Mit dem neu gestalteten Geh- und Radweg nördlich der Antonienbrücke, der Ladestraße Ost, ist der Umbau des ehemaligen Güterbahnhofs Plagwitz zum „Grünzug“ seit Frühjahr abgeschlossen, meldet das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung. Nun soll eine Veranstaltung während der Europäischen Mobilitätswoche am Samstag, 18. September, das Projektende würdigen. Zwischen 11 und 17 Uhr ist das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung (AWS) daher mit einem Informationsstand auf den Bürgerflächen, direkt vor dem Hildegarten, präsent.

Um 14 Uhr besucht dann auch Baubürgermeister Thomas Dienberg das Areal. Dann beginnt ein Rundgang über das Gelände: Stefan Geiss vom AWS und Thorsten Mehnert von der Initiative Bürgerbahnhof Plagwitz informieren zum Planungs- und Gestaltungsprozess. 15:30 Uhr schließt ein weiterer Rundgang an, bei dem der Wirtschaftsjournalist Helge-Heinz Heinker einen Einblick in die Geschichte des Ortes gibt unter dem Titel „Anschlussgleise zum Weltmarkt. Eine Spurensuche auf dem einstigen Güter- und Rangierbahnhof Plagwitz“.

Auf dem 22 Hektar großen Gelände des ehemals größten Industrieverladebahnhofs Europas ist seit dem Jahr 2012 ein öffentlicher Grünzug entstanden. Die Gesamtkosten für das Projekt betrugen rund 2,8 Millionen Euro – die zu 75 Prozent aus EU-, Bundes- oder Landesmitteln stammten, der Rest aus dem städtischen Haushalt. Schritt für Schritt wurden dabei zahlreiche Bausteine der Rahmenplanung zur Entwicklung des ehemaligen Güterbahnhofs umgesetzt.

Dabei führte eine beispielhafte Kooperation zwischen Stadtverwaltung, Bürgerinnen und Bürgern zu kreativen und unkonventionellen Angeboten. Viele tausend Menschen nutzen inzwischen jährlich das Gelände, etwa den Bauspielplatz, einen Obstgarten, ein Pfadfinderareal, Graffiti-Flächen oder das Café mit Rad- und Spieleverleih. Das Projekt erlangte bundes- und EU-weit hohe Beachtung und Wertschätzung.

So wurde es im vergangenen Jahr mit dem „Bundespreis Stadtgrün“ ausgezeichnet, im EU-Wettbewerb um die „Regiostars 2020“ erreichte es die Finalrunde. Auf Stadtteilebene gab es bisher coronabedingt noch keine Gelegenheit, die Gesamtentwicklung vor Ort adäquat zu würdigen – die Veranstaltung am 18. September will dies nun nachholen.

Der neue Radweg

Seit September 2020 wurde der Radweg des Gleisgrünzugs Bahnhof Plagwitz nördlich der Antonienstraße umgebaut. Der bereits bestehende Asphaltbelag der Verbindung wurde repariert und beidseitig auf eine einheitliche Geh- beziehungsweise Radwegebreite von 4,80 Meter angepasst. Damit entstand mehr Raum für umfangreiche Baum- und Gehölzpflanzungen.

Insgesamt wurden 18 Bäume und 47 Großsträucher gepflanzt. Zusätzlich wurden die bestehenden Flächen im Umfeld der Bürgerprojekte mit Bänken, Abfallbehältern und Fahrradstellplätzen ergänzt. Gefördert wurde die rund 200.000 Euro teure Maßnahme aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Weitere Informationen zum Projekt „Grünzug Plagwitzer Bahnhof“ findet man online unter www.leipzig.de/stadterneuerungsprojekte.

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