In ganz Sachsen startete am heutigen Montag unter dem Motto „Ärmel hoch!“ die Impfkampagne gegen das Coronavirus. Auf dem Messegelände öffnete Leipzigs Impfzentrum seine Pforten - vorerst unter Ausschluss von Zuschauern beziehungsweise Pressevertreter/-innen. Auch trat mit dem heutigen Tage die neue sächsische Corona-Schutzverordnung in Kraft. Außerdem: Im thüringischen Eisenach haben unbekannte Täter/-innen einen Sprengstoff-Anschlag auf eine rechte Szenekneipe verübt. Die L-IZ fasst zusammen, was am Montag, den 11. Januar 2021, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Sachsen krempelt die „Ärmel hoch!“, Termin-Portal stürzt ab

Bereits vor dem offiziellen Start der Online-Plattform zur Terminvergabe für Personen der Priorisierungsgruppe 1 um 14 Uhr war der Server derart überlastet, dass stundenweise kein Durchkommen war. Bis zum kommenden Montag, dem 18. Januar, stehen im Freistaat fast 70.000 Impfdosen zur Verfügung. Man wolle bis Ende des Monats gut 18 Prozent der Gruppe 1 geimpft haben.

Die Stadtverwaltung kündigte an, perspektivisch die Bereitstellung von Bürger-Bussen zu prüfen, um den Transport zur Leipziger Messe zu gewährleisten. Außerdem wird weiterhin geprüft, ob zukünftig auch in Hausarztpraxen geimpft werden kann. Das ist bisher nicht möglich, da der Impfstoff unter anderem eine komplexe Kühlkette verlangt.

„Die Verpackung der Impfdosen in Mehrdosenbehältnissen pro Flasche ist der Hauptgrund, dass aktuell eine Impfung in Impfzentren erfolgen muss. Dort können diese Dosen unmittelbar hintereinander verbraucht werden, ohne den Impfstoff nach dem Auflösen noch einmal zu transportieren“, klärt die Stadt auf.

Sächsische Corona-Schutzverordnung tritt in Kraft

Mit dem Beginn der Terminvergabe für Sachsens Impfzentren gelten außerdem, zugegeben, nicht ganz so neue Regelungen in Sachsen. Da im Freistaat durch die hohen Inzidenzzahlen der letzten Wochen die Maßnahmen ohnehin bereits schärfer angelegt waren als in anderen Bundesländern, ändert sich für die Sachsen wenig.

Neu ist vor allem: Die Kontaktbeschränkungen werden erneut angezogen. Künftig dürfen sich Personen eines Haushalts nur noch mit einer weiteren Person außerhalb des eigenen Haushalts treffen. Auch Kinder werde dazu nun gezählt. Außerdem gelten die neuen Regelungen vorerst bis zum 7. Februar. Die Landesregierung appelliert zudem, die Auslastung des ÖPNV so gering wie möglich zu halten.

Eine Übersicht aller Regelungen findet sich hier.

Fünfter Jahrestag von Angriff auf Connewitz

Es ist nunmehr fünf Jahre her, dass eine Gruppe von mehr als 200 Personen aus der Nazi- und Hooliganszene durch Connewitz stürmte und eine Spur der Verwüstung hinterließ. Etliche Schaufenster und Fahrzeuge gingen zu Bruch, mehrere Menschen wurden verletzt. Gegen 218 Täter/-innen wurden Strafverfahren eingeleitet, die ersten Prozesse begannen zweieinhalb Jahre nach dem Angriff, im August 2018.

Eine kleine Anfrage von Juliane Nagel, Leipziger Stadträtin und Mitglied des Sächsischen Landtags, ergab, dass bis September letzten Jahres lediglich 114 der Angeklagten rechtskräftig verurteilt wurden, 19 weitere Urteile waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht rechtskräftig.

Das linxxnet veröffentlichte heute einen Brief, der sich an das Leipziger Amtsgericht richtet. Darin wird gefordert, dass künftig verhängte „Geldstrafen“ den sozialen und kulturellen Einrichtungen und Vereinen in Connewitz, sowie der Opferberatung RAA Leipzig zugutekommen.

Protestaktion „Wir machen auf_merksam“ auch in Leipzig

Bereits seit längerem versuchen Gruppen und Einzelpersonen, unter anderem aus der Querdenker-Szene, unter dem Motto „WirMachenAuf“ Einzelhändler/-innen und Gastronomen dazu zu mobilisieren, ihre Läden trotz Verbot zu öffnen. Auch in Leipzig beteiligten sich Ladenbesitzer/-innen an dem Protest. Dieser allerdings stand unter dem Motto „Wir machen auf_merksam“. Ladenbesitzer/-innen beschränkten sich hauptsächlich auf Plakate und kleine Versammlungen.

Zuvor war von dem bundesweiten Aufruf zurückgerudert worden, da bei Öffnungen von Läden Bußgelder von bis zu mehreren 1.000 oder gar 10.000en Euro drohen. Die Aktion „WirMachenAuf“ ist stark umstritten. Initiiert wurde sie von dem Krefelder Kosmetikstudiobesitzer Macit Uzbay.

Elefantenbulle im Leipziger Zoo feiert ersten Geburtstag und Thomanerchor geht online

Noch eine freudige Nachricht zum Ende: Im Leipziger Zoo fand heute eine kleine Party statt: Der Elefantenbulle „Kiran“, der im letzten Jahr auf die Welt kam, wurde ein Jahr alt. Lange stand es heikel um den kleinen Dickhäuter, der in den ersten Monaten kaum an Gewicht zulegen wollte. „Kiran“ wurde von seinen „Tanten“ aufgezogen, da seine Mutter ihr Junges nicht annahm. Inzwischen geht es dem kleinen Elefanten aber gut.

„Happy Birthday“ singen sie wohl eher nicht, aber die Thomaner starteten heute den digitalen Chorbetrieb. Jeder der Sänger nimmt mehrmals wöchentlich an den Online-Proben teil, vorerst ist dies bis zum Ende des Lockdowns geplant.

Worüber die L-IZ heute berichtet hat: 20 Leipziger Klimagruppen haben sich zusammengeschlossen und einen offenen Brief an Oberbürgermeister Burkhard Jung geschrieben, um „Klimaschutz endlich zur Chefsache“ zu machen. Außerdem wird das Bewohnerparken für das Musikerviertel geprüft. Und die Stadt tut sich noch immer schwer im Umgang mit Falschparkern.

Was heute außerdem wichtig war: Im thüringischen Eisenach verübten Unbekannte in der Nacht von Sonntag auf Montag einen Sprengstoff-Anschlag auf eine Kneipe, die als ein Treffpunkt der rechten Szene gilt. Durch die Detonation wurden laut Polizei ein Fenster sowie ein in der Nähe abgestelltes Fahrzeug beschädigt. Schon im Oktober 2019 war ein Angriff auf das „Bulls Eye“, so der Name der Kneipe, verübt worden.

Weitere Hintergründe zu dem Vorfall gibt es hier zu lesen

Anschlag auf rechten Szenetreff in Eisenach

Auf der Wolfgang-Heinze-Straße: Aktivisten kritisieren fehlende Aufklärung durch Connewitz-Prozesse

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