Eigentlich wird schon gebaut. Seit dem Oktober 2022 bis voraussichtlich März 2024 baut die Leipziger Gruppe gemeinsam mit der Stadt Leipzig die Waldstraße im Abschnitt zwischen Waldplatz und Primavesistraße grundhaft aus. Der Abschnitt zwischen Leutzscher Allee und Primavesistraße wurde am 24. Juli in Angriff genommen, denn er muss zwingend in den Ferien gebaut werden. Aber das Ausschreibungsergebnis erwischte auch die Stadt erst knapp vor den Ferien.

Denn während die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) die Gleisanlagen und die dafür notwendige Stromversorgung plus Fuß- und Radwege erneuern, bleiben Teile der Fahrbahnen und die Straßenbeleuchtung Aufgabe der Stadt. Und auch die müssen in der Ferienzeit erneuert werden, sonst ist es später nachzuholen.

Bereits im Dezember 2023 soll wieder die Straßenbahn durch die Waldstraße fahren können, Restarbeiten sind dann bis Ende der Baumaßnahme notwendig.

Kreuzung kann nur in den Ferien gesperrt bleiben

Doch da sich die Einzelkosten für den städtischen Anteil deutlich erhöht haben, musste dieser Posten noch vor der Sommerpause in die Dienstberatung des Oberbürgermeisters.

„Der Baubeginn der LVB-Maßnahme am 24.07.2023 hängt zwingend mit der Sperrung der Kreuzung Waldstraße/Leutzscher Allee zusammen, da diese nur in den verbleibenden Sommerferien bis zum 18.08.2023 für den motorisierten Individualverkehr gesperrt werden kann“, beschreibt die Vorlage aus dem Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) das Problem.

„Mit Ende der Sommerferien ist eine Befahrung der Leutzscher Allee für den motorisierten Individualverkehr wieder zu ermöglichen. Auch die Leipziger Wasserwerke sind bereits auf diesen Zeitraum eingestellt. Damit verbleibt nach einer Zuschlagserteilung bis spätestens 23.06.2023 nur eine Zeit von vier Wochen für den Auftragnehmer, um seine Bauvorbereitungen (insbesondere Materialbeschaffungen) zu organisieren. Im Zuge der LVB-Maßnahme erbringt die LVB städtische Leistungen in Geschäftsbesorgung, welche durch die LVB ausgeschrieben werden.

Umfangreiche Maßnahmen und viel Geld

Nach bisherigem Kenntnisstand wies der Entwurf der Kostenteilungsvereinbarung Kosten für die Stadt Leipzig i.H.v. 308.000 Euro (brutto) aus. Nach dem Submissionsergebnis (hierzu wurde das Verkehrs- und Tiefbauamt am 30.05.2023 per E-Mail von der LVB informiert) ergibt sich nun jedoch eine Kostenbeteiligung der Stadt Leipzig i. H. v. insgesamt 674.297 Euro (brutto). Somit ist ein Bau- und Finanzierungsbeschluss erforderlich.“

Der hat die Dienstberatung schon durchlaufen, soll auch noch zur Kenntnisnahme in die Stadtbezirksbeiräte Nord und Mitte. Aber im Grunde war die Stadt unter Zugzwang und musste die benötigten Gelder kurzfristig bereitstellen. 381.859 Euro mussten dabei an die LVB überwiesen werden, damit sie die anteiligen Arbeiten für die Stadt mitfinanzieren konnten. Und 292.438 Euro werden schlichtweg dafür gebraucht, die Straßenbeleuchtung – mit neuen LED-Lampen – in der Waldstraße zu erneuern.

Neu gebaut werden rund 1.000 Meter Doppelgleis. Die werden nicht nur neu gebaut, sondern sie bereiten auch ein wichtiges Ziel vor: „Grundanliegen ist die Herstellung der Befahrbarkeit dieser Gleis-Hauptachse mit den neuen Straßenbahnen von 2,40 m Breite und damit die Erhöhung der Attraktivität für den ÖPNV in der Stadt Leipzig.“

Irgendwann werden also auch auf der Linie 4 die ab 2025 zu beschaffenden neuen Straßenbahnen fahren.

LVB-Nutzer brauchen weiter Geduld

Während für Autofahrer die Kreuzung mit der Leutzscher Allee nach den Ferien wieder befahrbar sein wird, müssen sich die LVB-Fahrgäste noch gedulden oder eben mit der Linie 4 die Umleitung über die Gohliser Straße nehmen. Denn: „Der Straßenbahnbetrieb wird am 11.12.2023 wiederaufgenommen. Bauende ist am 23.02.2024 mit Fertigstellung der Waldstraßenbrücke und der Maßnahme Waldstraße zwischen Jahnallee und Leutzscher Allee.“

Insgesamt kostet die Gesamtbaumaßnahme Waldstraße rund 30 Millionen Euro.

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