Im September machte der Bürgerverein Gohlis den alten Gohliser Anger in der Menckestraße zum Thema beim PARKing Day. Das Thema kam bei den Gohlisern gut an, sodass der Bürgerverein seinen Wunsch, den Anger wieder unter Denkmalschutz zu stellen und im historischen Ortsbild sichtbar zu machen, an die Öffentlichkeit brachte. Jetzt greift die erste Fraktion im Stadtrat das Thema auf.

Auch die Freibeuter-Fraktion entdeckt so nach und nach, wie wichtig solche Themen für das Lebensgefühl der Leipziger sind. Sie identifizieren sich mit dem Viertel, in dem sie wohnen. Und sie wünschen sich, dass auch die Lebensqualität dort wieder erlebbar wird. Was eben oft bedeutet, dass zugeparkte Stadtplätzte wieder zurückgewonnen werden müssen.

Und genau das beantragen jetzt die Freibeuter für den alten Anger in Gohlis: „Die Stadt Leipzig nimmt eine Neugestaltung des Gohliser Angers unter Berücksichtigung seiner historischen Rolle vor. Entsprechende Haushaltsmittel werden im Plan berücksichtigt. Die Aufstellung eines Brunnens wird geprüft. Dabei werden die Wünsche der Bürger berücksichtigt, d. h. der Anger wird wieder unter Denkmalschutz gestellt sowie die Nutzung für Bürger als für Autos gesperrte Grünfläche gewährleistet. Ein Parkverbot für die Fläche wird im Zuge der Neugestaltung geprüft.“

Denn natürlich ist der alte Dorfanger, der zwischen lauter Gründerzeithäusern wie eine Insel in der Menckestraße liegt, eines der letzten Relikte, die an den alten dörflichen Charakter des Ortsteils erinnern. Die kleine grüne Insel gibt aber auch der sonst baumlosen Straße einen Blickpunkt. Zum Parken ist er auch aus Freibeuter-Sicht zu schade.

„Der Gohliser Anger ist in seiner Form an seinem historischen Ort erhalten. Derzeit lässt sich nur mit geübtem Blick erkennen, dass dieses Stück Leipzig ein Ort historischen Bezugs im ehemaligen Dörfchen Gohlis ist. Derzeit wird der historische Ort kaum erkennbar und als Parkfläche genutzt“, begründen die Freibeuter deshalb ihren Antrag.

„Mit einer Informationstafel kann zur geschichtlichen Einordnung und Bildung beigetragen werden. Ebenfalls denkbar wären das Aufstellen eines Brunnens, z. B. in Form einer Viehtränke, wie historisch auf einem Dorfanger üblich. Dazu passend könnten bekletterbare Kuh-, Pferde- oder Ziegen-Figuren als Kinderspielstätte dienen. Sofern sich die Errichtung eines Boule- oder Grillplatzes mit dem Denkmalschutz vereinbaren ließe, wäre auch das eine Option zur künftigen Nutzung des Angers.“

Man bezieht sich direkt auf den Vorstoß des Bürgervereins Gohlis, der hier ja auch den Wunsch der Bürger nach Beteiligung deutlich macht. Logischer Zusatz: „In die Neugestaltung soll der Bürgerverein Gohlis e.V. einbezogen werden.“

Bürgerverein Gohlis will, dass der Gohliser Anger wieder erlebbar wird

Bürgerverein Gohlis will, dass der Gohliser Anger wieder erlebbar wird

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