Vor zwei Jahren kam mit „cityflitzer“ Leipzigs erstes stationsloses Carsharing auf die Straßen. Ein Jahr später verzeichnete das Angebot bereits 2.000 registrierte Nutzerinnen und Nutzer. Inzwischen hat sich die Zahl mehr als verdoppelt.

4.300 cityflitzer-Kunden gibt es aktuell in der Pleiße-Stadt. Zudem haben auch die gut 15.000 Leipziger Kunden des stationsbasierten Carsharing-Angebots teilAuto Zugriff auf die Freefloating-Wagen. „Die Nachfrage hat sich aus unserer Sicht sehr zufriedenstellend entwickelt“, resümiert cityflitzer-Projektleiter Manuel Emmelmann.

Erst Mitte des Jahres 2019 wurden die Flotte und das Geschäftsgebiet um je ein Drittel erweitert. Die Fahrzeuganzahl stieg von 150 auf 200 Kleinstwagen. Die Fläche, auf der die Gemeinschaftsautos geöffnet und nach der Fahrt wieder abgestellt werden können, wuchs von 36 auf 48 Quadratkilometer. Die Stadtteile Eutritzsch, Leutzsch, Lößnig, Neulindenau, Marienbrunn, Möckern und Schönefeld wurden damit an das Freefloating-System angeschlossen.

Im Gegensatz zu teilAuto wird bei cityflitzer auf feste Stationen verzichtet. Die Fahrzeuge können innerhalb des Geschäftsgebietes auf jedem beliebigen beschränkungs- und kostenfreien Parkplatz abgestellt werden. „Unsere Kundinnen und Kunden schätzen die Möglichkeit, zu jeder Tageszeit spontan von A nach B zu kommen, zum Beispiel um abends in einem anderen Stadtviertel auszugehen oder um die Kinder noch schnell vom Sport abzuholen“, erklärt Manuel Emmelmann. Doch natürlich birgt das Carsharing-Modell auch besondere Herausforderungen.

Es muss eine bestimmte Fahrzeugdichte im Bediengebiet gegeben sein, damit das Angebot Sinn ergibt“, so der Projektleiter. „Immer wieder erhalten wir Anfragen, unser Angebot auch auf Grünau auszudehnen, aber das ist mit der aktuellen Fahrzeuganzahl nicht abbildbar.“ Ebenfalls auf der Agenda steht das Thema Parklizenzen. Bisher dürfen die cityflitzer-Wagen nur auf unbewirtschafteten öffentlichen Parkflächen abgestellt werden, die sind im Stadtzentrum knapp. Deshalb wurde am Hauptbahnhof ein so genannter cityflitzer-Hub eingerichtet, an dem bis zu sechs Fahrzeuge abgestellt werden können. Diese Option wird sehr gut angenommen.

Noch keine zufriedenstellende Lösung gibt es aktuell im Waldstraßenviertel. Durch die Einführung der Bewohnerparkzonen ist das finale Abstellen der Freefloating-Wagen dort derzeit kaum mehr möglich. „Wir haben die Stadt Leipzig bereits gebeten, uns ein wirtschaftlich tragbares Parklizenzangebot zu machen. Das steht leider immer noch aus“, so Emmelmann. „Aus unserer Sicht stellt die aktuelle Situation eine Benachteiligung für die Anwohner des Waldstraßenviertels dar, die bewusst auf ein eigenes Auto verzichten und einen alternativen Mobilitätsmix nutzen wollen.“

Die Kosten für eine Fahrt mit cityflitzer setzen sich aus einem Zeit- und einem Kilometerpreis zusammen. Pro Stunde werden 2,40 Euro und pro gefahrenem Kilometer 24 Cent berechnet. Die Tankkosten sind darin bereits enthalten. Bei jeder Fahrt wird die erste Stunde voll gezahlt, danach erfolgt die Abrechnung im 15-Minuten-Takt. Die maximale Nutzungsdauer eines Autos beträgt 48 Stunden. Freefloating-Interessenten können sich online unter www.cityflitzer.de informieren und zum Carsharing anmelden.

 

 

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