Es war eine Premiere und das nicht nur für die LEIPZIGER ZEITUNG in einem ersten Livestream einer Konferenz überhaupt, sondern auch für die Direktkandidaten des Gespräches zur Bundestagswahl 2021. Denn die meisten Medien haben - vielleicht verständlich bei 42 antretenden Wahlalternativen - nur Zeit für die großen Parteien, doch demokratieseitig ist das immer auch ein Dilemma: die sogenannten „Kleinen“ finden medial kaum bis gar nicht statt, auch auf Wahlpodien ist meist neben CDU, SPD, Linke, Grünen, FDP und AfD kein Platz mehr frei für sie.

Sie haben also kaum Präsenz und sind somit durchaus im Nachteil, wenn es um ihre Möglichkeiten geht, sich den Wählerinnen vorzustellen. Und dennoch wächst ein grauer Balken in den Wahlumfragen zur Bundestagswahl stetig an.Es sind rund 13 Prozent der Wählerinnen, die derzeit angeben, bis zum 26. September 2021, 18 Uhr keine der sechs Parteien aus insgesamt 42 antretenden Angeboten zu wählen, die sehr wahrscheinlich im nächsten Bundestag Platz finden werden. Zudem sind beispielsweise die PARTEI, die Piraten und die ÖDP durchaus schon in kommunalen Parlamenten und im Europaparlament vertreten, die Freien Wähler (leider nicht in der Runde) gar in einer Landesregierung (Bayern).

Oder sie machen mit außerparlamentarischen Aktionen wie Volksentscheiden oder breit angelegten Petitionen wie die ÖDP zum Artensterben in Bayern und „Leipzig raus aus Sachsen“ (Die PARTEI) von sich reden.

Hier also die Aufzeichnung eines Live-Gespräches mit einigen Vertretern der sogenannten „Kleinen“ und Einzelkandidaten, die in Leipzig zur Bundestagswahl antreten und sich mit uns unterhalten wollten. Denn natürlich gilt auch für die LZ: allzu oft hat man die Augen bei den etablierten Parteien, richtet Fragen an diese und befasst sich mit den Wegen der Spitzenkandidatinnen in Richtung Regierungsbildung.

Der Livestream vom 19. September 2021

Quelle: Youtube-Channel der LZ

Die Themen des weitgehend konstruktiven Gespräches entwickelten sich quasi von allein und starteten nach den Eigen- und Parteienvorstellungen fast zwingend bei direkter Demokratie, Alternativen dabei über eigene aktuelle Politikprojekte zu Bauen, Wohnen, Mieten, wanderten dann über Mobilität und Stadt-Land-Beziehungen hinüber zu Datenschutz, um in einem „Sofortprojekt“ nach der erfolgreichen Wahl zum Bundestag zu enden.

Es sprachen am 19. September 2021 folgende Kandidierenden miteinander:
Thomas (Kuno) Kumbernuß (Die PARTEI, Stadtrat, Leipzig Süd, WK 153), Thomas Köhler (Piraten, Stadtrat, Leipzig Süd, WK 153), Tobias Kretschmer (ÖDP, Wissenschaftler, Leipzig Süd, WK 153), Ralf Kohl (Einzelkandidat, Leipzig Nord, WK 152), Karl Hummitzsch (Einzelkandidat, Leipzig Nord, WK 152)

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