-Autos in Leipzig: Die Zahl der Ladepunkte wuchs schneller als die der E-Autos

Starkes Erdbeben in Japan und Überschwemmungen in Indonesien

Was heute außerdem passiert ist: Der Norden Japans wurde am heutigen Montag von einem schweren Erdbeben erschüttert. Ebenfalls wurde eine Tsunami-Warnung ausgelöst. Laut japanischer Meteorologiebehörde hatte das Beben vor der Nordküste der japanischen Insel Hokkaido eine Stärke von 7,2.

Nach den schweren Überschwemmungen und Erdrutschen in Indonesien fehlt es im Katastrophengebiet an Lebensmitteln, Medikamenten und Notunterkünften. Die Zahl der Todesopfer stieg inzwischen auf fast 1.800. Knapp eine Million Menschen seien auf Sumatra aus ihren Häusern vertrieben worden, teilte der nationale Katastrophenschutz (BNPB). Tausende Menschen wurden verletzt, mehr als 200 gelten noch als vermisst.

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