Von Cornelius Ludwig: Sicherlich sieht ein Zuschuss von mehr als 28 Millionen Euro sehr reichlich aus. Dies dürfte gerade bei Grünen auf Unverständnis stoßen. Dennoch muss ich als treuer Stammbesucher widersprechen. Die Zuschüsse sind nötig, damit auch Personen, die nicht so luxuriös wie Frau Märtens leben sich einen Konzertbesuch leisten können. Es muss auch bezahlbare Eintrittskarten geben, zumal die meisten Veranstaltungen für viele Personen nicht mehr erschwinglich sind und die ohnehin niedrigen Löhne durch explodierende Mieten aufgezehrt werden.

Leider habe ich auch von Gesine Märtens keinen Einspruch gegen die absurden Verträge mit Riccardo Chailly erkennen können. Sicher war mir das Freilichtkonzert zum Abschluss des Gewandhaustages auf dem Augustusplatz sympathischer. Aber den Bürgern ein kostenloses Konzert ihres Orchesters zu nehmen wäre keine gute Idee.

Viel mehr muss dem Stadtrat klar gemacht werden, dass Leipzig nicht nur von seinen Kulturinstitutionen leben kann. Wenn dann Sicherheitsauflagen und andere Anforderungen verschärft werden, muss auch die Stadt für ihr Handeln die Konsequenzen tragen. Auch sollten die Fehler im Umgang mit Herrn Chailly bei Herrn Nelsons nicht wiederholt werden. Leipzig braucht einen Gewandhauskapellmeister und keinen Stargast!

Deshalb sollte die Stadtverwaltung prüfen, ob wirklich jedes Bauprojekt nötig ist und zwecks Kostendämpfung den beängstigenden Zuwachs in den sozialen Sicherungssystemen stoppen. Denn hier werden weit mehr Kosten verursacht, die schließlich von der Gemeinschaft der Steuer- und Beitragszahler beglichen werden müssen. Vielleicht haben die Grünen außer Hetze gegen Kernkraft und Autos Konzepte gegen Lohndumping, Mietwucher und Übervölkerung. Besonders hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden.

Grüne: Die fehlenden 75.000 Euro fürs Open air im Rosental sollte das Gewandhaus doch wohl selbst erwirtschaften

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Lieber Herr Ludwig,
was meinen Sie eigentlich mit “den beängstigenden Zuwachs in den sozialen Sicherungssystemen stoppen”? Welche Kosten wachsen denn dort? Und was ist “Übervölkerung”? Davon abgesehn: Meinen Sie wirklich, Sie sollten Kulturgenuss gegen Umweltschutz und Sozialpolitik ausspielen?

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